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Gastbeitrag von Matthias Weik „In 10 Jahren gibt es keinen europäischen Automassenhersteller mehr“

In 10 Jahren gibt es keinen europäischen Automassenhersteller mehr, so Matthias Weik. Hier dazu seine aktuelle Analyse.

Historisches VW-Gebäude in Wolfsburg
Historisches VW-Gebäude in Wolfsburg. Foto: Dietmar Rabich CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Der Standort Deutschland ist durch zu hohe Energiepreise, Steuern und Abgaben im internationalen Vergleich viel zu teuer und international nicht wettbewerbsfähig. Hinzu kommen Bürokratiewahnsinn, Fachkräftemangel, unzureichende Digitalisierung und eine notorisch fragwürdige Energiepolitik. Gerade in der Schlüsselindustrie Automobil sieht die Zukunft für die Volumenhersteller – angesichts des rasanten Wachstums der deutlich günstigeren Konkurrenten aus China – bitter aus.

Elektroautoboom findet nicht statt

In den nächsten 10 Jahren wird die Automobilindustrie einen beispiellosen Wandel erleben, der mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der europäischen Massenhersteller wie Fiat, Opel oder auch Volkswagen bedeuten wird. Die Zukunft der Automobilindustrie wird maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Elektromobilität beeinflusst. Im Gegensatz zu China setzen die deutschen Automobilhersteller dabei größtenteils kompromisslos auf das Elektroauto, auch wenn es bei den Kunden nicht auf die – politisch gewünschte – Resonanz trifft. Im Jahr 2023 haben Elektroautos nur 14,6 Prozent der Neuzulassungen ausgemacht, weit abgeschlagen hinter Verbrennern (48,9 Prozent) und Hybriden (33,5 Prozent). Es ist fraglich, ob die einseitige Fokussierung auf Elektroautos erfolgreich sein wird. Setzt sie sich nicht durch, haben die Autohersteller ein massives Problem. Setzt sie sich durch – dann auch. Denn die Herstellung von Autos am Standort Europa ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Für die Automobilfabriken tickt die Uhr.

Südeuropäische Automobilhersteller zuerst betroffen

Besonders hart wird es die südeuropäischen Automobilhersteller treffen. In Frankreich, einem Land mit reicher Automobilgeschichte, werden in zehn Jahren traditionsreiche Marken wie Peugeot, Citroën und Renault von der Bildfläche verschwunden sein. In Spanien wird Seat ebenfalls Geschichte sein – und auch die erst jüngst etablierte Tochter Cupra. Ähnlich ergeht es Italien, der Heimat von Fiat, Alfa Romeo und Ferrari. Fiat, Lancia und Alfa Romeo werden, wie alle anderen europäischen Massenhersteller, vor unlösbaren Herausforderungen stehen. Nur Ferrari und Lamborghini können wahrscheinlich als Luxushersteller überleben.

Standort Deutschland zu teuer für Massenproduktion

Der Standort Deutschland verliert immer mehr an Attraktivität. Durch hohe Energiepreise, Steuern und Abgaben, Bürokratiewahnsinn, Fachkräftemangel und unzureichende Digitalisierung ist Deutschland im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähig. Hinzu kommt eine äußerst fragwürdige Energiepolitik, die auch die Autoindustrie stark belastet. Der Chef des größten deutschen Industrieverbandes (BDI), Siegfried Russwurm, hat die Energiepolitik der Bundesregierung kürzlich als „absolut toxisch“ bezeichnet. Die deutsche Klimaagenda, so Russwurm, sei „so dogmatisch wie in keinem anderen Land, das ich kenne“.

Opel schließt als erstes seine Tore

In Deutschland, dem Land, in dem der Verbrennungsmotor erfunden wurde, treffen die hohen Produktionskosten vor allem die Massenhersteller VW und Opel. Opel wird als erster aufgeben, die Marke VW wird nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Die Premiumhersteller Audi, BMW, Mercedes und Porsche werden überleben, aber nur im hochpreisigen Luxussegment. Nicht ohne Grund wird bei Mercedes die A-Klasse schon 2025 aus dem Programm verschwinden. Von Absatzzahlen wie vor Corona, als 2016 noch über 5,7 Millionen Autos in Deutschland gebaut wurden, können die deutschen Autobauer nur noch träumen. Bereits 2023 wurden nur noch 4,1 Millionen Pkw in Deutschland produziert. In Zukunft wird aus Kostengründen immer mehr Produktion ins Ausland verlagert werden. Vor allem dorthin, wo die Energie günstiger ist.

