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Morgan Stanley-Wilson: Tech-Rally überzogen

Michael Wilson von Morgan Stanley warnt aktuell davor, dass die rasante Rally der Tech-Aktien nicht von Dauer ist. Hier seine Aussagen.

Michael Wilson von Morgan Stanley – einer der prominentesten Pessimisten in Bezug auf US-Aktien – warnt aktuell davor, dass die rasante Rally der Tech-Aktien nicht von Dauer ist und der Sektor auf neue Tiefststände zurückkehren wird.

Nasdaq: Große Tech-Aktien steigen -waerum Michael Wilson warnt

Alleine im März konnte der Nasdaq mit +8% zulegen – der beste März seit dem Jahr 2010. So konnte die Aktien von Microsoft seit Jahresbeginn 20% zulegen, die Aktie von Apple knapp +27%, Amazon 22%, Nvidia sogar 90% (!) und Meta +76%. Dabei kaschiert der Anstieg dieser großen US-Tech-Werte, dass die meisten Aktien fallen – aber die Indizes steigen dennoch deutlich aufgrund der Gewichtung dieser großen Tech-Aktien. Ein ähnliches Muster sahen wir Ende 2021 – bevor dann im Jahr 2022 die Party mit den Anhebungen der Zinsen durch die Federal Reserve zuende ging.

Bloomberg schreibt dazu: Der Nasdaq 100 hat sich zu einem Bullenmarkt entwickelt, weil Investoren nach dem Zusammenbruch mehrerer US-Banken aus wirtschaftlich sensiblen Sektoren wie Banken flohen. Michael Wilson sagt aktuell, dass diese Rotation zum Teil deshalb stattfindet, weil der Technologiesektor als traditionell defensiver Sektor angesehen wird, obwohl er dieser These nicht zustimmt und der Meinung ist, dass Versorger, Grundnahrungsmittel und Gesundheitswesen das bessere Risiko-Ertrags-Profil haben.

„Tech ist eigentlich eher prozyklisch und erreicht in Bärenmärkten zeitgleich mit dem breiteren Markt die Talsohle“, so schreibt es Michael Wilson in einer Mitteilung – er landete in der letztjährigen Umfrage von Institutional Investor auf Platz 1, nachdem er den Ausverkauf der Aktien richtig vorhergesagt hatte. Weiter schreibt er: „Wir raten dazu, auf einen dauerhaften Tiefstand des Gesamtmarktes zu warten, bevor wir aggressiver in Tech-Aktien investieren, da der Sektor nach dem Tiefpunkt typischerweise eine starke Outperformance aufweist – eine Zeit, in der sich seine Zyklizität zu seinen Gunsten auswirkt“.

Darüber hinaus wird die Erwartung, dass die Federal Reserve ihre geldpolitische Straffung bald beenden wird, die Anleger enttäuschen, so Michael Wilson. „Wir sehen das kürzlich ausgeweitete Programm zur Finanzierung von Banken nicht als eine Form der quantitativen Lockerung an, die sich letztlich stimulierend auf Risikoanlagen auswirken wird“.

Ratio zwischen Nasdaq und S&P 500

Die Strategen von JPMorgan, zu denen auch Mislav Matejka gehört, sagen ebenfalls, dass der Technologiesektor „möglicherweise strukturell kein guter Ort mehr ist, um sich zu positionieren“. Der Sektor wird aufgrund von Ertragsrisiken, unattraktiven Bewertungen und sehr hohen Preisrelationen im langfristigen Kontext nicht mehr stark überdurchschnittlich abschneiden, so dass die Strategen neutral bleiben.

Ein Einbruch bei den Technologiewerten könnte die Märkte erheblich beeinträchtigen, nachdem der Sektor trotz der Befürchtungen einer Bankenkrise, die zu einer drastischen Verschlechterung des Wachstums führen könnte, der Haupttreiber für den Anstieg des S&P 500 Index im März um 3,5 % war. Microsoft, Apple und Nvidia waren im vergangenen Monat die größten Gewinner des Leitindex, während die Banken die größten Nachzügler waren.

FMW/Bloomberg

Michael Wilson von Morgan Stanley
Michael Wilson. Photographer: Christopher Goodney/Bloomberg


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