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Ökostromerzeuger erhalten 20 Milliarden Euro Steuergeld – planwirtschaftliche Absurdität

Nur in diesem Jahr wird der Steuerzahler wohl 20 Milliarden Euro an die Ökostromerzeuger überweisen, weil die Strompreise sinken.

Robert Habeck
Robert Habeck. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Was passiert, wenn planwirtschaftliche Vorstellungen in die Realpolitik einfließen? Es kommt zu Verzerrungen und letztlich zur Absurditäten. Was beispielsweise passiert, wenn man bei einer Ware, die am Markt frei bepreist wird, bestimmten Herstellern dieser Ware Mindestpreise garantiert, sieht man derzeit in Deutschland. Sind die frei handelbaren Preise zu niedrig und fallen immer weiter, müssen die Steuerzahler immer tiefer in die Tasche greifen, um diesen Produzenten ihre Mindestpreise zu bezahlen. Dies sieht man aktuell bei garantierten Abnahmepreisen für die Ökostromerzeuger in Deutschland. Es ist absurd – je billiger die Strompreise, desto mehr müssen die Steuerzahler blechen!

Bund subventioniert Ökostromerzeuger in 2024 mit 20 statt 10 Milliarden Euro

Noch im letzten Herbst hatten die Übertragungsnetzbetreiber damit gerechnet, dass die Steuerzahler im Jahr 2024 eine Summe von 10,6 Milliarden Euro aufbringen müssen, um die Ökostromerzeuger zu bezuschussen, damit sie auf ihre garantierte Vergütung kommen. Aber dank der fallenden Strompreise werden es wohl 20 Milliarden Euro sein! Die Steuerzahler mussten nur im April das EEG-Konto mit über 2 Milliarden Euro stützen. Und nach gerade mal vier Monaten ist die Hälfte des geplanten Jahresbudgets bereits verbraucht!

Die Ampelkoalition braucht in diesem Jahr deutlich mehr Geld für die Finanzierung der Energiewende. Die Subventionen, die der Bund an die Ökostromerzeuger zahlen muss, verdoppeln sich wegen des Verfalls der Strompreise. Es sei “richtig”, dass der Staat bis Ende 2024 bis zu 20 Milliarden Euro an Wind- und Solarbetreiber zahlen muss — doppelt so viel wie die Netzbetreiber noch im Oktober prognostiziert hatten — sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck laut Bloomberg gestern vor Journalisten in Berlin.

Die europäischen Großhandelspreise für Strom sind im letzten Jahr stark gefallen und bewegen sich wieder auf einem Niveau, das vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und der Energiekrise bestand. Der Bund muss nun die Differenz übernehmen, um sicherzustellen, dass die Erneuerbaren-Produzenten ihren garantierten Mindestpreis erhalten.

Nach Angaben des Fraunhofer ISE sind auf dem EEG-Konto im Februar bereits Verluste in Höhe von über 130 Millionen Euro aufgelaufen. Die Geldknappheit wird die schwierigen Haushaltsdiskussionen innerhalb der Ampelkoalition in diesem Jahr weiter belasten, da Finanzminister Christian Lindner zusätzliche Zuweisungen im Haushalt des nächsten Jahres ausgeschlossen und versprochen hat, die Schuldenbremse einzuhalten.

Zwar könnten sich für Verbraucher und Wirtschaft theoretisch über niedrigere Strompreise “freuen, aber es hat eben die Konsequenz, dass diese Differenz jetzt gezahlt werden muss“, sagte Habeck, zumal gerade die alten Verträge „sehr teuer“ seien.

Keine Obergrenze für Subventionen

Die Haushaltsprobleme des Bundes werden noch dadurch verkompliziert, dass es in Deutschland keine Obergrenze für Ökostrom-Subventionen gibt. Die Ökostromerzeuger können also die Gewinne einstreichen, während der Staat etwaige Verluste deckt. Die Bundesregierung muss das laut der europäischen Strommarktreform zwar zeitnah ändern, doch bislang gibt es keinerlei Reformvorstöße der Ampel in diese Richtung.

Die Erneuerbare-Energien-Umlage, die im Jahr 2000 eingeführt wurde, umfasste zunächst alle Ökostromquellen. Inzwischen wird aber Offshore-Wind nicht mehr gefördert, da dieser Sektor profitabel geworden ist. Für andere Energieproduzenten — insbesondere für Solarenergie — gibt es weiterhin vor allem die EEG-Finanzierung.

Deutschland hat im vergangenen Jahr rund 14 Gigawatt an Solaranlagen zugebaut – mehr als irgendwo sonst in Europa – was die EEG-Kosten weiter in die Höhe treibt. Seit 2023 wird die Umlage nicht mehr von den Stromkunden, sondern vom Klima- und Transformationsfonds bezahlt.

Aus Sicht Habecks gehört die EEG-Finanzierung “nicht ursächlich” in den Fonds. Deswegen müsse man miteinander darüber reden, welchen Teil der KTF übernehmen könne und welcher durch Zuweisung aus dem Haushalt abgedeckt werden müsse.

Kommentar

FMW: Gestern besprachen wir das frisch verabschiedete Rentenpaket II der Bundesregierung, mit dem die Bundeszuschüsse zur Rentenversicherung auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte immer weiter ansteigen dürften. Und jetzt sehen wir bei dieser massiven Subvention für die Ökostromerzeuger, dass nur in diesem Jahr nochmal locker 10 Milliarden Euro höhere Kosten auf die Steuerzahler zukommen, als letzten Herbst geplant. Solche Zahlungen verdeutlichen: Auch wenn der Staat zukünftig immer höhere Steuereinnahmen erzielen sollte dank einer brummenden Konjunktur, sind deutliche Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen wohl nicht möglich. Denn auch abgesehen von den inzwischen legendären „Fahrradwegen in Peru“ wird massiv Steuerzahlergeld für Wunschprojekte der Politik ausgegeben. Der kleine Steuerzahler darf hier beispielsweise an Ökostromerzeuger viel Geld überweisen, die es sich leisten können Wind- und Solaranlagen zu installieren. Aber es ist ja für die „gute Sache“?