Während in Deutschland die Produktion kontinuierlich zurückgeht, boomt sie in China. Zur Jahrtausendwende lag das Land mit einer Jahres-Produktion von 605.000 Pkw auf Platz 14 der weltgrößten Herstellerländer. Mittlerweile ist China der größte Autoherstelle der Welt. 2023 wurden dort bereits rund 30,16 Millionen Pkw und damit fast viermal so viele wie im zweitplatzierten Japan.

China: Niedrigere Löhne und Energiepreise, weniger Bürokratie und Umweltauflagen

Der dynamische Wandel in der Automobilindustrie zeigt, dass nicht nur die Umstellung auf Elektromobilität die Zukunft der europäischen Volumenhersteller beeinflussen wird. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die wachsende Konkurrenz durch chinesische Automobilhersteller, die von günstigeren Energiepreisen, weniger bürokratischen Hürden und Umweltauflagen sowie niedrigeren Löhne profitieren. Dank dieser Wettbewerbsvorteile haben chinesische Automobilhersteller ihre Präsenz auf dem europäischen Markt in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Mit ihrem agilen Ansatz, effizienten Produktionsprozessen und vor allem niedrigeren Betriebskosten stellen sie eine unbestreitbare Bedrohung für etablierte europäische Marken dar.

Chinesische Autos, insbesondere Elektroautos, sind aus verschiedenen Gründen oft billiger als ihre westlichen Konkurrenten:
1. Produktionskosten: Die Produktionskosten in China sind oft niedriger als in vielen anderen Ländern. Geringere Arbeitskosten, günstigere Zulieferer und eine effiziente Produktion tragen dazu bei, die Gesamtkosten zu senken. Medienberichten zufolge werden Fahrzeuge in China rund 40 Prozent günstiger produziert als hierzulande – auch in chinesischen Fabriken von Tesla und europäischen Herstellern.
2. Skaleneffekte: China ist der größte Automarkt der Welt, weshalb die inländischen Elektroautohersteller von enormen Skaleneffekten profitieren. Dadurch können sie die Produktionskosten pro Einheit senken.
3. Förderungen und Subventionen: Die chinesische Regierung fördert die Elektromobilität aktiv durch verschiedene Anreize, Subventionen und Vergünstigungen. Das Beratungsunternehmen Alix Partners schätzt die chinesischen Subventionen für Elektro- und Hybridfahrzeuge in den Jahren 2016 bis 2022 auf 57 Milliarden US-Dollar. Berücksichtigt man die zeitliche Überschneidung dieser Schätzung mit der des Think Tanks CSIS, so dürfte die Branche nach Einschätzung der Schweizer Tageszeitung „Neue Zürcher Zeitung“ über die Jahre rund 100 Milliarden US-Dollar erhalten haben.
4. Technologischer Fortschritt: Chinesische Unternehmen sind oft sehr agil und reagieren schnell auf neue Technologien. Dadurch können sie kostengünstige Autos mit den neuesten Innovationen anbieten.
5. Zugang zu Rohstoffen: Im Gegensatz zu europäischen Automobilherstellern verfügt China über bedeutende Ressourcen für die Produktion von Batterien, einem Schlüsselelement von Elektrofahrzeugen. Der direkte Zugang zu diesen Rohstoffen beeinflusst auch die Herstellungskosten und ist ein immenser Wettbewerbsvorteil.

