Von Markus Fugmann
Blickt man auf den Dax, der heute mit dem Sprung über die 12300er-Marke ein neues Allzeithoch erreichen konnte, lag es ja gewissermaßen in der Luft: Geld fließt in die europäischen Aktienmärkte.
Nun zeigen Zahlen von Bank of America Merrill Lynch, wie viel Geld derzeit an Europas Märkte fließt: so sind laut Zahlen der Bank in der vergangenen Woche 3,9 Milliarden Dollar an Europas Börsen geflossen. Ein Teil davon stammt aus den Emerging Markets: so sind im gleichen Zeitraum 1,1 Milliarden Dollar aus den Schwellenländern abgezogen worden. Neben den Aktienmärkten profitieren aber auch die europäischen Anleihemärkte: so sind in der vergangenen Woche Anleihen im Volumen von 7,2 Milliarden Dollar gekauft worden – nur die Hälfte davon flossen in Bonds mit investment-grade-Status. Sprich: es blüht der Markt für jene Anleihen, die eben nicht investment-grade sind, also Junk-Bonds.
Damit wird klar, dass das QE der EZB ein gigantischer Liquiditätsabsauger aus den Schwellenländern und anderen Teilen der Erde ist. Europa ist damit das weltweite Finanz-Zentrum geworden: alle wollen sich hier günstig verschulden und die höheren Zins-Niveaus in ihren Heimatregionen umgehen. Auf mittlere Sicht macht das die Finanzmärkte nicht gerade stabiler – die Ungleichgewichte nehmen weiter zu.
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