FMW/Bloomberg



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42 Kommentare

  1. Das ist erst der Anfang.
    Bald wird die Herstellung von Stahl mit Wasserstoff subventioniert, usw.
    Das geht in die hunderte von Milliarden.
    Und die Millionen neuen deutschen Mitbürger müssen ja auch versorgt werden, einschließlich des Familiennachzuges.
    Usw., usw.
    Es wird alles sehr, sehr teuer werden.
    Es kommt jetzt scheibchenweise.
    Denn wird das Wasser im Kochtopf zu schnell heiß, springt der Frosch aus dem Topf.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Was den einen ihre Grünen Projekte sind, sind den anderen die soziale Absicherung. Putin hat es da besser, dem sind die Wünsche der Wähler egal.

      PS: Was die Miliardenausgaben der Union sein werden, wird sich noch zeigen. Für die CSU werden es sicher die Bauern und die Hoteliers sein.

  2. Naja Robert, der deutschen Außenministerin sind auch die deutschen Wähler egal
    Bei Putin vermuten Sie/wir es.
    Baerbock hat es aber vor laufender Kamera gesagt.
    Das würde ich Putin nicht zutrauen so etwas zu sagen.

    1. Naja, Putin verheizt seine Menschen weil er die Landkarte rot anmalen will. Taten sind lauter als Worte.

  3. Frau Merkel mit ihren Brigaden und die SPD haben den Betreibern der AKWs den Stecker gezogen. Das kann man dann auch bei der Wind- und Solarenergie machen. Die Subventionen werden gestrichen, Gas- und Kohlekraftwerke werden wieder hochgezogen, falls es Investoren gibt, die auf politische Aussagen noch bauen wollen. ??

    1. Ihnen ist schon klar das Atomenergie massiv subventioniert wurde und der Steuerzahler den ganzen verstrahlten Müll entsorgen darf? Immer mit Kontext denken!

  4. Moin, moin,

    … Rot-Grün treibt es bis in den Untergang, keine Aussicht auf Besserung beim wirtschaftlichen Verständnis. Und ja, das ist Planwirtschaft, Ausgang wird hier als bekannt vorausgesetzt.

    1. Leider überlegt in der Politik keiner sinnvoll.
      AKWs wurden zu früh abgeschaltet und jetzt muss schnell Ersatz geschaffen werden und das wird mit Milliarden über Steuergelder finanziert.
      Nur zu dumm anzunehmen,die Wirtschaft würde wieder an Fahrt gewinnen.Durch die permanent steigenden Kosten verliert Deutschland extrem an Wettbewerbsfähigkeit.
      Energieintensive Betriebe drosseln die Produktion und andere Firmen verlagern die Produktion ins Ausland also muss die Schuldenlast auf weniger Steuerzahler verteilt werden,was weitere Kostensteigerungen zur Folge hat.
      Hätte man früher den Kopf eingeschaltet und die bestehenden AKWs weiterlaufen lassen und nach und nach durch erneuerbare ersetzt,hätte sich das ganze finanziell tragen können
      Aber nun ja mit dem denken hat es die Poltik ja nicht so

      1. Jean-Pierre Widdershoven,

        Schauen sie mal über die Grenze. Das atomland Frankreich hat den französischen Steuerzahler 70 Milliarden gekostet und eine 63% Stromkosten Erhöhung.

        1. @Jean-Pierre Widdershoven
          Und die insgesamt nun dritte Strompreiserhöhung ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Im Februar 2025 steigt die Stromsteuer von 2,1 auf 3,25 Cent/kWh.

          Doch schon jetzt gilt: „Legt man einen Jahres-Stromverbrauch von 4.000 kWh und eine Anschlussleistung von 24 kVA in einem Einfamilienhaus (EFH) zu Grunde, dann beträgt die Jahresrechnung 4.000 kWh x 0,2511 = 1.004,40 Euro + 381,12 Euro fixe Jahresgebühr = 1.385,52 Euro Jahres-Stromrechnung in Frankreich. In Deutschland sind bei Strom-Neuabschlüssen laut Check 24 und Verivox die Jahreskosten für einen Verbrauch von 4.000 kWh derzeit bei unter oder um 1.000 Euro.“

          Ab 2026 folgt die Erhöhung des stark gedeckelten und subventionierten Atomstroms um 67% auf dann 7 Cent/kWh.
          Doch was, wenn die Börsenstrompreise darunter liegen oder gar negativ sind? Genau das Gleiche, was an EE hier kritisiert wird: Der Steuerzahler muss die Differenz ausgleichen.
          https://www.iwr.de/news/strompreis-schockwelle-in-frankreich-dritte-grosse-preiserhoehung-fuer-verbraucher-in-einem-jahr-news38580
          https://rdl.de/beitrag/anstieg-der-strompreise-um-44-prozent-infolge-des-franz-sischen-kernkraft-trips

          Es ist schon mehr als lachhaft, wenn hier immer wieder von Gestehungskosten um die 2 Cent fabuliert wird. Wie so oft, wird nur der Idealfall im optimalen Zeitraum herangezogen.
          Die betriebszeitabhängigen Ausfallraten und unvorhergesehene frühzeitige Alterungsprozesse und damit natürlich auch die Kosten und das Unfallrisiko folgen vereinfacht gesagt immer einer Art Badewannenkurve.
          https://energiestiftung.ch/files/energiestiftung/fliesstextbilder/atom/BadewannekurveAKW_2016–01.jpg

          Die ersten Jahre in der Anlaufphase sind die Frühausfälle hoch, danach pendelt sich für 25 bis 30 Jahre ein vergleichsweise stabiles niedriges Niveau mit gelegentlichen Zufallsausfällen ein, danach steigen die alterungsbedingten Ausfälle über längere Zeit immer steiler an, bis man die Technik endgültig verschrotten muss.
          Das Ganze lässt sich durch Nachrüstungen ggf. noch etwas verlängern, was aber mit hohen Kosten und neuen Risiken verbunden ist. Ziel dabei ist es, den Anstieg der rechten Altersflanke abzuschwächen. Da Modernisierungsmaßnahmen jedoch ihrerseits Folgefehler verursachen, überlagert sich die gedämpfte Altersflanke mit einem neuen Beitrag von Frühausfällen.

