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Verknappungsängste längst überwunden Lebensmittelpreise fallen – jetzt deutlich tiefer als vor Kriegsbeginn

Die globalen Lebensmittelpreise sind jüngst im Schnitt weiter gesunken. Sie liegen auch deutlich tiefer als vor Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022. Hier dazu Daten, eine Langfristgrafik, und Detailangaben.

Ernte auf einem Getreidefeld
Foto: Oleksandr Ryzhkov - Freepik.com

Die weltweiten Lebensmittelpreise sind im Zuge des Ukraine-Kriegs massiv gestiegen. Aber seit diesem schnellen Anstieg der Preise geht es bis heute wieder deutlich bergab. Dies kann man im monatlich erscheinenden FAO Food Price Index der Vereinten Nationen ablesen. Heute wurden die Daten für Dezember gemeldet. Vom Hoch im März 2022 (Ausbruch des Ukraine-Kriegs) ist der Index von 160 auf aktuell 118,50 Indexpunkte gefallen – ein Rückgang um 25,9 % vom Hoch. Im Vergleich zu November 2023 ist es ein Rückgang um 1,8 Indexpunkte. Damit ist das Niveau jetzt wieder auf dem Stand von März 2021 angekommen. Die TradingView Grafik zeigt den Index-Verlauf seit dem Jahr 2004. Kurz vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs lag der Index bei 140 Punkten, somit sehen wir bis jetzt noch deutlich tiefere Preisniveaus.

Grafik zeigt langfristige Entwicklung der weltweiten Lebensmittelpreise

Lebensmittelpreise global deutlich im Abwärtstrend – Blick auf die Details

Blicken wir auf einige Details der sinkenden Lebensmittelpreise. Der FAO-Getreidepreisindex lag im Dezember bei durchschnittlich 122,8 Punkten und damit 1,8 Punkte (1,5 Prozent) höher als im November, aber immer noch 24,4 Punkte tiefer als im Dezember 2022. Nachdem die Weizenexportpreise vier Monate in Folge gesunken waren, stiegen sie im Dezember an, unterstützt durch wetterbedingte logistische Störungen bei einigen wichtigen Exporteuren und Spannungen am Schwarzen Meer, bei gleichzeitig solider Nachfrage.

Der FAO-Pflanzenölpreisindex lag im Dezember bei durchschnittlich 122,4 Punkten und damit 1,7 Punkte (1,4 Prozent) niedriger als im Vormonat, nachdem er im November kurzzeitig gestiegen war. Der Rückgang des Preisindexes spiegelt die niedrigeren Weltmarktpreise für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl wider, die durch die gedämpften Käufe der wichtigsten Importeure trotz der saisonal niedrigeren Produktion in den führenden Erzeugerländern unterstützt wurden.

Der FAO-Milchpreisindex lag im Dezember bei durchschnittlich 116,1 Punkten und damit um 1,9 Punkte (1,6 Prozent) höher als im November. Dies ist der dritte monatliche Anstieg in Folge und liegt 22,2 Punkte (16,1 Prozent) unter dem entsprechenden Wert vor einem Jahr. Man sieht, Lebensmittelpreise bewegen sich nicht in die gleiche Richtung – oft hängt es von einzelnen Faktoren wie guten oder schlechtem Wetter in einzelnen Regionen ab, wo dann Überproduktion oder zu wenig Produktion entsteht – was dann unmittelbar die Preise beeinflusst. Der FAO-Fleischpreisindex lag im Dezember bei durchschnittlich 110,4 Punkten, 1,1 Punkte (1,0 Prozent) niedriger als im November und 2,0 Punkte (1,8 Prozent) unter dem entsprechenden Wert vor einem Jahr.

Der Dezember-Einbruch der globalen Lebensmittelpreise wurde auch vor allem ausgelöst durch den kräftigen Rückgang bei diesem Teilsegment: Der FAO-Zuckerpreisindex lag im Dezember bei durchschnittlich 134,6 Punkten und damit um 26,8 Punkte (16,6 Prozent) niedriger als im November, was den niedrigsten Stand in den letzten neun Monaten darstellt, aber immer noch 17,5 Punkte (14,9 Prozent) über dem Wert des Vorjahresmonats. Der Einbruch der internationalen Zuckerpreise im Dezember war laut der UN-Organisation FAO vor allem auf die starke Produktion in Brasilien zurückzuführen, die durch günstige Wetterbedingungen begünstigt wurde. Starke Exporte aus Brasilien und geringere Erträge aus Ethanolverkäufen trugen zum allgemeinen Rückgang der Weltmarktpreise für Zucker bei.



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2 Kommentare

  1. An meinem Bäcker, meinem Metzger und meinem Einkaufsmarkt muß Das vorbeigegangen sein.

  2. Ganz schön reißerische Überschrift. Kriegsbeginn 1939 etwa oder welcher? Krieg ist immer und überall, kann sich jeder aussuchen welchen er gerade braucht. Alles selbst gemachtes Leid.

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