China fährt zweigleisig

Während Deutschland und Europa alles auf die Karte „Elektromotor“ setzen und in der EU voraussichtlich ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden dürfen, fährt China zweigleisig mit Elektro- und Verbrennungsmotoren. Ein Verbot von Verbrennern hat China sogar ausgeschlossen. Ob die Elektrostrategie der deutschen und europäischen Automobilhersteller aufgeht und Verbrennungsverbote in großen Ländern wie den USA, Indien, Russland sowie in den Ländern Südamerikas, Afrikas und Südostasiens tatsächlich kommen, ist dagegen fraglich. Derzeit sieht es nicht danach aus. Unabhängig davon, ob die automobile Zukunft rein elektrisch oder nur teilweise elektrisch sein wird –Deutschland als Standort für automobile Volumenhersteller wird im internationalen Wettbewerb klar verlieren.

Immobilien in klassischen Automobilstandorten werden an Wert verlieren

Die Ära der Großserienproduktion von Automobilen geht zweifellos zu Ende. Die Auswirkungen werden nicht nur die Branche, sondern ganze Standorte prägen. Der Verlust vieler überdurchschnittlich gut bezahlter Arbeitsplätze wird nicht nur die Arbeitnehmer treffen, sondern auch weitreichende Folgen für den Immobilienmarkt haben. Insbesondere Eigentümer in Automobilzentren wie beispielsweise Wolfsburg sollten sich genau überlegen, wann der optimale Zeitpunkt für den Verkauf ihrer Immobilien gekommen ist.

Matthias Weik befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen und ist Experte für Exitstrategien. Er zählt seit Jahren, mit sechs Bestsellern in Folge zu den verlässlichsten Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Im März 2023 ist sein sechster Bestseller „Die Abrechnung“ erschienen. Matthias Weik bezeichnet sich selbst nicht als Pessimist, Optimist sondern als Realist.
Web: www.matthias-weik.com
twitter: @mweik_
Instagram: https://www.instagram.com/matthias_weik_mw/
Facebook: https://www.facebook.com/matthweik



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30 Kommentare

  1. Ich habe heute mit meinem Steuerberater über dieses Thema gesprochen. Er hat sich einen VW gekauft, weil dieser in der „2Summe“ aus seiner Sicht günstiger war.

    1. So weit weg von der Wirklichkeit ist selten zu lesen. Tesla hat in Deutschland ein Gigawerk gebaut. VW ist zur Zeit der größte Hersteller der Welt. Da ändert auch der Standort Deutschlands nichts dran. Ach das arme und so gebeutelte Deutschland ist die dritte stärkste Wirtschaftsnation der Welt.
      Also was soll diese Untergangsstimmung?

      1. Rob201 Deutschland die 3.grösste Volkswirtschaft,selten so gelacht,habe ich auch gelesen stand in einem linken Schmierblatt,hat sich wieder einer gefunden der das glaubt.
        Übrigens Toyota hat den grössten Absatz der Welt.
        Und lt.Elliott geht der Kurs von VW auf 6€.
        Der sagt schonmal den Untergang voraus.

    2. leider wird das bald war sein, Sarazin wurde auch verteufelt und verlacht und die Wirklichkeit hat uns längst eingeholt, natürlich nur für die, welche die rosarote Brille nicht aufhaben.

  2. Hatten Sie nicht schon seit über 10 Jahren vor dem großen Finanzkollaps gewarnt ?
    WIe wäre es mal mit einer öffentlichen Entschuldigung als mit weiterer Untergangspropaganda?

    1. @christian miehe
      ach, es einer der Doomsdaypropheten, wie Krall, Marc Friedrich und wie sie alle heißen. Untergang ist ihre Marketingstrategie und Zahlschafe, wie unser Andalusien-freund, fallen darauf rein….

      1. @Schlemmer
        Wenn du so Rot-Grüne Propaganda machst,kannst du sicher auch ein einziges Beispiel geben ,wo es in diesem kaputten Land läuft.
        Du wirst nichts finden.
        Der Verfasser dieses Artikels ist natürlich nicht erwünscht,da er die Wahrheit sagt,was in den gleichgeschalteten linken Schmierblättern natürlich bekämpft werden muß.