          Fazit: https://energiestiftung.ch/assets/images/3/Einschalten-Ausschalten-4b1356c8.jpg

  5. Hallo,

    und es wird noch schlimmer…

    Der Anteil des abgeschalteten Stroms wird mit jeder weiteren EE-Anlage größer, da die Leistungsspitzen zu bestimmten Zeiten bereits jetzt schon zu hoch sind. Diesen Phantomstrom müssen die Bürger über das Netzentgelt bezahlen. Das wird also Mehrkosten verursachen.

    Der Netzausbau sowohl in den Verteiler- als auch in den Übertragungsnetzen hat jetzt erst so richtig begonnen. Auch das bedeutet massiv steigende Netzentgelte für den Stromkunden. In manchen Städten Deutschland haben die Netzentgelte bereits die 10ct/kWh überschritten, sind also höher, als der Strombezug an der Börse.

    Dadurch, dass nahezu alle EE-Anlagen über das Vehikel EEG/Direktvermarktung in den kurzfristigen SPOT-Markt vermarktet werden, fallen dort die Preise, teilweise entstehen sogar negative Preise. D.h. die EE-Anlagen sorgen selbst dafür, dass die SPOT-Preise an den Strombörsen fallen. Fällt der Preis im SPOT-Markt unter den gesetzlich garantierten Mindestpreis, zahlt das Delta der Steuerzahler, eben die, – wie im Beitrag beschriebenen – 20 Mrd. Euro nur für dieses Jahr.

    Wenn der Bundeshaushalt nicht mehr zahlungsfähig werden sollte, werden wir wohl oder Übel über die Wiedereinführung der EEG-Umlage oder einem ähnlichen Umverteilungsschlüssel diskutieren müssen.

    Zusammenfassend kann man grob feststellen,

    1. der politisch gewollte Ausbau der EE-Anlagen führt zu einem höheren Bedarf an Steuermitteln zum Ausgleich des EEG-Kontos

    2. Durch den weiteren EE-Ausbau ist ein extrem teurer Netzausbau notwendig, was ebenfalls über die Netzentgelte den Strom teurer macht.

    3. Die laufenden „Kosten“ der EE-Anlagen werden durch Redispatchmaßnahmen und natürlich die Residuallastversorgung auch immer teurer.

    D.h. sowohl die direkten als auch die indirekten (steuerfinanzierten) Stromkosten werden also steigen…

    … von meinen Strompreis (Bruttoendkundenpreis) von 16 ct/kWh wie zur Euroeinführung 2002 kann ich also noch lange träumen….

    Viele Grüße
    Andi

    1. @Andi,

      Sie erzählen hier Unfug auf vielen Ebenen.
      Der Netzausbau hat nicht erst jetzt so richtig begonnen, sondern vor vielen Jahren. Warum sonst sollten die Netzentgelte seit 20 Jahren ständig steigen?
      Das ist eine notwendige und sinnvolle Investition in die Zukunft, wie es ebenfalls bei allen anderen leider bisher versäumten Maßnahmen der Fall wäre: Breitband, Digitalisierung, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Renten, Steuern usw.

      Jedes dieser Projekte ist inzwischen eine kaum lösbare Mammutaufgabe, weil konservative Kräfte mindestens drei Jahrzehnte lang nicht wahrhaben wollten, dass wir wie ein von Dampfmaschinen betriebener Dinosaurier auf der Stelle trampeln, während die Zeit an uns vorüberfliegt.
      Wir können gerne noch 10 Jahre verantwortungslos und carpe diem so weiterwursteln wie in guten alten Zeiten ohne Investitionen, doch mit toller Schuldenquote, bis endgültig alles im Eimer ist.

      Zu Ihrer wenig professionellen Abhandlung des Strommarktes:
      Ihr Bruttoendkundenpreis von 16 ct/kWh wie zur Euroeinführung 2002 läge unter Berücksichtigung von Inflation und Realeinkommen auch ohne jede Energiewende bei 25 Cent.
      Dazu kämen die „leicht gestiegenen Preise“ für den Anteil fossiler Energien, der in 2002 bei 60 Prozent lag.

      Ihre einseitige und lückenhafte Betrachtung der drei Punkte in Ihrer groben Zusammenfassung mag natürlich auf den ersten Blick nachvollziehbar sein. Allerdings vergisst sie doch ein paar Kleinigkeiten im großen Bild und wirft berechtigte Gegenfragen auf.
      1. Wie lange würden die Netze in einem Szenario „weiter-wie-bisher“ ohne EE und Ausbau halten?
      2. Warum sind teure Redispatchmaßnahmen vor allem im Süden Deutschlands eigentlich nötig?
      3. Wie sollten die internationalen Verpflichtungen und Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts und des EuGH zum Klimaschutz ansonsten eingehalten werden?
      4. Warum sollten sowohl die direkten als auch die indirekten (steuerfinanzierten) Stromkosten steigen, wo sie doch auf eine Maximalvergütung fixiert sind und die wirklich teuren Garantiepreise von vor 20 Jahren nun Jahr für Jahr auslaufen?
      5. Warum geht die Tendenz vom teuersten Strompreisland weltweit nun immer mehr nach unten?

      1. Ach Michael,

        klar… ich habe keine Ahnung von Energiewirtschaft, weil ich promovierter Energiewirtschaftler bin und seit nunmehr 21 Jahren für einen der größten Energiehändler Leiter des Portfoliomanagement bin und täglich Milliarden kWh ausbalancieren muss.

        aber zu ihren Fragen:
        1. Ewig… weil für neue Kernkraftwerke kein weiterer Netzausbau notwendig wäre, weswegen man die 13 bis 15 ct/kWh Kernenergievollkosten nicht mit den 5-7 ct/kWh Teilkosten für PV und Wind vergleichen kann.

