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Chip-Aktien wie TSMC stark unter Druck Nasdaq-Abverkauf nach Trump-Aussagen über Taiwan

„Sie haben 100 % unseres Chipgeschäfts übernommen"

Trump Taiwan Nasdaq
Foto: Bloomberg

Nach einem Interview von Donald Trump bei Bloomberg kommen Tech-Aktien aus dem Nasdaq unter Druck: Trump hatte in Frage gestellt, ob die USA Taiwan verteidigen sollten:

„Sie haben etwa 100 % unseres Chipgeschäfts übernommen. Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen.“

Und Trump weiter „Wir sind nicht eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts“.

Nach den Aussagen kamen vor allem die Aktien von TSCM unter Druck – die taiwanesische Firma TSMC ist der weltweit größte und fortschrittlichste Chiphersteller, der für die Herstellung von Chips für große amerikanische Unternehmen wie Apple
und Nvidia unentbehrlich ist. Daher sind vorbörslich auch die Aktien von Nvidia unter Druck und verlieren mehr als -3%.

Nach Trump-Aussagen: Nasdaq-Aktien unter Druck

Tech-Aktien brachen weltweit ein, wobei die Nasdaq-Futures mehr als -1% verloren aufgrund der Aussicht, dass Trump wieder US-Präsident wird und die USA dann härtere Beschränkungen für China für den Handel mit Chips befürchten. Darüber berichtet Bloomberg.

ASML Holding brachen trotz guter Zahlen um -6% ein, wobei Technologieaktien auch in Europa den Rückzug anführten. Wie Bloomberg News am Mittwoch berichtete, erwägt die Regierung Biden die Anwendung der strengsten verfügbaren Handelsbeschränkungen, wenn Unternehmen wie ASML China weiterhin Zugang zu fortschrittlicher Halbleitertechnologie gewähren.

„Biden weiß, dass 75 % der US-Wählerschaft China insgesamt ablehnend gegenüberstehen, so dass es für ihn Sinn macht, über Zölle zu sprechen“, sagte Justin Onuekwusi, Chief Investment Officer bei St James Place. Dirketer Auslöser des Abverkaufs des Nasdaq-Futures aber sind die Aussagen von Trump über Taiwan.

Aktienmärkte auf Allzeithoch – Korrektur voraus?

Die Bewegung an den Aktienmärkten stellt übergeordnet jedoch erst einmal nur einen kleinen Rückschlag nach einer beeindruckenden Serie von Kursgewinnen dar, wobei der S&P 500 am Dienstag mit einem neuen Allzeithoch schloss. Der Optimismus, dass die US-Notenbank die Zinssätze senken wird, und die schwachen Inflationsdaten haben die Anleger dazu veranlasst, Geld aus den Aktien von Mega-Caps in die von Small-Caps umzuschichten. In den letzten vier Sitzungen hat der Russell 2000 den Nasdaq 100 um fast 12 Prozentpunkte übertroffen – so viel wie seit 2011 nicht mehr.

„Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Markt ein wenig zu sehr über die Fähigkeit der Fed gefreut hat, die Zinsen in einem Umfeld zu senken, in dem die Inflation noch nicht das Ziel erreicht hat und es diese überhängenden Ängste gibt“, sagte John Taylor, Direktor für globale Multisektorstrategien bei AllianceBernstein, in einem Interview mit Bloomberg TV. „Wir haben es mit höheren Zöllen zu tun, was wiederum inflationär ist.“

Chip-Aktien wie Nvidia waren der zentrale Treiber der Rally an der Wall Street – sollten nun die Chip-Aktien unter Druck geraten, dürfte der Nasdaq vor einer größweren Korrektur stehen.

FMW/Bloomberg

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6 Kommentare

  1. „Taiwan gibt uns nichts.“ meint Trump.
    Doch sie geben was. Hochwertige Prozessoren für die amerikanische IT-Industrie.