        1. @Uwe Kretzschmar
          Wenn Sie inzwischen schon so negativ, pessimistisch und voller Wut ideologisch verblendet sind, will ich Ihnen gerne etwas auf die Sprünge helfen. Hier ein paar der wichtigsten Gründe.
          – Innere Sicherheit
          – Gesundheitssystem
          – Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit
          – Sozialsystem, soziale Absicherung
          – Stabilität
          – Arbeitsmarkt
          – Umwelt- und Wasserqualität
          https://www.laenderdaten.info/lebensqualitaet.php
          https://de.numbeo.com/lebensqualität/ranking-nach-land?title=2023

          Bei der Gelegenheit können wir auch gleich mit einem weit verbreiteten Mythos aufräumen. Mit einem weiteren wichtigen Kapitel aus dem umfangreichen Lügenkompendium rechtspopulistischer Demagogen: Der Abwanderung hochqualifizierter deutscher Arbeitskräfte.
          Weit über zwei Drittel der ausgewanderten Personen bleiben nur wenige Jahre im Ausland. Hochqualifizierte deutsche Fachkräfte kehren fast immer – mit den gesammelten Erfahrungen – nach Deutschland zurück […] Anzeichen für eine Talentflucht, englisch Brain Drain, gibt es in Deutschland nicht. Sie gehen nämlich nicht aus Frust, Enttäuschung oder Ärger, wie es ein AfD-affiner Wutbürger gerne tun würde, wenn er nur etwas Mut besäße und nicht nur ein überlauter Maulheld wäre.
          Unzufriedenheit ist lediglich ein sehr nachrangiger Grund. Der Weg ins Ausland ist chancengetrieben – es gehen nicht die Verbitterten oder Enttäuschten, sondern diejenigen, die schon in Deutschland erfolgreich waren und den nächsten Karriereschritt planen.

          Sie gehen, um Erfahrungen zu sammeln und um Neues zu erleben. Die bayerische Wirtschaft zum Beispiel begrüßt sogar diese zirkulären Migrationsbewegungen, weil zwar gebildete, aber unerfahrene Fachkräfte ausreisen, um als wesentlich wertvollere personelle Ressource mit Erfahrung und internationaler Expertise zurückzukehren. Sie kehren also nicht als Rentner zurück, sondern im besten und soz. „wertvollsten“ Berufsalter. Das nennt sich Brain Circulation.
          Den rund 250.000 Weggezogenen, zu denen auch ca. 50.000 Kinder, Rentner und Saisonauswanderer (etwa Skilehrer im Winter, Surfing-Lehrer im Sommer) gehören, stehen mehr als 180.000 deutsche Zurückkehrer gegenüber. Die mit Abstand wenigsten dieser Rückkehrer sind über 60 Jahre alt, also Ruheständler, die wohl eher wegen des Klimas oder der Natur auswandern und dann auch im Ausland bleiben.
          Fast 20 % der (hochqualifizierten) Auswanderer sind Schüler und Studenten, die ein paar Auslandssemester absolvieren und nach relativ kurzer Zeit zurückkehren.
          https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschland-auswandern-auswanderer-oesterreich-usa-schweiz-studie-92049767.html
          https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Konferenzen/2019-12-04-Gewinner-der-Globalisierung.html
          https://www.wiwo.de/erfolg/trends/deutsche-auswanderer-warum-deutsche-wegziehen-zwei-auswanderungsberater-berichten/29015920.html

        2. @Uwe Kretzschmar
          Aha, also, den Welk, Krall und Konsorten „Doomsdaypropheten“ zu nennen, ist als rot -grüne Propaganda. Nenne mir dich bitte erst einmal Beispiele, wo diese Recht hatten? Wo sind denn die ganzen Dinanzrashs geblieben? Wo gab es die vorhergesagten flächendeckenden Blackouts? warum sind wir immer noch nicht alle Pleite, wie Krall für 2023 vorausgesagt hat? wo war 2020 die Hyperinflation? Warum regenierten sich die Lieferketten, wenn sie doch lt Krall unwiederbringlich zerstört wurden? Warum existiert Euro und Dollar noch? Beide sollten das Jahr 2021 nicht überleben.Der Dollar ist sogar starker als je zuvor? wo ist die Lebensmittelkrise, die Marc Friedrich vorausgesagt ist? Die Regale in meinem Supermarkt sind jedenfalls voll. Und das große Vorbild von Friedrich, China? Hat merkwürdigerweise mehrere strukturelle Krisen und wirkliche China-Experten wussten das schon lange vorher.
          Also, wenn du dich verarschen lassen willst und auf die Crash-Propheten reinfallen willst, nur zu. Lass Dir, wie unserem Andalusien-Freund völlig überteuertes Gold von Krall andrehen, der jetzt jeden Tag sich selbst belügen muss, dass die Welt anders ist,,als die Wirklichkeit.
          Eine Analyse dieses „Artikels“ erspare ich mir. Jeder Bit, den dieser Artikel verschwendet, ist einer zuviel.