        2. Mal hypothetisch unterstellt, die Übertragungsnetze von Nord nach Süd wären perfekt und üppig ausgebaut. Trotzdem werden Sie stetig steigende Redispatchkosten haben, nicht wegen Ersatzversorgung wie heute, sondern wegen Abschaltmaßnahmen. Wir werden dieses Jahr in Dtl. ungefähr bei 90 GW installierter PV-Leistung liegen. Die obere Medianleistung der Netzlast im Sommer liegt bei 55 GW, da sind also schon alle Speicher und Elektrolyseure mit drin. Die Transportkapazitäten ins europäische Höchstspannungsnetz sind aktuell nutzbar mit ca. 20 GW. Bedeutet bei voller Sonne (wir nähern uns ja dem 20. Juni) müssen 90 – 55 -20 = 15 … 15 GW PV-Leistung müssen dann stundenweise abgeschaltet und trotzdem für den nicht erzeugten und nicht genutzten Strom bezahlt werden. Wenn wir jetzt auf 250 GW PV ausbauen, wie es die Regierung plant, dann wird entsprechend um so mehr abgeschaltet.

        3. ganz einfach… CO2-Abscheidung und Verpressung in silikathaltiges Gestein (CCS), wo das CO2 für ewig zu Dolomit (Calziumcarbonat) umgewandelt wird) … so wie es deutsche Energiekonzerne in Island oder Kanada seit Jahren tun …. übrigens für 30 EUR/t CO2 – Äq. rechnet sich heute schon … ist aber in Dtl. dummerweise verboten, weil dann kann man ja die schönen Kraftwerke nicht mehr abschalten…. naja und neue Kernkraftwerke der fünften Generation, wenn in einigen Jahrzehnten die Gas- und Kohlekraftwerke ersetzt werden müssten….

        4. auch hier hypothetisch… mal angenommen, es würd nur noch EE-Anlagen für maximal 5 – 7 ct/kWh je nach Technologieträger geben… was wir ja in einigen Jahren haben werden, wenn die alten EE-Anlagen ausgefördert sind… dann zahlen Sie ja trotzdem den abgeschalteten, nur potentiell erzeugten Strom für 5-7 ct/kWh. Da der Ausbau PV allein auf 250 GW hochlaufen soll, werden diese Kosten also weiter hochlaufen.

        5. Es ist korrekt, dass der Preis sich von den Exzessen aus 2022 und Anfang 2023 erholt und einen fallenden Trend aufweist. Jedoch laufen die langen Terminpreise eher seitwärts….

        Cal25 Base = 9,9 ct/kWh
        Cal26 Base = 8,6 ct/kWh
        Cal27 Base = 7,5 ct/kWh
        Cal28 Base = 7,0 ct/kWh
        Cal29 Base = 6,8 ct/kWh
        Cal30 Base = 6,8 ct/kWh
        Cal31 Base = 6,9 ct/kWh
        Cal32 Base = 6,7 ct/kWh
        Cal33 Base = 6,8 ct/kWh
        Cal34 Base = 6,7 ct/kWh

        Fallende Kurse ab dem Jahr 2028 sehe ich da nicht…
        und vor 2019, also vor der ganzen Abschalteritis habe ich Base-Strom noch für 2,1 bis 3,5 ct/kWh gehedgt… aber klar… 191% bis 291 % Kostensteigerung in 5 Jahren …. ist ja ein Klax für Sie. Das Geld fällt ja vom Himmel und wenn die Himmelstore sich mal nicht öffnen, dann machen wir halt Schulden… was kostet die Welt… solange wir mit unseren Hauptkonkurrenten USA und China im Strompreis nicht konkurrenzfähig sind, haben wir das Nachsehen, da wir dieses Mehrkosten im Strom nicht durch höhere Produktivität ausgleichen können, was uns in der Vergangenheit durch Innovation häufig gelungen ist.

        Klimaschutz kann nur multilateral und niemals unilateral funktionieren, niemals…

        Das Öl, das Gas, die Steinkohle… all das, was wir vermeintlich einsparen, wird gerne woanders auf der Welt zu günstigeren Kosten verfeuert… weil die Produktion der internationalen Brennstoffe mengengetrieben und nicht preisgetrieben ist….. erst wenn die weltweite Nachfrage nach diesen Brennstoffen sinken würde (wie bei Corona), würde man auch weniger produzieren/fördern…

        1. Danke Andi, mit genügend KKW’s hätten wir eine sichere, billige und saubere Stromversorgung. Aus ideologischen Gründen wird diese Tatsache von manchen Menschen einfach geleugnet

          1. @Carlos
            Billig und Sauber?
            Guck dir mal das Asse-Lager an und dann denk nochmal ueber deinen Kommentar nach.

        2. @Andi. Wie stehen Sie zur Endlagerung des Atommülls? Gibt es ein Konzept, welches das Problem langfristig lösen kann und wie schätzen Sie als Experte die entsprechenden Kosten / Finanzierung ein? Es wird viele tausend Jahre dauern bis lediglich die Hälfte der radioaktiven Atome zerfallen sind. Ist für so einen langen Zeitraum überhaupt eine seriöse Abschätzung und zuverlässige technische Lösung möglich?

          Ich verweise zu diesem Thema beispielhaft auf das Endlager Asse:

          https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article3911644/Atommuelllager-bei-Wolfenbuettel-droht-einzustuerzen.html

          Die Versorger haben die Finanzierung elegant an den Bund zurückübertragen. Am Ende wird alleine dieses Lager den Steuerzahler mehrere Milliarden kosten und danach ist das Langfristproblem noch immer nicht gelöst. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass er Probleme über das eigene Lebensalter hinaus, sehr einfach verdrängt, was sich in den „super günstigen Preisen“ des Atomstroms eindruckvoll widerspiegelt. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein militanter Gegner der Atomkraft, möchte aber eine anwendbare und seriöse Lösung für die Endlagerung / Wiederaufbereitung sehen und nicht nur irgendwelche Forschungsideen in Konzeptphasen mit vagen Aussichten. Die erdorderlichen Kosten müssen dann dem Strompreis entsprechend zugeschlagen werden.

          Und dann kommt noch ein hochemotionaer Faktor dazu, nämlich dass selbst die grössten Verfechter der Atomkraft, den Müll nicht vor der eigenen Haustüre eingelagert sehen möchten – ich nehme an, auch Sie nicht!

          1. Hallo Permanix,

            So, wie es Dtl. derzeit mit dem Atommüll angeht, ist es ein echtes Problem… was aus meiner Sicht so nicht zu lösen ist… viel zu teuer und vor allem technisch nicht inhärent sicher… wer will bitte garantieren, dass über hunderttausende Jahre sich die Salz-Gebirgsschichten nicht verändern und dann etwas austritt…?

