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„Network Marketing“ oder auch „Schneeballsystem“: Tschaka Tschaka Millionär
„Network Marketing“ oder auch „Schneeballsystem“, das ist vermutlich im folgenden Fall ein und das selbe. Sie werben Freunde an, die werben wiederum Freunde an, und alle zahlen für irgendwas Geld ein. Und je mehr Freunde man in der Pyramide unter sich hat, desto mehr Provisionen verdient man durch seine Freunde. So zumindest das Versprechen so eines Konstrukts. Ab einem gewissen Zeitpunkt sind theoretisch so viele Menschen Teil dieser Pyramide, dass niemand Neues mehr angeworben werden kann, weil die ganze Weltbevölkerung mitmacht.
Also muss so ein Network Marketing-System, welches als Schneeballsystem aufgezogen wird, nach einer gewissen Zeit kollabieren. Natürlich ist es bei Schneebällen (oder auch Pyramiden genannt) generell Standard, dass eingeworbene Gelder von den Betreibern verfeiert werden, sodass die allermeisten Teilnehmer ihr Geld ganz oder zu großen Teilen verlieren. Wirklich investiert werden Gelder in den allermeisten Fällen nicht, um sie für die Anleger zu vermehren.
Da wir es nicht nachweisen können, dürfen wir für diesen Fall natürlich keine konkrete Unterstellung in den Raum werfen! Im folgenden aktuellen Beitrag des Rechercheformats „STRG_F“ wird der Anbieter „Pulse Empire“ durchleuchtet, der ganz aktuell um Teilnehmer wirbt. Die Reporterin ist auch auf einem Verkaufs-Event anwesend. Im Nachgang werden Teilnehmer befragt, ob sie das toll fanden. Schwer ist es für die Teilnehmer überhaupt zu erklären, was das Produkt ist, das sie zukünftig verkaufen sollen.
Letztlich geht es hier darum für Vermögensverwaltung am Devisenmarkt Kunden anzuwerben. Wofür man natürlich eigentlich eine Lizenz bei der BaFin benötigt. Die ganze Nummer scheint offenbar nach dem klassischen Muster der Schneeballsysteme abzulaufen. Die Leute einlullen, und bis zum Geht nicht mehr vollpumpen mit Euphorie und Tschaka Tschaka! Am Ende stehen vermutlich (man muss es ja so vorsichtig formulieren) große Verluste und viele zerstörte ehemalige Freundschaften (bei Geld endet die Freundschaft), und nur ganz oben in der Pyramide haben eine Hand voll Leute am Ende wohl gut Kasse gemacht.
Ab Minute 17 im folgenden Video werden Teilnehmer der Jubel-Veranstaltung von der Reporterin befragt. Die Antworten der zumeist recht jungen Teilnehmer sind aufschlussreich. Worum es ganz genau geht, kann man nicht wirklich sagen. Einig sind sich aber alle. Es ist total super, man wolle da mitmachen. Und so ein Touch von „Outlaw“ gehört ja auch dazu. Wenn man da mitmacht, kapselt man sich vom normalen verstaubten Wirtschaftssystem ab, denn hier kann man ja schnell und einfach viel Geld verdienen!?
Wir wollen es klipp und klar mal so formulieren: Das einfache und schnelle Geld gibt es nicht, außer man wird kriminell!!! Frage: Warum wird seitens der BaFin hier nicht rechtzeitig eingegriffen, obwohl es sich hierbei ja ganz offensichtlich um Anlagevermittlung und Vermögensverwaltung handelt? Wir haben mal nachgefragt, und sind gespannt auf die Antwort der BaFin.
https://youtube.com/watch?v=e2rsYPefJmE
Blick auf den Hafen von Monaco. Mal eben schnell reich werden mit Network Marketing beziehungsweise Schneeballsystemen, wer hat da nicht Bock drauf??? Foto: R Meehan Public Domain
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Biden sei dank: Märkte glauben an die große Rettung – Risiko war gestern

Joe Biden tritt heute sein Amt als US-Präsident an. In Windeseile wird er sich offenkundig daran machen sein 1,9 Billionen US-Dollar schweres Stimulus-Paket durch den US-Kongress zu bekommen. Die dortige Mehrheit ist zwar hauchdünn. Aber die Märkte sind frohen Mutes. Woran man das sieht? Schauen wir auf den folgenden Chart im Tweet. Er zeigt die Rendite für US-Schrottanleihen (Junk Bonds). Dies sind Anleihen, bei denen das Ausfallrisiko besonders hoch ist. Da Anleger für ein hohes Risiko entschädigt werden wollen und müssen, erhalten sie höhere Renditen als Inhaber von (vermeintlich sicheren) Staatsanleihen. Die Rendite fungiert hier also als Risikoprämie.
