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Ölpreis steigt – OPEC-Chef über starke Ölnachfrage

Der Ölpreis steigt seit Tagen an. Aktuell hilft die OPEC mit der Erwartung an eine weiter kräftig steigende Ölnachfrage.

OPEC-Chef Haitham al-Ghais
OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais. Foto: Aaron M. Sprecher/Bloomberg

Der Ölpreis steigt seit Tagen immer weiter an. Aktuell sehen wir im amerikanischen WTI-Öl 77,43 Dollar. Angefangen hat diese kleine Rally Anfang letzter Woche bei Kursen um die 72 Dollar. Der TradingView Chart zeigt den Kursverlauf seit Mitte Dezember. Die Internationale Energieagentur erklärte heute, dass sie für 2024 einen Anstieg der weltweiten Nachfrage erwartet, wenn auch in einem „komfortablen“ Tempo. Aktuell könnten Aussagen des OPEC-Chefs über eine zu erwartende starke Ölnachfrage unterstützend wirken.

Chart zeigt Ölpreis-Verlauf seit Mitte Dezember

Ölpreis steigt – robuste Ölnachfrage

Der oberste Funktionär des Öl-Kartells OPEC sagt heute, dass die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr weiter stark wachsen wird und ein Höhepunkt des Verbrauchs nicht in Sicht zu sein scheint. „Wir sehen positive Anzeichen für gute Korrekturen in einigen Teilen der Weltwirtschaft, vor allem in den Vereinigten Staaten“, so sagte es OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais heute laut Bloomberg bei einer Podiumsdiskussion beim „World Governments Summit“ in Dubai. „Ich denke, dass es wahrscheinlich weit hergeholt ist, von einem Höhepunkt der Ölnachfrage zu sprechen“. FMW: Eine erwartete steigende Ölnachfrage spricht für einen höheren Ölpreis!

Bloomberg führt aus: Mehrere einflussreiche Prognostiker sagen voraus, dass die Ölnachfrage in den kommenden Jahren einen Höchststand erreichen wird, da viele Länder auf erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge umsteigen, um einen schädlichen Klimawandel zu vermeiden. Die Internationale Energieagentur in Paris rechnet mit einem Höchststand noch vor Ende dieses Jahrzehnts. Die OPEC ist eine bemerkenswerte Ausnahme von dieser Einschätzung.

„Wir halten China nach wie vor für sehr robust“ und sehen in Indien ein phänomenales Wirtschaftswachstum“, so Al Ghais. Die OPEC prognostiziert für dieses Jahr einen Anstieg der weltweiten Ölnachfrage um mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag, was eine Fortsetzung des gesunden Wachstums im Jahr 2023 bedeutet, sagte er. Die Ölnachfrage ist in den letzten Jahren stark angestiegen, da sich der Bedarf an Kraftstoffen für den Transport nach der Pandemie erholt hat. Dennoch haben die OPEC und ihre Verbündeten ihre Produktionskürzungen verschärft.

„Wir sehen eine gute Produktion aus Guyana, Brasilien und Kanada“, sagte Al Ghais. In den USA könnte es zu einer Verlangsamung des Produktionswachstums kommen, aber er gab zu bedenken, dass die dortige Industrie bewiesen habe, „dass sie widerstandsfähig ist und wir Jahr für Jahr eine Überraschung bei der Schieferölproduktion erleben“. In diesem Umfeld wird die OPEC+ weiterhin sehr präventiv und proaktiv vorgehen“, so Ah Ghais.

Kommentar

FMW: Im Klartext kann diese letzte Aussage bedeuten, dass die OPEC versuchen könnte, mit zusätzlichen Mengenkürzungen die wachsende US-Produktion auszugleichen, damit der Ölpreis nicht abrutscht. Aber damit würde man seine globalen Marktanteile reduzieren, und bei einem nicht steigenden Ölpreis auch Umsatzeinbußen in Kauf nehmen. Im Augenblick jedenfalls steigt der Ölpreis. Aber wenn Argumente wie eine Rezession in Europa und Konjunkturschwäche in China wieder in den Fokus geraten, und damit Zweifel an einer aktuell wachsenden Ölnachfrage lauter werden, könnte der Ölpreis wieder ins Rutschen kommen.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Rahmenbedingungen für Ölpreiswetten mittels des Finanzproduktes Hedgefonds. Beispielsweise die Deutsche Lufthansa AG wird nunmehr prüfen, das Finanzprodukt Rohstoffsicherungsgeschäft/Hedgefonds zu nutzen.

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