Der deutsche Maschinenbau könnte beim Auftragseingang nach einer längeren Schwächephase die Talsohle erreicht haben? Sicher ist das noch nicht, denn Sonderfaktoren verzerren das Bild. Nach anderthalb Jahren durchgehender Minusraten sind im April die Bestellungen von Maschinen und Anlagen aus Deutschland zum ersten Mal wieder gewachsen mit +10 % im Jahresvergleich, so meldet es aktuell der Maschinenbau-Verband VDMA.
Nominelle Zuwächse – aber Sonderfaktoren verzerren das Bild
Aus dem Inland kamen 3 Prozent mehr Aufträge, aus dem Ausland waren es 13 Prozent mehr Bestellungen für den deutschen Maschinenbau. Besonders stark waren die Zuwächse aus den Nicht-Euro-Ländern mit +19 Prozent, während die Orders aus dem Euro-Raum um 1 Prozent stiegen. Aber man sollte beachten, dass der April 2024 drei Arbeitstage mehr hatte als der April 2023. Dies sowie ein vergleichbar schwacher April 2023 sorgten laut VDMA für eine niedrige Vergleichsbasis und damit einen hohen Zuwachs im laufenden Jahr. Doch man sehe sich bestärkt in der Annahme, dass die Talsohle im Auftragseingang erreicht sei.
Aussagekräftiger Dreimonatsschnitt
Im weniger schwankungsanfälligen Drei-Monats-Zeitraum Februar bis April 2024 sanken die Bestellungen für den deutschen Maschinenbau aber immer noch deutlich um real 9 Prozent zum Vorjahr. Aus dem Inland wurden 12 Prozent weniger Aufträge verbucht, aus dem Ausland kamen 6 Prozent weniger Bestellungen. Dabei gingen die Orders aus den Euro-Ländern um 12 Prozent zurück, das Minus mit den Nicht-Euro-Ländern betrug 4 Prozent.
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