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Weltweit geht nichts mehr! Internet-Crash: CrowdStrike legt globale IT-Infrastruktur lahm

Internet-Crash: CrowdStrike legt globale IT-Infrastruktur lahm
PC-Störung. Foto: Chris Ratcliffe/Bloomberg

Nichts geht mehr in vielen Unternehmen auf dieser Welt. Eine Reihe von technischen Störungen hat am Freitagmorgen einen globalen Internet-Crash ausgelöst. Fluggesellschaften, Unternehmen, Banken und die Londoner Börse sind von der Störung betroffen. Ausgelöst wahrscheinlich durch ein fehlerhaftes Softwareupdate beim Internet-Sicherheitskonzern CrowdStrike. Laut einem Bericht von Bloomberg kam es zu einer ungewöhnlich weitreichenden Kaskade von Internet-Ausfällen, die von den USA bis nach Asien ausbrach, nachdem Microsoft einen Ausfall seiner Online-Dienste gemeldet hatte. Weltweit ist die IT-Infrastruktur betroffen.

Microsoft berichtet über den Ausfall zahlreicher Systeme, Flughäfen weltweit stellen den Flugbetrieb ein und viele Unternehmen kämpfen derzeit mit den Störungen. Die Aktien der betroffenen Unternehmen geben nach. Die CrowdStrike-Aktie notiert aktuell knapp 17 % im Minus, während Microsoft rund 2 % tiefer handelt.

CrowdStrike löst Internet-Crash aus

McDonald’s, United Airlines Holdings und die LSE Group gehörten zu den großen US-Unternehmen, die eine Reihe von Problemen bei der Kommunikation mit dem Kundendienst bekannt gaben. Auch die deutsche Niederlassung von Mercedes in Bremen ringt derzeit mit den Internet-Problemen. Rechner, die unter Windows laufen, bekommen eine Bluescreen angezeigt und müssen einen Neustart machen.

Die Fluggesellschaft KLM teilte mit, dass sie die meisten Flüge wegen eines weltweiten Computerausfalls aussetzen würde. KLM war das prominenteste einer ganzen Reihe von Unternehmen von Japan bis Indien und den USA, die über Störungen in ihrem Betrieb berichteten. Der Internet-Crash legte auch den Betrieb am Berliner Flughafen lahm. Es war zunächst unklar, was die Probleme auslöste, die zeitgleich mit den Störungen bei Microsoft auftraten.

Mehrere Zeitungen berichteten inzwischen, dass zumindest ein Teil der Probleme auf die Cybersicherheitssoftware von CrowdStrike zurückzuführen ist. Die australische AGL Energy teilte in einem Beitrag auf X mit, dass es aufgrund eines CrowdStrike-Ausfalls derzeit zu Systemproblemen kommt.

Kaskadenartige Ausfälle

Die kaskadenartigen Serviceausfälle am Freitag unterstrichen, wie ein wachsender Anteil von Unternehmen in den letzten Jahren Dienstleistungen und Supportprozesse online verlagert hat, um Kosten zu sparen oder um ihr globales Netzwerk besser zu vereinheitlichen. Im Jahr 2017 hat eine Reihe von Fehlern im Cloud-Service von Amazon.com – der wie Azure einen Großteil der weltweiten Online-Plattformen unterstützt – den Betrieb von Zehntausenden von Websites, darunter ESPN.com, gestört.

Ein Microsoft-Sprecher sagte, dass man die Situation prüfe, während CrowdStrike-Vertreter außerhalb der normalen Geschäftszeiten nicht sofort für einen Kommentar zur Verfügung standen und Anrufe bei ihrer Hauptnummer in Japan unbeantwortet blieben.

Die ersten Störungen traten am späten Donnerstag in den USA auf und wurden auf einen Ausfall von Microsoft-Diensten wie Azure und 365 zurückgeführt. Die in Denver ansässige Fluggesellschaft Frontier Airlines, die zur Frontier Group Holdings gehört, legte den Flugbetrieb für mehr als zwei Stunden lahm. Die Fluggesellschaft hob die landesweite Pause für Abflüge auf und begann mit der Wiederaufnahme der Flüge ab 23 Uhr New Yorker Zeit. Auch die Fluggesellschaft IndiGo ist betroffen.

Microsoft arbeitet an der Behebung der Störung

„Wir machen weiterhin Fortschritte bei unseren Bemühungen zur Entschärfung des Problems für die betroffenen Microsoft 365-Anwendungen und -Dienste. Wir gehen davon aus, dass die Nutzer noch immer Probleme haben werden, während wir die verbleibenden Auswirkungen beheben“, so Microsoft in seinem letzten Status-Update.

Die LSE Group, die die Londoner Börse betreibt, teilte mit, dass ein weltweites technisches Problem die Veröffentlichung von Nachrichten verhindert.

In Asien meldeten japanische Nutzer am Nachmittag Störungen bei Diensten wie Microsoft 365 – der internetbasierten Bürosoftware des Unternehmens. Fluggesellschaften an den Flughäfen Mumbai, Narita, Singapur und Hongkong gingen dazu über, Passagiere manuell einzuchecken.

Die jüngsten Ausfälle ereigneten sich unmittelbar, nachdem Microsoft bekannt gegeben hatte, dass es einen Ausfall der Azure-Cloud-Dienste behoben hatte. Die Statusseiten des Unternehmens hatten zuvor gezeigt, dass es bei Azure und Microsoft 365 mehrere Stunden lang Probleme gab, dass wahrscheinlich durch CrowdStrike ausgelöst wurde.

FMW/Bloomberg



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