        3. @uwe kretzschmar,

          allgemein auch als stockholm syndrom bekannt

        4. @Uwe Kretzschmar
          Wenn Sie inzwischen schon so negativ, pessimistisch und voller Wut ideologisch verblendet sind, will ich Ihnen gerne etwas auf die Sprünge helfen. Hier ein paar der wichtigsten Gründe.
          – Innere Sicherheit
          – Gesundheitssystem
          – Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit
          – Sozialsystem, soziale Absicherung
          – Stabilität
          – Arbeitsmarkt
          – Umwelt- und Wasserqualität
          https://www.laenderdaten.info/lebensqualitaet.php
          https://de.numbeo.com/lebensqualität/ranking-nach-land?title=2023

          Bei der Gelegenheit können wir auch gleich mit einem weit verbreiteten Mythos aufräumen. Mit einem weiteren wichtigen Kapitel aus dem umfangreichen Lügenkompendium rechtspopulistischer Demagogen: Der Abwanderung hochqualifizierter deutscher Arbeitskräfte.
          Weit über zwei Drittel der ausgewanderten Personen bleiben nur wenige Jahre im Ausland. Hochqualifizierte deutsche Fachkräfte kehren fast immer – mit den gesammelten Erfahrungen – nach Deutschland zurück […] Anzeichen für eine Talentflucht, englisch Brain Drain, gibt es in Deutschland nicht. Sie gehen nämlich nicht aus Frust, Enttäuschung oder Ärger, wie es ein AfD-affiner Wutbürger gerne tun würde, wenn er nur etwas Mut besäße und nicht nur ein überlauter Maulheld wäre.
          Unzufriedenheit ist lediglich ein sehr nachrangiger Grund. Der Weg ins Ausland ist chancengetrieben – es gehen nicht die Verbitterten oder Enttäuschten, sondern diejenigen, die schon in Deutschland erfolgreich waren und den nächsten Karriereschritt planen.

          Sie gehen, um Erfahrungen zu sammeln und um Neues zu erleben. Die bayerische Wirtschaft zum Beispiel begrüßt sogar diese zirkulären Migrationsbewegungen, weil zwar gebildete, aber unerfahrene Fachkräfte ausreisen, um als wesentlich wertvollere personelle Ressource mit Erfahrung und internationaler Expertise zurückzukehren. Sie kehren also nicht als Rentner zurück, sondern im besten und soz. „wertvollsten“ Berufsalter. Das nennt sich Brain Circulation.
          Den rund 250.000 Weggezogenen, zu denen auch ca. 50.000 Kinder, Rentner und Saisonauswanderer (etwa Skilehrer im Winter, Surfing-Lehrer im Sommer) gehören, stehen mehr als 180.000 deutsche Zurückkehrer gegenüber. Die mit Abstand wenigsten dieser Rückkehrer sind über 60 Jahre alt, also Ruheständler, die wohl eher wegen des Klimas oder der Natur auswandern und dann auch im Ausland bleiben.
          Fast 20 % der (hochqualifizierten) Auswanderer sind Schüler und Studenten, die ein paar Auslandssemester absolvieren und nach relativ kurzer Zeit zurückkehren.
          https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschland-auswandern-auswanderer-oesterreich-usa-schweiz-studie-92049767.html
          https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Konferenzen/2019-12-04-Gewinner-der-Globalisierung.html
          https://www.wiwo.de/erfolg/trends/deutsche-auswanderer-warum-deutsche-wegziehen-zwei-auswanderungsberater-berichten/29015920.html

    2. Vor 30 Jahren schon hatten wir keine Chance gegen die überlegen japanischen Hersteller wie Toyota. Trotz Kaizen u.ä. haben alle deutschen Hersteller danach richtig aufgebläht. Entschuldigt für diese Untergangsszensrien hat sich von den Fachleuten keiner.