Die Höhe der Risikoprämie zeigt an, für wie ausfallgefährdet der Markt diese Anleihen hält. Je höher die Rendite, desto höher ist in den Augen des Kapitalmarkts das Risiko, dass die begebende Firma dahinter pleite geht, und somit die Anleihe nicht zurückzahlen kann. Im Chart sehen wir seit dem Jahr 2010 den Verlauf der Rendite bei US-Schrottanleihen. Zum Start der Coronakrise im März 2020 schoss die Rendite von 5 Prozent auf über 11 Prozent in die Höhe. Und danach beruhigte sich die Lage wieder, aktuell auf nur noch 4,13 Prozent – ein Rekordtief! In den letzten Monaten kamen die Impfstoff-Hoffnungen auf. Und jetzt seit einigen Tagen wird der große Stimulus in den USA immer konkreter. Wie gesagt, Joe Biden wird heute vereidigt. Und wie seine neue Finanzministerin Janet Yellen gestern klar machte, wird man die US-Volkswirtschaft kräftig mit Geld fluten.
Und wie sie sagte, sei das kräftige Schuldenmachen im Augenblick wichtiger als der Blick auf eine zu hohe Staatsverschuldung. Die müsse man zwar später mit höheren Unternehmenssteuern wieder abbauen, aber kurzfristig müsse man sich stark neu verschulden und die Konjunktur anfeuern. Und ja, der Kapitalmarkt scheint fest daran zu glauben, dass somit die Schrottunternehmen weiterhin im Spiel bleiben, und ihre Schulden weiterhin bedienen können. Wenn nur genug frisches Geld vom Staat kommt, geht die Party also weiter? Dieser Chart zeigt es jedenfalls an. Die Risikoprämie sinkt immer weiter, auf wie gesagt ein Rekordtief von nur noch 4,13 Prozent.
Blick nach Deutschland
Aber schauen wir auch mal nach Deutschland. Hier sehen wir im folgenden Langfristvergleich seit dem Jahr 2010, wie die Rendite für deutsche Staatsanleihen immer weiter fällt, und der Dax (orange) immer weiter steigt. Das immer weiter sinkende Zinsniveau (in Deutschland dank hoher Bonität deutliche Negativrendite) treibt die Anleger in Aktien, Immobilien etc. Aktuell notieren die Aktienmärkte an ihren Allzeithochs. Heute hat auch der deutsche Staat mal wieder für 30 Jahre laufende Anleihen verkauft, mit einem Bruttovolumen von 1,5 Milliarden Euro. Die Nachfrage lag bei einem Volumen von 1,79 Milliarden Euro.
Und (wie gesagt 30 Jahre Laufzeit) die Emissionsrendite lag bei minus 0,13 Prozent, nach minus 0,06 Prozent im November. Immer weiter sinkende Zinsniveaus, immer mehr Stimulus – da wird die Lücke doch gut aufgefangen oder besser gesagt aufgefüllt, die Corona gerissen hat? Und diese Rettungsorgie wird vor allem in den USA kräftig weiter gehen, davon darf man ausgehen. Und so könnte man glatt sagen, dass „Risiko“ bei Anleihen irgendwas war, dass man mal kannte – aber heute gibt es das nicht mehr?
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Achtung: Korrektur voraus – Werbung

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Lieber Börsianer,
die Stimmung auf dem digitalen Börsenparkett ist prächtig. Wir haben überhaupt nicht genug Geld, um alle die großartigen Titel des internationalen Kurszettels kaufen zu können, so eine verbreitete Empfindung.
Das sind einige der Zutaten dieser Euphoriewelle, die bereits seit einigen Monaten über die Aktienmärkte hinwegrollt.
Fokussierung auf wenige Trendbranchen: Die Hausse verkürzt sich zunehmend auf einige wenige Titel aus einigen Trendbranchen wie Wasserstoff oder E-Mobilität. Das waren zuletzt etwa die Favoriten auf der Privatanleger-Plattform Tradegate: NEL ASA, Plug Power, Xiaomi, Tesla und Ballard Power.
Es ist ein Warnsignal, wenn eine Hausse nur noch auf den Schultern weniger Aktien liegt. Gesund ist eine Hausse immer dann, wenn sie von möglichst vielen Aktien aus unterschiedlichen Branchen getragen wird.
Kauf zu jedem Preis: Typisch ist dabei, dass die Anleger derzeit bereit sind, für eine „geile“ Aktie jeden Preis zu bezahlen. Die Bewertung interessiert nicht mehr, solange der Titel einer Trendbranche zuzurechnen ist. Typisch ist auch, dass man diese Aktien nicht erst in einer Woche haben will, sondern jetzt sofort. Folglich verzichten immer mehr Anleger auf die Bestimmung eines Kauflimits und fassen stattdessen billigst zu.
