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Nvidia-Quartalszahlen fehlen noch – hoffnungsfrohe Aussicht?

Nvida fehlt noch als letzter Big Tech-Wert mit Quartalszahlen. Die KI-Ausgaben sind gigantisch. Aber AMD und Super Micro warnen zur Vorsicht.

Nvidia CEO Jensen Huang
Nvidia CEO Jensen Huang. Foto: David Paul Morris/Bloomberg

Kann man optimistisch auf die anstehenden Nvidia-Zahlen blicken? Eine verdammt gute Frage! Die Quartalszahlen der größten Technologieunternehmen der Welt haben überwiegend gute Nachrichten gebracht. Es fehlt eben nur noch ein letzer Baustein: Nvidia. Das Unternehmen, das eine Dominanz bei Chips hat, die die Schwerstarbeit für KI-Computing leisten, wird seine Ergebnisse erst am 22. Mai vorlegen. Das ist weit nach anderen Veröffentlichungen, die zeigen, dass die Gewinne in einem gesunden Tempo steigen, dass die Nachfrage nach Tools für künstliche Intelligenz den Umsatz für Cloud-Computing-Dienste ankurbelt und dass es Anzeichen für anhaltend hohe Ausgaben für KI-Ausrüstung gibt.

Chart zeigt Kursverlauf der Nvidia-Aktie in den letzten zwei Jahren

Reichen Zuwächse aus für weiteres Nvidia-Feuerwerk?

„Man sieht massive Käufer von Chips, die sagen, dass wir bereits eine Menge gekauft haben und jetzt noch mehr kaufen. Die Frage für Nvidia ist: Ist das genug?“, sagte Mike Bailey, Leiter der Forschungsabteilung bei Fulton Breakefield Broenniman LLC, laut Bloomberg am Freitag. Die größten Kunden von Nvidia, Meta Platforms, Microsoft, Amazon und Alphabet haben alle angedeutet, dass die Investitionsausgaben in diesem Jahr auf dem aktuellen Niveau bleiben oder steigen werden.

Die Nvidia-Aktien haben sich seit dem 19. April erholt, als die KI-Hardwarehersteller im Vorfeld der ersten Woche der Big-Tech-Erträge einbrachen. Die Aktie ist seither um 17 % gestiegen, liegt aber immer noch etwa 7 % unter ihrem Höchststand vom März. Da die Aktien anderer Hersteller von KI-Hardware im Anschluss an starke Gewinnmeldungen fielen, ist klar, dass die Erwartungen hoch sind.

AMD und Super Micro sind warnende Beispiele

Der mit Nvidia konkurrierende Chiphersteller Advanced Micro Devices stürzte am 1. Mai um fast 9 % ab, obwohl er seine Prognose für den Verkauf von KI-Beschleunigern in diesem Jahr von 3,5 Milliarden Dollar auf 4 Milliarden Dollar anhob. Der Serverhersteller Super Micro Computer, dessen Aktien in diesem Jahr um mehr als 170 % gestiegen sind, fiel um 14 %, nachdem sein Ergebnisbericht Umsatz- und Gewinnprognosen enthielt, die weit über dem Durchschnitt der Analystenschätzungen lagen.

Da die Gewinne von etwa 80 % des S&P 500 bereits vorliegen, übertreffen die Technologie- und Kommunikationsdienstleister die Gewinnschätzungen in einem fulminanten Clip. Rund 90 % der Technologie- und Kommunikationsdienstleister haben die Gewinnschätzungen übertroffen und liegen damit deutlich über dem Durchschnitt von 79 % für den Referenzindex, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

Das Problem ist, dass die Ergebnisse nach einer Rallye, die den technologielastigen Nasdaq-100-Aktienindex in den letzten 12 Monaten um 37 % nach oben getrieben hat, nur schwer in die Aktienmärkte einfließen konnten. Beide Gruppen sind die Schlusslichter unter den wichtigsten S&P 500-Sektoren, wenn es um die Aktienkursentwicklung am Tag nach den Ergebnissen geht. Der durchschnittliche Kursrückgang für den Technologiesektor liegt bei 1,5 %, während die Aktien der Kommunikationsbranche um 2,7 % gefallen sind.

Hohe Investitionen der Mega-Konzerne

Für Solita Marcelli von UBS sind Aktien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz nach wie vor attraktiv, da die kombinierten Investitionsausgaben von Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon in diesem Jahr voraussichtlich 200 Milliarden Dollar übersteigen werden, 20 Milliarden Dollar mehr als in einer früheren Schätzung. „Wir sind ermutigt durch die vielen positiven Fundamentaldaten aus der Technologiebranche während der Berichtssaison für das erste Quartal, die unserer Ansicht nach weiterhin den Investment Case für generative künstliche Intelligenz unterstützen“, so Marcelli, Chief Investment Officer Americas bei UBS Financial Services.

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Autor dieses Artikels ist mittelbar oder unmittelbar in Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate investiert: Nvidia.

FMW/Bloomberg



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