  3. Und mit so einem Stuss verdient man Geld?
    Dann fange ich morgen auch an, ein Buch zu schreiben. Dümmer wie dieser Kommentar kann es auch nicht werden.

  4. Wenn ein Autor nicht einmal die Autoproduzenten kennt, bzw. deren Zugehörigkeit einordnen kann, dann ist es schon zum Heulen. Opel, Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Peugeot und Citreon sind keine Hersteller, sondern nur noch Marken des profitabelsten Auto-Massenhersteller der Welt. Ist kein Chinese, kein Koreaner, kein Japaner

  5. Das meiste passt schon. Ist aber stark übertrieben.
    China setzt nicht komplett auf E, dass stimmt schon. Die Gründe sind aber, dass es in der Fläche noch genug Markt gibt dem die nötige Infrastruktur fehlt um elektrische zu fahren. Ergo kann man noch gut Geld mit verbrennern verdienen. Auf kurz oder lang werde die Verbrennen dort aber auch aussterben. Die Chinesen klammer sich nur nicht so an überholte Technik.
    Für die europäische Autoindustrie ist der bessere Weg sich auf einen Weg zu fokussieren. Nüchtern betrachtet sind EV Verbrennern überlegen.

  6. Boahh … was ein Quatsch – Artikel.
    Hauptsache Klicks … Kopfschüttel.
    Ich komme aus der Branche… auch in 25 Jahren wird es noch Europäische Autos geben 🙂

  7. Deshalb wird der Weg durch das tiefe Tal auch wohl lange dauern.
    Ich hätte es vor einem Jahrzehnt nicht gedacht, dass so viele kriminelle Machenschaften aufgefahren werden, um den Euro bis heute als Zahlungsmittel zu erhalten. Und ich hätte auch nicht gedacht, dass so viele Menschen sich über die Inflation und den Euro immer weiter enteignen lassen, weil sie gar nicht den Umfang erkennen, den ihnen der Euro Richtung Kaufkraftverluste bereitet, wenn sie den Euro benutzen, um damit z. B. in Kapitalsammelstellen damit Kapitalertrag zu generieren.
    Ein ganz banaler Umstand verdeutlicht das schon, wofür man kein Anlageprofi oder Aktienkenner sein muss.
    Der Goldpreis hat sich in den letzten 10 Jahren etwa verdoppelt.
    Und das steuerfrei.
    Und was gab es für den traditionellen Sparer z. B. auf dem Sparbuch, bei Allianz und Co?
    Hunderte von Milliarden Euro durch die Inflation haben die Kaufkraft geschmälert.
    Wenn das kein Zusammenbruch ist, was dann.
    Gut, in Zeitlupe, dann merkt der Michel es nicht so schnell.

  8. Ja Horst Schlemmer, Sie leben lieber im grünen Utopia und blenden die Realität aus.
    Strategie Habeck:
    Er geht dann nicht konkurs…
    oder
    Die Wirtschaft läuft nicht dramatisch schlecht, es sind nur die Zahlen.

    Aber wenn Sie damit besser leben können…

    Autoproduktion in Deutschland: Autoland war einmal | ZEIT ONLINE

    Die Produktion hierzulande ist stark rückläufig. 2016 waren es 5,7 Millionen Fahrzeuge, 2021 nur noch drei Millionen. Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Autofertigung fast halbiert. Im vergangenen Jahr stieg die Produktion zwar um rund 400.000 Fahrzeuge an.

    https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-03/autoproduktion-deutschland-energiepreise-subventionen-ausland#:~:text=Die%20Produktion%20hierzulande%20ist%20stark,um%20rund%20400.000%20Fahrzeuge%20an.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  9. Hab gestern noch das Gegenteil gelesen, während China voll auf Elektro setzt, weil sie beim Verbrenner nicht konkurrenzfähig sind, setzt bei europäischen Herstellern ein Umdenken ein ob das Verbrenneraus der richtige Weg ist, genau aus dem Grund weil sich Elektro nicht verkauft. Quasi das Gegenteil wie im Artikel beschrieben. Und der Rest des Artikels hört man auch schon seit Jahrzehnten, der Untergang ist jedoch ausgeblieben…

