Anleihen

Kurz vor Fed und US-Inflation: Kapitalmarkt bringt sich in Stellung

Der Kapitalmarkt bringt sich aktuell in Stellung auf morgige Fed-Aussagen und die Meldung zur US-Inflation. Vor allem der US-Dollar steigt.

Bildschirme mit Börsenkursen
Grafik: pikepicture-Freepik.com

Morgen um 14:30 Uhr deutscher Zeit wird die US-Inflation für Mai vermeldet, und morgen um 20 Uhr deutscher Zeit verkündet die US-Notenbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung. Und morgen ab 20:30 Uhr spricht Fed-Chef Jerome Powell. Die Rede wird sehr wichtig – wird er Andeutungen über die Verschiebung der ersten Zinssenkung machen, oder wird er sich zurückhalten wie EZB-Chefin Christine Lagarde letzte Woche? Der Kapitalmarkt bringt sich aktuell in Stellung. Der Dollar Index Chart, der bis Anfang letzter Woche zurückreicht, zeigt als blaue Linie den Verlauf des Dollar-Index, also die Bewegung des US-Dollar gegen einen Korb anderer wichtiger Währungen wie dem Euro. In orange sehen wir die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen.

Beide haben letzte Woche Freitag Nachmittag einen Sprung nach oben gemacht nach den starken US-Arbeitsmarktdaten, die eine sehr robuste US-Konjunktur und weiterhin hohe Preise anzeigen. Seitdem steigt der Dollar-Index von 103,65 auf 105,03 Indexpunkte, die Rendite steigt von 4,29 % auf 4,45 %. Aus den robusten US-Arbeitsmarktdaten schloss der Markt: Die Fed könnte womöglich Signale geben, dass man die Zinsen noch monatelang oben belässt, um die robuste Konjunktur etwas abzubremsen und die Preissteigerungen abzudämpfen.

Längere Zeit hohe Zinsen sorgen tendenziell für Zuflüsse in den Dollar-Raum, weshalb der Dollar-Index steigt. Und die höheren Renditen nehmen die womöglich noch längere Zeit hohen Fed-Zinsen vorweg. Wichtig: Nach dem Sprung nach oben am Freitag haben Dollar und Renditen das hohe Niveau gehalten, und vor allem der Dollar steigt derzeit noch weiter an. Das zeigt die aktuelle Erwartungshaltung der Märkte, dass die US-Inflation morgen Mittag und die Fed-Aussagen morgen Abend weiterhin hohe Zinsen notwendig machen könnten.

Einen Absturz am US-Aktienmarkt sehen wir aktuell zwar nicht, aber der Dow Jones zeigte sich vorhin zum Handelsstart durchaus nervös. Tatsächlich hawkische Daten und Aussagen (hohe Zinsen) könnten die Aktienmärkte morgen Nachmittag und Abend zum Abstürzen bringen, wenn Renditen und US-Dollar dann noch weiter ansteigen.

Chart zeigt Dollar und US-Anleiherenditen im Verlauf seit Anfang letzter Woche



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