In der Folge erleben wir immer öfter prozentual zweistellige Kursanstiege auf Tagesbasis, ohne dass eine Nachricht aus dem Unternehmen vorliegt. Zu Deutsch: Die Kursanstiege sind in der Regel nicht mehr fundamental begründet.
Am Ende entsteht ein gewaltiger Sog, dem wir uns kaum noch entziehen können. Selbst Profis fallen dann um, werfen ihre bewährten Strategien über…..
Wollen Sie meine komplette Analyse lesen?
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Experte: Finger weg von Deutsche Bank und Commerzbank

Der Börsenexperte Andre Stagge (hier mehr zu seiner Person) rät als Langfristinvestment ganz klar ab von Aktien wie Deutsche Bank und Commerzbank. Ausführlich bespricht er die Krise der Banken, und warum 2021 wohl kein gutes Jahr für sie werden wird. Auch wenn die Kurse auf den ersten Blick günstig zu sein scheinen. Eine Welle an Kreditausfällen könnte nun anstehen. Das Thema der faulen Kredite, die auch schon vor der Coronakrise da waren, aber jetzt noch deutlich ansteigen dürfen, besprechen wir oft auf FMW (siehe zum Beispiel hier). Andre Stagge geht aktuell darauf näher ein, und bietet eine Art Gesamtüberblick auf die Lage der Bankenbranche in der Krise.
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Nicht- Ponzi
9. Mai 2019 13:06 at 13:06
Das Ponzi System funktioniert unter modernem Namen immer wieder. Aber ehrlich gesagt sind doch viele Permabullen auch Ponzianer ,die an die kreditgetriebene ewige Hausse glauben.
Ganz einfach, wenn es eine sichere Anlage mit über 10% Rendite gibt kann ich doch tonnenweise Kredit aufnehmen u.in kurzer Zeit reich werden ohne Freunde u.ahnungslose Kleinanleger in den Ruin zu treiben.
frank
9. Mai 2019 13:15 at 13:15
Naivität gehört bestraft. Kein Mitleid mit Menschen die hier Geld verlieren.
geldthemen
20. Juli 2019 13:42 at 13:42
Die teilweise Gleichsetzung könnte ihren Ursprung in der Tatsache haben, dass 90% aller Networks tatsächlich Schneeballsysteme sind. Und wenn es um Finanzmarkt- oder Kryptowährungsprodukte geht, sind es sogar nahezu 100%.
Harry Helander
10. Mai 2019 14:25 at 14:25
Bodenlos… Network Marketing mit Schneeballsystem und Betrug gleich zustellen. Viel Meinung und wenig Ahnung… Recherche bitte..
Claudio Kummerfeld
10. Mai 2019 20:46 at 20:46
Den Begriff Network Marketing haben wir in diesem Artikel nicht als kriminell bezeichnet, sondern in diesem spezifischen Fall scheint der Begriff mutmaßlich verwendet zu werden für den Betrieb eines Schneeballsystems. An zwei Stellen im Artikel wird darauf hingewiesen. Von daher reden wir hier nicht grundsätzlich schlecht über Network Marketing!
Peffe
10. Mai 2019 20:24 at 20:24
Ist das hier eine Schülerzeitung? Meine Herren, mal wieder schön alles über einen Kamm gezogen und null Ahnung, was NWM überhaupt bedeutet und ausmacht. Sind etwa auch alle Einzelhändler schlecht, wenn einer von ihnen mal faules Obst verkauft?
Claudio Kummerfeld
10. Mai 2019 20:46 at 20:46
Den Begriff Network Marketing haben wir in diesem Artikel nicht als kriminell bezeichnet, sondern in diesem spezifischen Fall scheint der Begriff mutmaßlich verwendet zu werden für den Betrieb eines Schneeballsystems. An zwei Stellen im Artikel wird darauf hingewiesen. Von daher reden wir hier nicht grundsätzlich schlecht über Network Marketing!
joah
17. Mai 2019 20:56 at 20:56
„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“
André Kostolany
geldthemen
20. Juli 2019 14:00 at 14:00
Puls Empire hatte gegen die Veröffentlichung des STRG_F Videos geklagt. Das Gericht entsprach dem Antrag, allerdings nur aufgrund fehlender Quellenangaben. Inhaltlich gab es aus Sicht des Gerichts nichts zu beanstanden. Das Video wurde entfernt und neu hochgeladen. Den Reupload findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=DMcrWHLCsPE
Weiteres zu Pulse Empire auf geldthemen.de unter https://www.geldthemen.de/mlm/pulse-empire-abzocke-scam-betrug/