    Und was ist, wenn China Taiwan heim ins Reich holt?
    Kaufen Tesla, Alphabet, Meta und wer ach immer (vergessen wir nicht die Rechenzentren von NSA, CIA und FBI) dann beim Systengegner? Dürfen die das dann überhaupt noch?

    Ein freies Taiwan ist schon im Interesse der USA, auch ohne Schutzgeld.

    Vielleicht sollte irgendjemand das dem alten Mann mal erzähen.

  2. Trump 2 wird definitiv nicht mit Trump 1 vergleichbar sein .
    Trump 2 kann ganz unbeschwert nun loslegen. bzw. fast. was er will, ist in die Geschichte eingehen. er wird alles diesem Ziel unterordnen. durch das Attentat ist schon fast am Ziel. er wird alles tun, es nicht zu „versauen“. eigentlich kann er nur gewinnen.

    1. @Peter: „Trump 2 wird definitiv nicht mit Trump 1 vergleichbar sein“. Ich denke, das ist richtig überlegt.

      Amerikanische Präsidentschaften sind immer, bei aller Akzeptanz von gesellschaftlichen Unterschieden im Land, konservativ im Sinne der Erhaltung des Gesamtstaates. Verbrannte Erde will und kann da keiner hinterlassen. Letztendlich gilt das „Interesse Amerikas“ als oberstes Gebot. Es kann dazu im Vorfeld sehr viel widersprüchliche Ansichten geben, auf längere Sicht sind die messbaren Erfolge der Erhaltung des amerikanischen Status ausschlaggebend. „Schwächung“ ist dort schon die Todsünde, „Wertebasierte Außenpolitik“, „Gut gemeint“ und „Weltrettung“ sind dort keine optional geduldete Kriterien. Bei der ersten Präsidentschaft konnte sich Donald Trump in der Hoffnung auf eine zweite Amtszeit etwas mehr erlauben. Die Situation der Weltwirtschaft ist nicht rosig und für viele US-amerikanische Bürger kommt der Realitätscheck direkt täglich mit den Börsennachrichten. Das wird die entscheidende Herausforderung für den nächsten Präsidenten sein, wer immer am Ende gewinnt.

  3. Trump ist noch nicht mal Präsident und labert die Aktienmärkte in Panik.
    Die USA kann es sich gar nicht leisten, Taiwan zu unterstützen, da hier die höchste Konzentration an HighTech der Chipindustrie vertreten ist und wenn das in chinesischen Besitz übergeht, das ist Ende Gelände. Dann müssen sie neue Marschflugkörper und Dronen bauen mit einem Piloten, da ihnen alle Chips fehlen.

    Aber das ist typisch „The Donald“ … alle aufschrecken und dann das Gegenteil machen (je nach Stuhlgang)

  4. es zeichnet sich ab was ich schon vor einiger zeit gepostet hatte. trump und seine machtzirkel werden versuchen die höchst notwendige korrektur noch vor der wahl hinzubekommen auch um ihre wahlchancen weiter zu erhöhen. die biden admin tut seit zwei jahren nichts anderes als das mit geschönten zahlen, einer konzertierten tech-märchen-b2b-blase und der liquidität aus einer staatlichen schuldenorgie unter duldung der fed zu verhindern und gegebenfalls den trumpisten einen unhaltbaren haushaltszustand zu hinterlassen.
    „the donald“ versucht nun mit auffallend hawkischen wirtschaftspolitischen aussagen wie dieser und auch z.b. zu den zinsen maximal verunsicherung in die märkte zu induzieren. bekannte weiße, graue und schwarze schwäne verursachen ja meist keinen crash – mal sehen wie es sich mit orangen pandants verhält.

  5. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die 6000 Punkte sind trotzdem drin bis zum Jahresende ( S&P500)…

    Das sich nach so einer Rallye ,auch mal Gewinne mitgenommen werden, ist sehr wahrscheinlich …

    Im Nasdaq 100 reden wir hier vom Faktor vier, im Vergleich zur Jahrtausendwende ….

    Zu den Tiefpunkten der Finanzkrise vom Faktor 20…

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