Die Aktienmärkte in den USA gerieten unter Druck, nachdem die Daten zur Inflation Wetten anheizte, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen nicht in großen Schritten senken wird – was wiederum die Chancen auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft schmälern könnte. Darüber berichtet Bloomberg.
Inflation: Zinsen sinken langsamer – Aktienmärkte unter Druck
Alle Sektoren im S&P 500 gaben nach, wobei Finanz-, Industrie- und Energieunternehmen die Verluste anführten. Der Leitindex fiel um mehr als 1,5%. Die Renditen zweijähriger Staatsanleihen stiegen um bis zu 10 Basispunkte, bevor sie sich wieder abschwächten. Swap-Händler haben eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte bei der Sitzung in der nächsten Woche vollständig eingepreist und sehen nur noch eine geringe Chance für eine Senkung um einen halben Basispunkt. Das drückt die Aktienmärkte nach unten.
„Die über den Erwartungen liegende Kerninflation im August wird die Vorsicht der Fed verstärken und es dem Vorsitzenden Jerome Powell erschweren, im September eine Senkung um 50 Basispunkte vorzunehmen“, so Krishna Guha von Evercore. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine erste Zinssenkung um 50 Basispunkte das Richtige wäre für die Wirtschaft. Aber die Chancen stehen dafür schlecht, und die Risiken für die Märkte und die weiche Landung der US-Wirtschaft sind daher deutlich gestiegen“.
Der so genannte Kernverbraucherpreisindex – der Lebensmittel und Energiekosten ausschließt – stieg im Juli um 0,3 %, so stark wie seit vier Monaten nicht mehr, und um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr, wie aus den Zahlen des Bureau of Labor Statistics vom Mittwoch hervorgeht. Die auf das Jahr hochgerechnete Dreimonatsrate stieg laut Bloomberg-Berechnungen um 2,1%, nach 1,6% im Juli.
Der Nasdaq 100 verlor 1,5%. Der Dow Jones Industrial Average sank um 1,7%. Der KBW Bank Index brach um 2,5% ein. Der Russell 2000 Index sank um 2,0%.
Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sank um zwei Basispunkte auf 3,63%, nachde,, sie zuvor noch nach den Daten zur Inflation angestiegen war. Der Dollar schwankte.
Das sagen Analysten
Seema Shah von Principal Asset Management:
„Dies ist nicht der Inflations-Bericht, den der Markt sehen wollte. Da die Kerninflation höher als erwartet ausfiel, ist der Weg der Fed zu einer Senkung um 50 Basispunkte komplizierter geworden. Die Zahl ist sicherlich kein Hindernis für geldpolitische Maßnahmen in der nächsten Woche, aber die Falken im Ausschuss werden den heutigen VPI-Bericht wahrscheinlich als Beweis dafür sehen, dass die letzte Meile der Inflation mit Sorgfalt und Vorsicht behandelt werden muss – ein hervorragender Grund, sich auf eine Senkung um 25 Basispunkte zu beschränken.“
Quincy Krosby von LPL Financial:
„Der Inflations-Bericht deutet darauf hin, dass die Fed ihre Lockerungspolitik mit 25 Basispunkten statt der erhofften 50 Basispunkte beginnt. Die Inflation setzt ihren Weg in Richtung zwei Prozent fort, wenn auch in langsamem und stetigem Tempo. Der heutige Bericht sollte die Märkte beruhigen, dass eine Deflation, die durch einen wirtschaftlichen Schreck ausgelöst wurde, zumindest vorerst vermieden werden konnte.“
FMW/Bloomberg
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das seil auf dem man hier herumtänzelt ist scharf wie eine rasierklinge. die datenschönung für insb. arbeitsmarkt und bip wird den effekt haben, dass man sehr weit hinter der kurve ist – einziger zweck: trump verhindern.
der preis dafür wird jedenfalls massiv sein. und das risiko, dass man hinterher die schlechteste aller welten hat liegt meines erachtens inzwischen bei min. 50%. hier wird mit den höchsten jemals gesetzten einsätzen gespielt.
ach fallen sie ja ?