Devisen

Japans verzweifelter Kampf

Bank of Japan verdoppelt Kredit-Programm..

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: die Bank of Japan verdoppelt ein Kreditprogramm (von 3,5 auf 7,0 Billionen Yen), das Banken dazu animieren soll, Unternehmen in Wachstumssegmenten günstige Kredite zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig hat die Notenbank das Programm um ein weiteres Jahr verlängert. Nicht betroffen sind jedoch die Anleihekäufe durch die Bank of Japan, die auf unverändertem Niveau bleiben.

Die Maßnahmen der Notenbank sorgten in Tokyo zunächst für Euphorie, der Dollar-Yen hat jedoch inzwischen einen Teil seiner Gewinne abgegeben. Offenkundig haben die Marktteilnehmer stark auf das Wort „verdoppeln“ reagiert – ein Reflex auf den April 2013, als die Bank of Japan angekündigt hatte, die Geldbasis verdoppeln zu wollen.

Vor dem Hintergrund, dass die japanische Wirtschaft im vierten Quartal 2013 nur um 1% statt der erwarteten 2,8% gewachsen ist, stehen die Notenbanker unter Druck, das Heft des Handelns in der Hand zu behalten. Im April 2014 wird zudem die Mehrwertsteuer deutlich erhöht, was Besorgnisse über eine mögliche Abkühlung der gerade erst aus der Deflation erwachten japanischen Wirtschaft schürt.

Ob die heute beschlossene Maßnahme der Bank of Japan mehr als Symbolik ist, erscheint unwahrscheinlich. Denn die japanischen Unternehmen haben kein Cash-Problem, sondern eher einen Mangel an Vertrauen in die Zukunft – Investitionen unterbleiben daher zumeist. Wenn „Abenomics“ eine Chance auf Erfolg haben will, wird einerseits die Notenbank weiter pumpen müssen, müssen andererseits die Löhne in Japan weiter steigen. Mit anderen Worten: die Inflationsspirale muss sich immer weiter drehen, sonst ist das zarte Pflänzchen Aufschwung schon bald wieder verdorrt. Mittelfristig dürfte Japan ohnehin am Stärksten durch die veränderte, potentiell deflationäre Politik Chinas in Mitleidenschaft gezogen werden. Kein guten Aussichten für Nipon!



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