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Intel-Aktie hebt ab Intel setzt Magdeburg-Werk aus und schließt Deal mit Amazon

Intel schließt Deal mit Amazon und setzt Magdeburg-Pläne aus
Intel-CEO Pat Gelsinger. Foto: Bloomberg

Für die Intel-Aktie geht es wieder aufwärts, nachdem der Kurs in diesem Jahr um 58% abgestürzt war. Der Chiphersteller vermeldete gestern Abend einen Deal mit Amazon Web Services (AWS). Daraufhin sprang die Aktie nachbörslich um 8 % nach oben. Das Unternehmen steht schon länger unter Druck. Intel ist wie ein dicker, schwerer, unbeweglicher Konzerntanker, der zwar immer noch beachtet, aber von der Konkurrenz wie Nvidia längst überholt wurde. Doch das soll sich ändern, der Tech-Konzern will die Wende einleiten und setzt auf Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen, indem man beispielsweise die geplante Fabrik in Magdeburg aussetzt. Der nächste Nackenschlag für die deutsche Wirtschaft ist damit perfekt, das Prestigeprojekt wird mindestens um zwei Jahre verschoben.

Intel schließt Deal mit AWS

Wie Bloomberg aktuell berichtet, hat Intel-Chef Pat Gelsinger Amazon Web Services (AWS) als Kunden für das Auftragsfertigungsgeschäft des Chipriesen gewonnen. Die Aktie kletterte in Reaktion auf die Nachricht am Montag nachbörslich um über 8%, verheißt sie für den angeschlagenen Konzern doch Schub und Aufträge für die im Bau befindlichen Werke in den USA. Zugleich legt der Konzern die Errichtung der geplanten Chipfabrik in Magdeburg auf Eis.

Intel und AWS werden gemeinsam in einen maßgeschneiderten Chip für die Datenverarbeitung im Bereich der künstlichen Intelligenz investieren – innerhalb eines “mehrjährigen, milliardenschweren Rahmens”, wie der Konzern am Montag mitgeteilt hat. Der KI-Prozessor soll auf Intels nächster Chipfertigungs-Generation 18A basieren.

Intel setzt Magdeburg-Werk aus und schließt Deal mit Amazon (AWS) ab - Aktie hebt ab
Pat Gelsinger, CEO der Intel Corp. hält einen Prozessor für künstliche Intelligenz. Foto: Annabelle Chih/Bloomberg

Die Intel-Aktie ist in diesem Jahr um 58% gefallen und schloss am Montag bei 20,91 Dollar. Am Dienstag notiert sie vorbörslich 8 % im Plus.

“Die heutige Ankündigung ist bedeutend”, sagte Gelsinger Bloomberg in einem Interview. “Das ist ein sehr anspruchsvoller Kunde, der über sehr anspruchsvolle Designfähigkeiten verfügt.”

Kosteneinsparungen

Intel teilte mit, den Bau neuer Fabriken in Deutschland und Polen zu verschieben. An seiner US-Expansion in Arizona, New Mexico, Oregon und Ohio hält der Konzern aus dem kalifornischen Santa Clara aber fest.

Angesichts sinkender Umsätze und steigender Verluste hat Intel im vergangenen Monat angekündigt, 15.000 Stellen abzubauen, die Kosten um 10 Milliarden Dollar zu stutzen – und die Dividendenzahlung auszusetzen. Nun drohen die Expansionspläne im Ausland den Sparzwängen zum Opfer zu fallen.

Die Bauprojekte in Polen und in Magdeburg werden je nach Marktnachfrage für etwa zwei Jahre ausgesetzt. Ein weiteres Projekt in Malaysia wird fertiggestellt, aber erst in Betrieb genommen werden, wenn die Bedingungen es zulassen.

Im Fokus der Sanierungspläne des CEOs steht das sogenannte Foundry-Geschäft, die Herstellung von Spezialchips für externe Auftraggeber nach deren genauen Erfordernissen. Bislang konnten nur langsam Kunden für das Projekt gefunden werden – und ein so prominenter wie Amazon ist ein Erfolg.

Amazon Web Services ist der weltgrößte Anbieter von Cloud Computing. AWS verwendet Intel-Prozessoren schon seit Jahren, konzentriert sich jedoch zunehmend auf Eigenentwicklungen. Das Foundry-Geschäft mit der Auftragsfertigung von Spezialchips für Kunden wird bislang von Akteuren wie der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. dominiert.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Ja, die Zukunft liegt in Asien.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Richtig! EU lebt in Vergangenheit, USA genießt Gegenwart, Zukunft liegt in Asien und genau die ist zu verhindern😏

  2. aber die subventionsmillionen dürfens wohl behalten, oder?

    suum ciuque

  3. Da wir die Verträge der Brg. mit Intel nicht kennen, wird man Voraussetzen, das Subv. erst gezahlt werden, bei Bau und Investit.
    Von Maschinen und Geräten u.s.w..Abschnittsweise.
    Man kann davon ausgehen, daß die Sache nicht mehr reaktiviert wird. Versprechungen, hinausschieben, nennt man Verarsc……..

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