            Atommüll, vor allem aus den europäischen Reaktoren der aktuellen Generationen ist aber kein echter zu deponierender Müll, war auch so nie als solcher geplant. Eigentlich sollte dieser „Müll“ im Kreislauf immer wieder aufbereitet (Frankreich/Belgien) oder in Transmutationsanlagen abgereichert werden, wobei die jeweiligen Verfahren weiterentwickelt werden sollten, damit diese kosteneffizienter werden.

            Diese ursprünglich gesamteuropäische Entwicklung der Wiederaufbereitung und Transmutation ist in den letzten drei Jahrzehnten quasi zersplittert und seither macht jeder so bisschen sein eigenes. Wie bei vielen tollen Ideen in Europa, alles wird am Ende „zer“waltet….

            Im Ergebnis haben wir für dieses Problem gerade nix… die Kanadier sind wohl recht weit in der Entwicklung und naja, Rosatom hat jetzt wohl den Durchbruch geschafft … was man aktuell leider nicht validieren kann.

            Russland hat mit dem BN800-Reaktor ein Verfahren entwickelt, der genau das alles können soll, aber schauen wir mal, wann und ob dieser errichtet wird. Auf dem Papier ist dieses Konzept jedenfalls sehr vielversprechend.

            Aber noch einmal… die Lösung ist entweder aufbereiten und wiederverwenden oder transmutieren, also die Radioaktivität soweit herunterbringen, dass quasi eine zeitliche und kosteneffiziente Lagerung in Jahrzehnten möglich ist…. aber irgendwo verbuddeln und hoffen, dass das quasi ewig gut geht und das zu Lasten öffentlichen Gelder geht in jeder Hinsicht gar nicht …

            Daher gibt es ja auch so viel Entwicklung auf der Kernenergieseite, um möglichst die letzten technischen Probleme zu lösen, weswegen die fünfte Generation ohne Atommüll auskommen und inhärent sicher sein soll…

            Im Allgemeinen sollte die Erzeugung von Elektrizität immer einer technischen Entwicklung unterliegen und auch die Erneuerbaren, haben sehr wohl ihre Berechtigung und viele Vorteile. Aber man setzt nie alles auf eine Karte…. aber in 20 oder 30 Jahren sind wir wieder ein paar Schritte und Erkenntnisse weiter… es bleibt auf jeden Fall spannend… im wahrsten Sinne des Wortes.

            Schönes Wochenende…

          2. @Andi. Danke für Deine ehrliche und realistische Einschätzung. Die Wiederaufbereitung muss dann meines Erachtens in den Strompreis eingerechnet werden, wenn sie dann hoffentlich irgendwann mal effizient und wirtschaftlich funktioniert.
            Ich bin auch der Meinung, dass 100% EE nicht wirtschaftlich sein können, mir würden auch schon 70…80% genügen, frei nach dem Pareto-Prinzip, dass die letzten 20% ca. 80% des Gesamtaufwands erfordern und dies dann kaum noch Sinn macht.

        3. @Andi

          Zu Punkt 1., ewig…
          Warum sollten alte Netze und Trassen ewig halten?
          Warum sollten neue kleine Kernkraftwerke der Generation 5, für die Sie etwas weiter unten plädieren, keine neuen Trassen und Netze benötigen?

          Zu Punkt 2., „da der Ausbau PV allein auf 250 GW hochlaufen soll, werden diese Kosten also weiter hochlaufen.“
          Soweit ich weiß, ist der Ausbau nicht bis morgen oder übermorgen, sondern mittel- bis langfristig geplant. Bis dahin soll allerdings auch der Stromverbrauch durch Elektrifizierung deutlich steigen.

          Zu Punkt 3., ganz einfach…
          Geologen in Deutschland sagen, dass wir nicht die Voraussetzungen haben, wie Island oder Kanada, aber dafür ein Vielfaches an CO2-Emissionen.
          Kernphysiker in Deutschland sagen, dass die fünfte Kernkraft-Generation mehr Träumerei als Wirklichkeit ist.

          Zu Punkt 4: Ebenfalls hypothetisch sollen doch parallel mit zunehmendem Ausbau von EE Batteriespeicher und Elektrolyseure installiert werden, um den Überschuss umzuwandeln und Abschaltungen weitgehend zu vermeiden.
          Ansonsten, siehe Punkt 2.

          Ansonsten, “Klimaschutz kann nur multilateral und niemals unilateral funktionieren, niemals…“
          Das bestreitet auch niemand. Nur ist es doch so, dass etwa China und auch Indien enorme Mengen an PV und Windkraftanlagen installieren, weil die Technologie aktuell verfügbar und sehr günstig ist.
          Viele Länder hegen wunderbare Pläne zur Kernkraft, faktisch stagniert die installierte Leistung aber trotz enorm steigenden Energiebedarfs.
          Kernkraftwerke der Generation 3 sterben gerade weg. Was vor 1980 ans Netz ging, läuft nur mehr mit viel Pflastern, Notoperationen und Hoffnung.
          Die aktuelle Generation 3+ ist unbezahlbar und zeitlich nicht kalkulierbar.
          Generation 4 hat seit 70 Jahren versagt, weshalb man gleich zu Generation 5 überging, die auf dem Papier nur viele Träumer zu begeistern weiß.

          Bis irgendetwas davon funktioniert, sollten wir alles nutzen, was ohne Kohle, Öl und Gs Energie erzeugen kann.

    2. Jean-Pierre Widdershoven,

      Also da sie ja anscheinend von Fach sind, warum ist dann der französische Atomkonzern pleite? Warum musste der Staat da mit 70 Milliarden aushälfen. Warum ist der Strompreis fürs erste um 63% gestiegen?

      Warum gibt es in anderen Ländern unterschiedliche Tages Tarife? Weil man dadurch den Strom bedarf besser verteilt und erstens für den Bürger günstiger wird und der Staat weniger Ausgleichs Zahlungen vornehmen muss.

      Zu dem haben sie die Milliarden Subventionen für die Deutsche Steinkohle sicher vergessen.

