Interessantes aus der Presse

Posse um Goldman Sachs

Dass Goldman Sachs die anständigste, aufrichtigste und immer im Sinne der Kunden handelnde Investmentbank der Welt ist, dürfte jedermann bekannt sein. So hat die Bank einst Griechenland den Zugang zur Eurozone ermöglicht durch, sagen wir, kreative Bilanztechniken – allein das wäre schon den Friedensnobelpreis wert gewesen. Dass dieser Preis bislang immer an andere geht, sorgt bei Goldmans CEO Blankfein regelmäßig für Trübsal – schließlich übe man ja das „Werk Gottes“ aus..

Jetzt aber fährt Goldman Sachs einen triumphalen Sieg ein. Es geht um einen anonymen Blogger, der behauptet hat, Gesprächsfetzen aus Goldman Sachs-Aufzügen wiederzugeben – und damit über 600.000 Follower auf Twitter hatte. Hier ein paar Kostproben:

„Some chick asked me what I would do with 10 Million bucks. I told her, I´d wonder where the rest of my Money went.“

„Black Friday (der Einkaufstag in den USA nach Thanksgiving) is the Special Olympics of capitalism“.

Die Tweeds erschienen Goldman Sachs so authentisch, dass die Bank eine interne Untersuchung einleitete, welcher Mitarbeiter hinter dem account @GSElevator stecken könne. Jetzt hat die New York Times herausgefunden, dass der Blogger ein 34-jähriger Texaner namens John Lefevre ist, der niemals bei Goldman Sachs gearbeitet hat – geschweige denn Gespräche im Fahrstuhl der Bank mitgehört hat.

Lefevre, der bis 2008 bei Citigroup gearbeitet hat, bezeichnet die Aussagen der Tweeds dennoch als authentisch, wenngleich nicht von Goldman-Bankern, sondern aus seiner Erfahrung in der Branche. Kein Wunder, dass Goldman von der Echtheit überzeugt war..

Immerhin beweist die Bank Humor. Nach der Entlarvung Lefevres sagte ein Sprecher Goldmans: „Wir sind erfreut mitteilen zu können, dass das Verbot in den Fahrstühlen zu sprechen, nun mit sofortiger Wirkung aufgehoben wird.“

 



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