  10. Das sehe ich auch so.Es geht langsam da man alles tut,negative Folgen zu Übertürnchen und die Bevoelkerung hinzuhalten..bald werden die deutschen zu wirtschaftsfluechtlingen.wer nichts kann hat keine Chance denn im Ausland wird niemand der nichts kann aufgenommen im Gegensatz zu hier.also lernen,fortbilden,qualifizieren und Fremdsprachen lernen ganz wichtig,nicht nur Englisch.dann kann man in den Wirtschaftszentren der Welt neu anfangen und sich festsetzten.der Rest wird Verhältnisse erleben wie wir sie heute in den Krisenregionen der Welt vorfinden.

    1. In Europa besteht Freizügigkeit. Da dürfen auch die Nichtskönner überall hin. Interessant, dass in dem furchtbaren Deutschland nach Ihrer These überhaupt noch Menschen wohnen. Wandern Sie doch gerne aus! Wer oder was hält Sie davon ab?

  11. @permanix

    ja die nichtskönner bleiben, gott sei es gedankt,
    wegen fehlender mittel und mangelnden fähigkeiten sowieso in europa.
    der stille abgang des brain drain wird durch den vielfachen ersatz gleichwertiger nichtskönner ausgeglichen und fällt augenscheinlich auch nicht sofort auf.
    jeder der fähigkeiten oder rücklagen hat, soll die glücklichen in europa schnellstens zurücklassen.
    siehe auch den artikel von jeff thomas, international man.com, 20.02.2024

    1. @1150. Der @Manfred möchte aus Deutschland raus und Sie empfehlen gleich ganz Europa zu verlassen. Scheinbar verfügen Sie aber beide nicht über die notwendigen Fähigkeiten, Ihre Träume wahr werden zu lassen. Muss ich Sie deswegen auch in die Kategorie der „Nichtskönner“ eingruppieren?

      1. @permanix
        du hast deinen platz in einer parasitären transferleistungsgesellschaft schon gefunden. glückwunsch!
        ich kenne meinen lebensmittelpunkt durch regelmässge berufliche aufenthalte und ist ca. 8300 km luftlinie vom deutschen sozialparadies entfernt.
        jedenfalls gibt es keine kapitalertragssteuer, schenkungssteuer, vermögenssteuer, solidarabgaben etc. und eine steuerquote von 23%.
        du und andere fachkräfte, auf sich selbst gestellt, würden hier hilflos untergehen.

        1. @1150. Glückwunsch zurück. Dann gibt es für Sie ja auch nichts mehr zu meckern. Um paradiesische Zustände zu genießen, hätten Sie aber garnicht soweit wegziehen müssen. Es gibt sie auch noch in Europa, die Inseln der Glückseligkeit. Sie können sich sicher sein, dass ich diesbezüglich nicht ganz auf den Kopf gefallen bin. Der Steuersatz auf meine Gewinne beträgt im Maximum 12%.

  12. All das was da gesagt geschrieben und provezeit wird ist spätestens 2055 Makulatur.Due Wissenschaft hat sicher anhand der letzten 100 Jahre Industrialisierung errechnet das wenn wir Global nicht sofort alles unternehmen und von fossilen Verbrennen auf Erneuerbare Energien umstellen es nebenst 3 Grad Temperaturehöhung es auch nix mehr gibt was wir verbrennen können .Und dann ist es egal ob es eine Europäische Auto Industrie gibt oder nicht .Das möchte ich meinen Kindern und Enkeln nicht antun .Deshalb sind diese Berichte für mich purer Egoismus an der Menschheit

  13. Äußerst schwacher Artikel. Auf der einen Seite wird geschrieben, dass der E-Auto Boom ausbleibt und auf der anderen Seite damit argumentiert, dass deutsche Hersteller an der Umstellung auf E-Autos zugrunde gehen werden. Marken und Hersteller werden wild durcheinander geworfen und es wird behauptet, dass deutsche Hersteller kompromisslos auf das E-Auto setzen, obwohl beispielsweise BMW klar auf eine breite Palette von Verbrennern, E-Antrieben und Hybridsystemen setzt und den Umbruch mit Bedacht vorantreibt.