      Oder als Wirtschafts Analyst warum gibt es keinen Privat Wirtschaft die akw betreibt ohne Staatlich Abnahme Preise weltweit?

      1. Hallo Herr Widdershoven,

        gerne versuche ich, Ihre Fragen zu beantworten:
        (entschuldigen Sie bitte meine Rechtschreibung, ich tippe schnell runter)

        …französischer Atomkonzern pleite…?
        In Frankreich gibt es im Wesentlichen nur einen einzigen Stromkonzern, sowohl auf der Netzseite als auch auf der Stromerzeugerseite. Das ist EDF. Bis Sommer 2022 war der franz. Staat dort bereits mit über 80 % beteiligt, war also nicht wirklich privat. Das Problem von EDF war und ist es, dass aufgrund der hohen bilanziellen Verschuldung das Rating immer schlechter wurde. Die hohe Verschuldung kommt daher, dass eigentlich seit 2012 (bin mir nicht ganz sicher oder 2014) sechs neue Druckwasserreaktoren in Betrieb gehen sollten, diese aber aufgrund von Baumängeln bis zum heutigen Tag nicht in Betrieb sind. D.h. da müssen alte Reaktoren seit mehr als 10 Jahren weiterlaufen, weil die neuen noch nicht fertig sind. Da laufen natürlich irrwitzige Kosten und Rückstellungen auf, die sich bilanziell niederschlagen. Außerdem muss EDF in den nächsten Jahrzehnten noch weitere Reaktoren ersetzen. Deswegen hat Frankreich als Staat im Sommer 2022 EDF komplett übernommen, damit der Staat haftet und damit das Rating „besser“ wird…. mal ganz grob gesagt… auch hat EDF die Ukrainekrise auf dem linken Fuss erwischt, da die Wartungsarbeiten der Reaktoren nicht aufzuhalten waren und die Preise für die Ersatzbeschaffung für diese Zeit weggaloppiert waren….

        Ja, in 2022 und 2023 gab es in Frankreich auch noch andere massive Probleme… die Flüsse führten zu wenig Laufwasser, viele Reaktoren waren in einer Revisionswartung (die also seit vielen Jahren geplant wurden)…. aber aktuell ist franz. Terminstrom wieder etwas günstiger als deutscher Terminstrom …

        Tagestarif in den Ländern …
        ja, der europäische Energiemarkt ist bis zum heutigen Tag aus Handelssicht nicht gut integriert. Jedes Netzgebiet (Landesnetzgebiet) hat unterschiedliche Dayahead und Intradaymärkte, die teilweise miteinander interagieren, aber nicht immer. Anders ausgedrückt ist das ein ziemlichen Gewurschtelt (entschuldigen Sie die Ausdrucksweise) auf europ. Handelsebene.

        Steinkohlesubvention …
        1999 4,0 Mrd
        2000 3,8 Mrd.
        2001 3,5 Mrd.
        2002 3,0 Mrd.

        2022 1,7 Mrd.

        vor 1998 war die Förderung nicht haushaltsfinanziert, weswegen man da keine harten Aussagen treffen kann… aber ja, auch da gab es Subventionen für fossile Energien

        Kernkraftsubvention 1955 bis 2022 = rund 209 Mrd. EUR

        … keine privaten Kernkraftwerke ….?
        – stattlich garantierte Abnahmepreise gibt es z.B. in Belgien und Großbritannien, teilweise auch in Finnland
        – aber die meisten Subventionen für AKW´s sind Finanzierungshilfen als Bürgschaften, Steuererleichterungen und natürlich die Begrenzung der Betriebshaftpflichtversicherung (wegen des möglichen Supergaus bei den Reaktoren der zweiten und dritten Generation)

        Wir können also zusammenfassen….

        – jede Stromerzeugung weltweit ist erheblichen Regulierungen ausgesetzt und wurde in der Vergangenheit und wird aktuell mit verschiedenen teilweise erheblichen Finanzmitteln direkt oder indirekt subventioniert (ob das fossil oder erneuerbar ist, spielt da keine Rolle.. betrifft seither alle)

        – zu keinem Zeitpunkt in der Energiegeschichte der letzten 120 Jahre war die Energiewirtschaft rein privatwirtschaftlich organisiert…. das wäre aus meiner Sicht auch fatal, weil das daraus erwachsende Monopol keinen Wettbewerb und keinerlei Innovation zulassen würde

        – jede Erzeugungstechnologie hat strukturell unterschiedliche Systemanforderungen und hat damit unterschiedliche Vor- und Nachteile, die es immer wieder gilt, auszubalancieren.

        Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende…

  6. Ja asyoulike,
    das Ergebnis ist alle sicher gleich mehrfach bekannt.
    Nur- das kann noch einige Jahre dauern, bis das Vermögen, was in Deutschland in den letzten Jahrzehnten von den Menschen zusammengespart wurde, und für die Zukunft gedacht war, von der grünen Sekte verbrannt worden ist.
    In der UDSSR hat es 70 Jahre gedauert und in der DDR 40 Jahre.
    Ich denke, die Deutschen gehen wieder bis zum hoffentlich nicht blutigen Ende mit und glauben wieder ihren Sekten-Führern.
    Wer sich oder seinen Kindern das nicht antun möchte und weg kann, sollte sich wenigstens Gedanken machen, ob seine Zukunft nicht besser im Ausland gestaltet werden kann.
    Das wird kein schnelles Ende mit Schrecken geben, sondern ein Schrecken mit sehr fernem Ende, aber auch bekanntem Ende.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  7. Wenn schon von „Absurditäten“ geschrieben wird, muss in dem Zusammenhang auch auf die wenig differenzierte und teilweise nur halbwahre Berichterstattung in einigen Passagen dieses Artikels verwiesen werden.

