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Chinesen verlassen in Rekordzahlen ihr Vaterland Millionäre, Mittelschicht in China: Abstimmung mit den Füßen

Wirtschaftlichen Probleme und Migrationsdruck

China Millionäre Abstimmung mit Füßen
Foto: Travelscape - Freepik.com

Nicht nur Millionäre stimmen mit den Füßen über die Zukunftsfähigkeit von China ab, sondern auch die Mittelschicht. In Rekordzahlen verlassen sie ihr Vaterland – ein deutliches Zeichen des Misstrauens gegenüber der politischen und wirtschaftlichen Stabilität Chinas. Doch es sind nicht nur die Reichen, die sich nach neuen Ufern sehnen; auch der chinesische Mittelstand sucht vermehrt nach einer neuen Bleibe, getrieben von dem Wunsch nach Sicherheit und Wohlstand.

China: Millionäre fliehen vor Einschränkungen

Im Jahr 2024 wird die Abwanderung chinesischer Millionäre einen neuen Höhepunkt erreichen. Ein Bericht der Investmentfirma Henley & Partners, die vermögende Migranten unterstützt, prognostiziert, dass 15.200 wohlhabende Individuen China verlassen werden, was die ohnehin schon fragile Wirtschaft des Landes weiter schwächen könnte.

Die Gründe für diese Massenmigration sind vielfältig, doch im Kern stehen die Sehnsucht nach Freiheit und die Flucht vor den zunehmenden Einschränkungen im eigenen Land.

Die bevorzugten Ziele dieser Migranten sind vielsagend: die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA, Singapur, Kanada und Australien. Diese Länder locken nicht nur mit wirtschaftlichen Chancen, sondern auch mit der Freiheit, Kapital zu bewegen und – im Falle von USA, Kanada und Australien, politischen Freiheiten, die in China nicht in gleichem Maße vorhanden sind.

Die Abwanderung dieser vermögenden Personen könnte „die Belastung für die fragile Wirtschaft des Landes erhöhen“ und ist eine direkte Reaktion auf die Suche nach einem Umfeld, das persönliche und finanzielle Freiheit gewährleistet – ein Bedürfnis, das angesichts der globalen geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und sozialer Unruhe immer dringlicher wird.

„Während die Welt mit einem perfekten Sturm aus geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und sozialer Unruhe kämpft, stimmen Millionäre in Rekordzahlen mit den Füßen ab.“ Diese große Millionärsmigration ist ein führender Indikator, der einen tiefgreifenden Wandel in der globalen Landschaft signalisiert. Die tektonischen Platten des Reichtums und der Macht verschieben sich, mit weitreichenden Implikationen für die zukünftige Entwicklung der Länder, die sie verlassen oder zu denen sie ihre neue Heimat machen.

Der Niedergang Hongkongs lässt sich auch an der Anzahl der vermögenden Personen, die die Stadt verlassen, ablesen: Im letzten Jahr verließen etwa 500 das einstige Finanzzentrum Ostasiens und Tor zu China.

China: Von Ecuador in die USA – die neue Migrationsroute

Die Migrationstrends sind jedoch nicht auf die Elite beschränkt. Eine zunehmende Zahl chinesischer Bürger flieht über süd- und mittelamerikanische Staaten wie Ecuador in die USA. Zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 registrierten die US-Grenzbehörden knapp 19.000 illegale Grenzübertritte durch chinesische Staatsbürger. Im gesamten Jahr 2023 waren es insgesamt 36.000 illegale chinesische Einwanderer in den USA.

Das Haupteinfallstor für chinesische Migranten Richtung USA ist Ecuador. Im Jahr 2023 reisten chinesische Staatsangehörige 48.381-mal nach Ecuador ein, aber nur 24.240 Mal aus. Von den 36.000 gefassten illegalen Einwanderern stammen also über 24.000, die über das südamerikanische Land in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten reisen wollten.

Als Folge hat nun die ecuadorianische Regierung die Visumpflicht für chinesische Reisende wieder eingeführt, um den unregelmäßigen Migrationsströmen entgegenzuwirken.

Die wirtschaftlichen Probleme Chinas manifestieren sich nun auch in einem erhöhten Migrationsdruck. Mit den wohlhabenden Individuen, die das Land verlassen, verliert China jene Klasse, die für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation entscheidend ist. Diese Abwanderung von Kapital und Know-how könnte langfristige Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum des Landes haben. Auf der anderen Seite spiegelt die steigende Zahl der Flüchtlinge aus der Mittelschicht wider, wie groß der wirtschaftliche Druck auf die Bevölkerung wirklich ist. Sie sind ein Barometer für die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich das Land konfrontiert sieht.



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6 Kommentare

  1. Leider ist China für Zuwanderer aus muslimischen Ländern sehr unattraktiv. Sonst könnte man es den Deutschen gleichtun und die Abwanderung der Leistungsträger mit einem insgesamt „positiven Zuwanderungssaldo“ wunderbar kaschieren.

  2. 2022 gab es etwa 6,2 Millionen Millionäre in China.
    Wenn 15.200 das Land verlassen haben, dann sind das etwa 0,245%.
    Ich gehe mal davon aus, dass die chinesischen Millionäre nicht (falls vorhanden) ihre Firmen mitnehmen konnten.
    Ich finde, das ist überschaubar.

    Vermögensstudie: Zahl der Millionäre in China wird sich verdoppeln – manager magazin

    https://www.manager-magazin.de/finanzen/vermoegensstudie-zahl-der-millionaere-in-china-wird-sich-verdoppeln-a-48a23880-c276-44a8-b1c2-7fda33d138c3

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Denke, dass viele von den Millionären nur Immobilienmilionäre waren. Aber trotzdem sind es nur sehr wenige, die auswandern und das trotz der Luftverschmutzung. Die meisten wissen, dass die wirtschaftliche Zukunft eher im Osten als im Westen liegt.

  3. typisch @Helmut
    Deutsche Fach- und Führungskräfte verlassen zeitweise das Land: Katastrophe für das Land!
    Chinesische Millionäre verlassen china, was eine hohe symbolkraft besitzt: Ach, wen interessiert…

    1. Chinesische Millionäre verlassen schon seit zig Jahren China. Das ist nix neues. Hauptsächlich wegen höherem Lebensstandard und nicht wegen der Wirtschaftspolitik.

  4. Wieder einmal Anschwärzen des Konkurrenten, typisch mehr bekommt der Westen anscheinend nichts zustande! Das ist so ein Quatsch! Gerade jetzt wo in den anglosächsischen Ländern wie Kanada, Australien usw die Us Propaganda hochgefahren werden und die Antichinesischen Tendenzen jeden Tag Chinesen in den Usa, Kanda, Australien usw zu spüren bekommen (Anfeindung bis zu körperlichen Attacken auf Us Bürger chinesischer Abstammung). Da sollen auf einmal angeblich vermehrt Chinesen das „sinkende Schiff“ verlassen? LOL Leute, wenn ihr euch schon Geschichten ausdenkt, bitte dann Geschichten, die auch inhaltlich stringent und logisch ist! Alles Andere ist nur peinlich! Die Einzigen, die das „sinkende Schiff“ verlassen sind die Europäer und europäische Firmen aus der EU!! Diese Krise hat erst in den westlichen Hemisphäre angefangen! Dieses Jahr ist das Wendejahr! Die Revolution der Welt gegen die westlichen Aristokraten hat bereits angefangen! Wir dürfen gespannt sein!

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