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Michael Wilson: "Letzte Phase des Bärenmarkts" Markiert die Bankenkrise den Anfang des Endes des Bärenmarkts?

Die Bankenkrise sorgt derzeit für reichlich Stress an den Finanzmärkten und lässt vor allem Bank-Aktien abstürzen. An den Aktienmärkten kommt erneut die Sorge vor einer Fortsetzung des Bärenmarkts auf. Michael Wilson von Morgan Stanley geht davon aus, dass die letzte Phase des Bärenmarks eingeläutet wurde. Während Risk-On-Assets wie Aktien abstürzen, legen Risk-Off-Assets wie Gold und Bonds deutlich zu. Der Goldpreis stieg im Zuge der Unruhen in der Bankenbranche am Montagmorgen erstmals seit einem Jahr wieder über die Marke von 2.000 US-Dollar – ein Zeichen dafür, wie groß die Angst vor weiteren Hiobsbotschaften ist. Nicht einmal die zahlreichen Rettungsmaßnahmen konnten die Gemüter der Anleger beruhigen.

Nachdem bereits die Notenbanken den Banken Liquidität bereitgestellt haben und die US-Großbanken der First Republic Bank Milliardenhilfe zur Verfügung gestellt haben, kam es am Wochenende auch noch zur Übernahme der kriselnde Credit Suisse. In einem spektakulären Übernahme-Deal hat die UBS die Credit Suisse gekauft. Doch von Erleichterung keine Spur, wie unter anderem die aktuelle Schwäche im Dax und den US-Indizes zeigt. In der Vergangenheit der Börse haben unvorhersehbare Schockmomente, wie beispielsweise die derzeitige Bankenkrise oft das Ende eines Bärenmarkts markiert. Der Stratege von Morgen Stanley, Mike Wilson, der für seine bärische Haltung bekannt ist, hat nun gesagt, dass der Bankenstress den Anfang des Endes des Bärenmarkts signalisieren könnte.

Wilson: Bankenkrise Anfang des Endes des Bärenmarkts

Wie Bloomberg berichtet, sagte Michael Wilson von Morgan Stanley, dass der Stress im Bankensystem den wahrscheinlich schmerzhaften und „bösartigen“ Beginn eines Endes des Bärenmarktes bei US-Aktien markiere.

Angesichts der Aufstockung der Bankeinlagen durch die Fed/FDIC fragen sich viele Aktien-Anleger, ob es sich hierbei um eine weitere Form von Quantitive Easing (QE) und damit um ein „Risiko“ handelt“, schrieb der Stratege, der den Ausverkauf der Aktien im vergangenen Jahr und die Erholung im Oktober richtig vorausgesagt hatte, in einer Mitteilung. „Wir sind der Meinung, dass dies nicht der Fall ist und stattdessen den Anfang vom Ende des Bärenmarkts darstellt, da die sinkende Verfügbarkeit von Krediten das Wachstum der Wirtschaft ausbremst.

Der S&P 500 wird so lange unattraktiv bleiben, bis die Risikoprämie für Aktien von derzeit 230 auf 400 Basispunkte ansteigt, so Wilson, der als einer der entschiedensten Bären der Wall Street bekannt ist.

Risk-Off-Modus wegen Bankenkrise

Letzte Phase der Baisse ist schmerzhaft

„Die letzte Phase der Baisse kann bösartig und hochvolatil sein“, sagte er. „Die Kurse fallen stark, was zu einem Anstieg der Risikoprämie für Aktien führt.

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Ausverkauf der Aktien der Credit Suisse haben in diesem Monat die Besorgnis über den Zustand des globalen Finanzsystems geschürt und die Märkte aufgewühlt. Die US-Futures hielten sich am Montag einigermaßen stabil, da die Anleger die Auswirkungen der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bewerteten und der Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch entgegensehen.

„Genau so enden Bärenmärkte – ein unvorhergesehener Katalysator, der im Nachhinein offensichtlich ist, zwingt die Marktteilnehmer zu erkennen, was sie schon die ganze Zeit vor Augen hatten“, schrieb Wilson.

Die anhaltenden Turbulenzen im Bankensystem sollten laut Wilson dazu führen, dass sich die Anleger auf die sich verschlechternden Wachstumsaussichten inmitten restriktiver Kreditbedingungen konzentrieren. „Die Ereignisse der vergangenen Woche bedeuten, dass die Verfügbarkeit von Krediten für weite Teile der Wirtschaft abnimmt, was der Katalysator sein könnte, der die Marktteilnehmer schließlich davon überzeugt, dass die Gewinnschätzungen zu hoch sind“, schrieb er und fügte hinzu, dass das Risiko einer Kreditklemme erheblich zugenommen hat.

Wilson erwartet, dass die Analysten ihre Erwartungen im Vorfeld der Berichtssaison zurückschrauben werden, während sich die Unternehmen darauf vorbereiten, ihre Prognosen deutlich zu senken.

Der Stratege empfiehlt eine Positionierung in defensiven Sektoren und Titeln mit niedrigem Beta und warnt vor der Ansicht, dass Technologie-Aktien mit Mega-Caps immun gegen Wachstumssorgen sind.

FMW/Bloomberg

Michael Wilson: Bakenkrise lässt Aktien abstürzen
Michael Wilson Photographer: Christopher Goodney/Bloomberg


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1 Kommentar

  1. Ja genau. Wenn’s knallt, ist alles wieder heil.

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