    Bestenfalls halbwahr und halbgar ist folgende Aussage: „Die Ökostromerzeuger können also die Gewinne einstreichen, während der Staat etwaige Verluste deckt.“
    Das gilt nur für Direktvermarkter, die seit 2017 an Ausschreibungen teilnahmen und eben nicht die fixe Einspeisevergütung in Anspruch nehmen. Alle anderen können genau nicht von hohen Marktpreisen und Gewinnen profitieren, wie sie etwa von 2021 bis 2023 erzielt wurden.
    Die Differenz davon floss auf das EEG-Konto, was zur Folge hatte, dass der Bund bisher lediglich in 2 Jahren zuschießen musste (2021 nach den coronabedingten Tiefstpreisen in 2020 und aktuell in 2024).
    https://energy-charts.info/charts/eeg_account/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year&year=-1&legendItems=1

    Ebenso suggestiv ist folgende Aussage, die leider auch nur die halbe Wahrheit wiederspiegelt:
    „Der kleine Steuerzahler darf hier beispielsweise an Ökostromerzeuger viel Geld überweisen, die es sich leisten können Wind- und Solaranlagen zu installieren.“
    Was fehlt, ist die Tatsache, dass der kleine Steuerzahler aber auch für 20 Jahre nicht mehr als etwa 7 Cent für Onshore-Wind- und Solarstrom garantieren muss, während z. B. neue Kernkraftwerke inzwischen für 35 Jahre durch eine Preisgarantie von 16 Cent plus Inflationsausgleich subventioniert werden müssen.

    Erfreulich korrekt ist zumindest der kurze nebenbei erwähnte Hinweis, dass Offshore-Windparks trotz der vergleichsweise deutlich höheren Investitionskosten pro MW installierter Leistung inzwischen einen ausgeschriebenen Wert von Null erreicht haben und somit den Steuerzahler für mindestens 20 Jahre mit keinen Cent belasten werden.
    Mit sinkenden Zinsen und damit geringeren Investitionskosten werden auch Onshore-Windkraftanlagen und Freiflächen-PV wieder deutlich tiefere Ausschreibungsergebnisse erzielen, wie es auch schon von 2017 bis 2019 der Fall war.
    https://www.windbranche.de/wirtschaft/eeg-verguetung/eeg-festverguetung

    Bis 2017 galten fixe Einspeisevergütungen, die den Betreibern unabhängig von den Marktpreisen ausbezahlt wurden.
    Lag der Marktpreis tiefer, musste aus dem EEG-Konto – und damit über die EEG-Zulage auf der Stromrechnung – ausgeglichen werden. Lag der Marktpreis höher, floss der Überschuss auf das EEG-Konto, was zu niedrigeren EEG-Zulagen führte.
    Seither gibt es auf dem deutschen Strommarkt deutlich mehr Wettbewerb und keine starre Förderung mehr für „größere“ Anlagen. Die Marktprämie dafür wird seit dem EEG 2017 wettbewerblich über Ausschreibungen bestimmt und über folgende Formel berechnet:
    Marktprämie = ausgeschriebener Wert – Marktwert (bzw. Monatsmarktwert)

    Hauptsächlicher Kostentreiber für die staatlichen Zuschüsse (und davor für höhere Strompreise durch EEG-Zulage) sind vor ältere Anlagen mit hoher Anschubförderung, vor allem die mit Installationszeitpunkt bis 2012, weil deren Einspeisevergütung für 20 Jahre garantiert ist.
    https://www.zolar.de/wpu/2021/11/230727-einspeiseverguetung-entwicklung-1024×576.png
    Demnach entfallen z.B. im Laufe dieses Jahres die „Rekordpreise“ von fast 60 Cent aus dem Jahr 2004 und sukzessive innerhalb der nächsten 8 Jahre auch alles über 20 Cent.

    Den dämlichen Hinweis auf die Fahrradwege in Peru hätte sich der Autor gerne ersparen oder mit dem Hinweis versehen können, dass Klimaschutz grenzübergreifend wirkt und die Gelder lediglich Kredite sind.

    1. Endlich ein sachlicher und sinnvoller Kommentar! Danke! Interessant dass ansonsten auch nicht erwähnt wird warum wir PV ausbauen – Klima, Unabhängigkeit usw. Dafür zahle ich gerne Steuern!

      1. @Dominik Woeber: „Dafür zahle ich gerne Steuern!“ Eigentlich schade. Hätten sie ihr Geld lieber für naturwissenschaftliche Bildung ausgeben. Dann wüssten sie, daß PV weder dem Klima noch der Unabhängigkeit nützt.

      2. Na warten Sie mal ab, wenn alle, die bisher bereits angekündigt haben, ihre Einnahmen durch Zahlungen vom Steuerzahler/Kunden erhöhen zu wollen, ihnen die Rechnung präsentieren: ob dann ihre Spendierhosen “ dafür zahle ich gerne Steuern“ noch so locker sitzen? Und dabei steigender Deindustrialisierung und zunehmender Arbeitslosigkeit? Klimaschutz ja, wirtschaftliche Vernichtung des eigenen Volkes Nein! — Und nein, ich denke noch selbst, beziehe kein Bürgergeld und bin nicht ungebildet.

      3. @Dominik Woeber
        Jeder, der nicht wieder abhängig von Putins Gnaden sein will und erkennt, dass Gerd Schröders Ich-Agenda zur persönlichen Bereicherung und das nachfolgende, völlig dümmliche, hündisch-unterwürfige Merkelsche Modell von „kuschel mit dem KGB-Russl“ krachend gescheitert ist, zahlt gerne Steuern für eine Transformation in Richtung Unabhängigkeit.

        Der Rest protestiert lautstark mit halbwahren und halbgaren Argumenten und weint der der guten alten Zeit hinterher.

        Halbwahr, weil es natürlich aus konservativer, reaktionärer Sicht auch gute Argumente für ein Weiter-wie-bisher gibt. Aus rein wirtschaftlicher Sicht, basierend auf billigen Gaspreisen.

        Halbgar, weil es keine objektiven Gründe mehr gibt, einem Despoten wie Putin zu vertrauen, der inzwischen täglich über seine treuesten kläffenden Hunde verkünden lässt, dass Atomschläge in Europa nicht ausgeschlossen sind, wenn die Ukraine mit westlichen Waffen ansatzweise das macht, was für Russland in der Ukraine täglich Brot ist.

