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KI wird überschätzt Nvidia-Hype: Hedgefonds sind all in, Nobelpreisträger warnt vor Blase

Euphorie wird von Realität eingeholt

Nvidia Hedgefonds Nobelpreisträger warnt
Foto: Bloomberg

Das Engagement von Hedgefonds in US-Technologieunternehmen hat nach den Zahlen von Nvidia in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht, wie das Prime Brokerage der Goldman Sachs Group  berichtet. Unterdessen warnt ein Nobelpreisträger vor überzogenen Hoffnungen – im Rückblick werde man erkennen, dass der Hype um Nvidia und KI eine Blase gewesen sei. Darüber berichtet Bloomberg.

Nvidia: Hedgefonds sind stark investiert

Die so genannten „Magnificent Seven“ – Nvidia, Apple Inc, Amazon.com Inc, Meta Platforms Inc, Alphabet Inc, Tesla Inc und Microsoft Corp – machen nun etwa 20,7% des gesamten Nettoengagements der Hedgefonds in US-Einzelaktien aus, so der Bericht.

Ein Index, der die Tech-Mega-Caps abbildet, ist in die Höhe geschnellt, seit die Quartalsergebnisse von Nvidia die Anleger erneut beeindruckt haben und den Hype um künstliche Intelligenz anheizen. Allein Nvidia hat seit der Veröffentlichung der Ergebnisse am späten Mittwoch letzter Woche eine Marktkapitalisierung von rund 470 Milliarden Dollar hinzugewonnen.

KI Nvidia

Nobelpreisträger warnt: KI-Euphorie um Nvidia wie die Krypto-Blase

Ein übermäßiges Vertrauen in künstliche Intelligenz birgt die Gefahr, dass sich die Fehler der Krypto-Hype-Blase von vor nur zwei Jahren wiederholen, warnte Wirtschaftsprofessor und Nobelpreisträger Paul Romer.

„Im Moment gibt es viel zu viel Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der KI“, sagte Romer am Mittwoch auf der UBS Asian Investment Conference in Hongkong gegenüber Bloomberg TV. „Wenn die Leute das in die Zukunft projizieren, laufen sie meiner Meinung nach Gefahr, einen sehr ernsten Fehler zu machen.“

OpenAI löste Ende 2022 mit seinem äußerst beliebten ChatGPT eine Welle der Begeisterung für KI aus, die zu enormen Investitionen in Rechenleistung und Cloud-Fähigkeiten durch Tech-Giganten von Microsoft bis Alibaba  geführt hat. Das hat die Nvidia zu einem Multimilliarden-Dollar-Unternehmen gemacht, da ihre Chips am effektivsten bei der Durchführung von KI-Trainings sind. Romer warnte jedoch, dass es gefährlich sei, zu erwarten, dass das derzeitige Tempo der Verbesserungen bei den KI-Diensten unbegrenzt anhält.

„Wir haben von der Vergrößerung der Rechenleistung und der Aufnahme einer großen Menge an Daten profitiert“, sagte der ehemalige Chefökonom der Weltbank. „Die Skalierung der Datenverarbeitung ist ziemlich einfach. Es sind einfach mehr Maschinen, mehr Chips. Aber was passieren wird, ist, dass wir nicht genug Daten haben werden“.

Das wichtigste abschreckende Beispiel in Romers Augen sind autonome Fahrzeuge. Unternehmen wie Tesla versprechen seit Jahren vollständig selbstfahrende Autos, aber ihre Automatisierungssysteme werden weiterhin von Zuverlässigkeitsproblemen und Grenzsituationen geplagt, die die Umsetzung dieses Versprechens verhindern.

In zwei Jahren werden die Menschen wahrscheinlich auf die Gegenwart zurückblicken und sagen, dass „es wirklich eine Blase war und wir die Entwicklung überschätzt haben“, so Romer abschließend.

FMW/Bloomberg

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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Bei Nvidia fehlen nur noch wenige Prozent und schon sind die 3000 Milliarden US Dollar an Marktkapitalisierung erreicht.

    Setzt man diesen Umstand als Basiswert fort, dann müsste Nvidia demnächst ,über 250 Milliarden US Dollar jährlich verdienen…

    Aber es ist nicht an uns, das KGV von Nvidia zu beurteilen, sondern an den Firmen, welche die überteuerten Nvidia Chips kaufen, in der Hoffnung auf stark steigende Gewinne ( = Kurse ihrer Aktien) in der Zukunft. .

    Und wenn diese ausbleiben, dann werden deren Aktionäre fragen, was mit ihrem vielem Geld passiert ist…?

    Bisher konnten sich die gestiegenen Kosten -der „Goldsucher“- noch nicht in barer Münze bemerkbar machen…

    Aber die „Schaufelverkäufer“ wie NVIDIA freuen sich über die Dummheit ihrer Kunden…

    Wir hatten einähnliches Phänomen, um die Jahrtausendwende,zum Beispiel mit der Telekom und der legendären UMTS- Auktion für 100 Milliarden DM..

    Um diese Auktion zu stemmen gab’s die dritte Tranche der Telekom, im Frühsommer 2000, zu 63,50 Euro..Bis heute warten deren Aktionäre, auf das Wiedersehen dieser Kurse…ohne Erfolg…dabei war die Telekom, in der Spitze, sogar fast 105 Euro wert, damals im März des Jahres 2000, als mit dem neuen Internet- Zugang, über eine sogenannte Einwahl- CD geprahlt wurde…

    PS: Das braucht heute kein Mensch mehr….Einwahl- CDs und die monatliche Abrechnung nach Minuten…

    Aber die Telekom Jünger denken immer noch, die knapp 105 Euro kämen bald wieder…

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