  14. Jeder sowie er möchte.
    Wer sich dazu entschlossen hat, Haus und Hof zu verkaufen, und auch mehrere Firmen in Deutschland schließt, um in einem anderen Land leben zu wollen, wird das sorgfältig geplant haben.
    Natürlich gibt es auch verkrachte Existenzen, die meinen, dass sie, weil sie es in Deutschland zu nichts gebracht haben, mit einer Kneipe in Spanien eine Goldgrube aufmachen werden.
    Diese Träumer landen dann schnell bei der Deutschen Botschaft, und bitten um Rückflug-Tickets, weil sie z. B. in Spanien ohne nachweisbares Einkommen keinen Wohnsitz anmelden können und somit auch die Kinder nicht zur Schule anmelden können, keinen Mietvertrag bekommen, kein Auto kaufen können, usw.
    Und von diesen Träumern gibt es eine ganze Menge, und diese Menge ist nach etwa 12 Monaten wieder in Deutschland.
    Wer im Branchenbuch einen deutschen Arzt, Steuerberatern, Rechtsanwalt, Handwerker usw. sucht, wird einen kleinen Einblick bekommen, wieviel Deutsche mit einer guten Ausbildung im Ausland leben und arbeiten.
    Für Denjenigen, der durch die Bank nichts mitbekommen will, was sich in Deutschland abspielt, sind die Kirschen, die zu hoch hängen, sowieso zu sauer, und/oder auch dumm geboren und auch oft nichts dazu gelernt und vor Neid bis zum platzen aufgeladen.
    Natürlich bleibt die Mehrheit in Deutschland. Nur die Anzahl der Menschen, die am Arbeitsmarkt für keinerlei Arbeiten vermittelbar sind nehmen immer weiter zu, und die Leistungsträger, die das Geld erwirtschaften, damit der Laden läuft, werden immer weniger, denn die Namen findet man dann zum Teil in den Branchenbüchern im Ausland wieder.

  15. Herr Wick,

    ist das einfach nur Dummheit oder hat das System mit diesem hier gezeigten Weltbild zur Verdrehung der Realität. Da hat einer ein festes Bild vor sich, in dem die da oben alles falsch machen. Beispiel China verbietet im Unterschied zu uns nicht den Verbrenner. Faktisch werden jetzt schon zwei Drittel der Elektroautos der Welt in China verkauft und in vielen großen Metropolen kann man kaum noch Verbrenner zulassen. Schon vor Jahren kostete alleine die Zulassung eines Verbrenner in einigen Städten über 10.000 Euro. Selten so was unlogisches, widersprüchliches gelesen. Bei dem Thema ist sowas gemeingefährlich, da ja einige Kritiken, wie überbordende Bürokratie schon stimmen und sich da was ändern müsste…

    Und was sie mit dem Beitrag sagen möchten ist Unklar. Wohl Stimmung zu machen um ein Immobilenschnäpfchen zu machen? Obacht, so leichtgläubig ist weder die Finanzwelt noch die Immobilienwelt. Oder soll da eher Opa Krause oder Tante Marga abgezockt werden?

  16. Ich wäre mir nicht sicher das die chinesische Regierung ihre Förderpolitik noch weitere 10 Jahre durchhalten kann. Die Ampel musste gerade damit aufhören, weil ihr das Geld ausging. Die Schulden in China sind schon jetzt monströs und mit der Immokrise dort wird das eher noch schlimmer.

    Ansonsten: Der Artikel spricht vom Ende der Volumenautos. Es ist eine oft praktizierte deutsche Wirtschaftsstrategie sich in die Nische zurück zu ziehen. Die Anzeichen dazu sieht man bei der VW AG überall, auch zB darin, dass der Großaktionär von VW in Porsche-Aktien wechselte.

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