  8. @ Jonas Tobsch
    Sie glauben doch selber nicht, dass Sie mit diesem Geschwurble irgend jemand beeindrucken können. Das Gegenteil ist der Fall. Warum einfach , wenn es auch kompliziert geht. Damit öffnet man zig Hintertüren, um den Irrsinn der sozialistischen Planwirtschaft zu verbergen, der nur enorme Summen verschlingt und Firmenschließungen mit Arbeitslosigkeit generiert.
    Das mit dem AKW-Strom hätten Sie sich sparen können, der Strom wird mit 2 c/KWh produziert, was in Ihrer Rechnung für die nächsten 15-20 Jahre möglicher Laufzeit natürlich unterschlagen wurde.

  9. Für diese Regierung zahle ich nicht gern Steuer! Denn ich bin Rentner, habe 47 Jahre Steuer gezahlt, jetzt muss! muss ich Vorsteuerabzug bezahlen. Auf meine Rente, die glorifizierte um 5.47% steigen soll, während sich unsere Regierungspolitiker über 635€ reinschrauben nachdem sie bereits im März schon mal zugeschlagen haben. Waren das nicht 3000€ Inflationsausgleich? Rentner haben Null € bekommen, denn wir haben ja keine Inflation!

  10. Wenn das so weiter geht, fahren wir bald nicht nur zum tanken nach Polen sondern machen den Kofferraum mit 12V Batterien voll….

  11. Wie absurd waren Milliardensubventionen durch Steuergelder des „kleinen Steuerzahlers“ für die Entwicklung von Kernkraftwerken und die Endlager für Atommüll bzw. die noch nicht abgeschlossene Suche danach?

    1. @S. Waas: Liebe Frau Waas, viele Grüße ins Lummerland. Dort wird sicher keine betriebswirtschaftliche Expertise für ein glückliches Leben vorraus gesetzt, aber hier in der Realität gilt: Die Entwicklung der Kernkraftwerke und die Endlagersuche wurden (und werden derzeit über einen Staatsfond) von den Stromversorgern bezahlt. Nachzulesen im Gesetz. Der Strompreis der Erzeugung lag trotzdem nur bei 2-3c/kWh.

  12. Ein Foto Habecks, jaja. Was wieder vermittelt werden soll ist klar. Dabei sind grade die auf 20 Jahre festgelegten hohen Einspeisevergütungen allesamt während der CDU Regierungszeit festgelegt worden. Wer auf die Ampel zeigt, liegt falsch.

  13. Der Kommentar des FMK ist polemisch und peinlich, da er einseitig eine Subvention anprangert, aber leider vernachlässigt, dass über 60 Milliarden jährlich weiter für fossile Energie an Subventionen in Deutschland anfallen.
    Also bitte sachlich bleiben.

    1. das empfehle ich Ihnen auch….

      Kohlesubvention Dtl. 2022 = 1,7 Mrd. EUR

      gesamte Subvention Kernenergie von 1955 bis 2022 = 209 Mrd. EUR
      (https://www.bundestag.de/resource/blob/877586/4e4dce913c3d883a81adcf2697313c7d/WD-5-090-21-pdf-data.pdf)

      Wo nehmen Sie bitte die jährlichen 60 Mrd. EUR Subvention für fossile Energien in Dtl.?

  14. Klimawahnsinniger

    Der europäische Klimakommunismus wird’s schon richten. 😋

  15. Praktiker ans Ruder- Theoretiker sind Luder

    @ Andi, warum sind Praktiker wie sie nicht an höchsten Regierungsstellen oder mindestens Berater der
    Bürokraten ohne praktische Kenntnisse. Wurden sie schon jemals gefragt oder passt die Ideologie oder das Parteibuch nicht. ( wie bei Krall ) Anderseits kann man sagen, dass ihre Aussage, dass KLIMASCHUTZ NUR MULTILATERAL FUNKTIONIEREN KANN von jedermann mit einer kleinen Portion gesundem Menschenverstand bekannt sein müsste.
    Da gibt es Länder mit Milizregierungen wo Leute wie Andi in der Politik als „ verschmähte Lobisten“ einen gewissen Einfluss hätten, was in diesem Fall gut wäre.

    1. @Wechselbalg
      Na, schon wieder jemanden gefunden, den Sie als neuer Fan umschleimen können?
      Jetzt aber mal ganz ehrlich, warum werfen Sie hier Perlen vor die Säue? Angesichts Ihrer originellen Nicknames würde ich eine Karriere als Lyriker empfehlen, statt Ihr unglaubliches Potenzial hier im Forum zu verheizen 😘

  16. @ Annalisi, was ist falsch an meinem Kommentar ? Darf man einen realistischen Kommentar von @ Andi nicht für gut finden, ist alles was ihnen nicht gefällt schleimig nur weil er alle Nichtwisser in den Schatten stellt. Sie fühlen sich betroffen weil sie wahrscheinlich einer dieser lösungsorientierten Theoretiker sind. Wenn das Schleim ist , ist es es immer noch besser als ihre Sch….

    1. @Wechselbalg
      Natürlich dürfen Sie Kommentare gut finden. Aber man muss sich bei einer zustimmenden Äußerung ja nicht immer derart schleimig anbiedern und jemanden gleich in höchste Regierungsämter erheben.
      Warum sollte jemand wie Andi gefragt werden, ob er nicht Minister oder Kanzler werden möchte? Für ein politisches Amt oder eine Beraterstelle bewirbt man sich üblicherweise proaktiv.
      Und dann auch gleich wieder noch der Hinweis auf Ideologie, Parteibuch und Dr. Krall. Das macht die ganze Chose dann endgültig so richtig billig.

  17. Praktiker ans Ruder

    @ Annalisi, das ist doch genau das Problem, dass wirkliche Fachleute aus der Praxis in der ideologischen Politik keine Chance haben und darum muss es angesprochen werden bevor der Schaden noch grösser wird. Sie sind also kein Schleimer weil sie falsche Lehren von Theoretikern immer unterstützen.
    Sie werden ihr schleimiges Wunder noch erleben.

  18. Genau so sieht es aus.
    Da hilft wirklich nur, möglichst weit weg, so schnell es geht.

    Schau dir „Hans-Werner Sinn schockt das Publikum!“ auf YouTube an

    https://youtu.be/dG2J2YGqP2g?si=79et_dpt7esttFfD

    Viele Grüße aus Andalusien

    PS.
    Ja, ich weiß, der Mann hat keine Ahnung. Hat wohl seinen Professor auf der Kirmes geschossen

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