Europa

Problem für Inflation: Importpreise rutschen dramatisch schnell Richtung Null-Linie

Die deutschen Importpreise werden ganz aktuell zu einem echten Problem für die Inflation hierzulande. Die EZB will ja erst ihre Zinsen anheben, wenn die Inflation dauerhaft um die 2% liegt. Davon hat man sich in den letzten Monaten immer weiter entfernt. Und die Importpreise als Vorlauf-Indikator lassen nichts gutes erahnen für die nächsten Monate.

Im Januar sind die Preise für Importe gegenüber Januar 2018 nur noch um 0,8% gestiegen. Die Steigerungsraten in den Vormonaten lagen bei 1,6%, 3,1% und 4,8%. So schnell geht es bergab, unglaublich. Die Importpreise für Energie sind in diesem Zusammenhang sehr interessant. Erdgas hält diese Importpreise noch im Plus. Öl-Importpreise aber sanken sogar deutlich. Hier das Statistische Bundesamt im Wortlaut:

Auch die Entwicklung der Importpreise für Energie trug wesentlich zum Anstieg des Importpreisindex gegenüber dem Vorjahr bei. Energieeinfuhren waren im Januar 2019 um 1,4 % teurer als im Januar 2018 (-1,7 % gegenüber Dezember 2018). Den größten Einfluss auf die Teuerungsrate für Energie hatte Erdgas mit einem Plus von 11,3 %. Die Preise für Erdöl lagen dagegen um 6,0 % unter denen im Januar 2018.

Puhhhhh, möchte man da fast sagen. Da hat offenbar das wenig beachtete Erdgas die Importpreise vor einer Deflationsgefahr gerettet, und keiner hat es gemerkt? Hier weitere Details der Statistiker:

Der Anstieg der Importpreise gegenüber Januar 2018 war vor allem durch die Entwicklung der Importpreise für Konsumgüter (Gebrauchs- und Verbrauchsgüter) beeinflusst. Sie lagen im Durchschnitt um 1,2 % über dem Stand des Vorjahresmonats (+0,2 % gegenüber dem Vormonat). Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % teurer. Die Importpreise für Gebrauchsgüter stiegen im Durchschnitt um 0,8 %.

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) erhöhten sich im Januar 2019 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,7 %. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise um 0,3 %. Im Vergleich zu Januar 2018 verteuerten sich besonders stark Eisenerze (+15,6 %) sowie Holz- und Zellstoff (+11,5 %). Dagegen lagen die Preise für Rohkupfer (-10,1 %) und für elektronische Bauelemente (-5,8 %) unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Januar 2019 um 0,5 % über denen von Januar 2018 und stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,2 %. Während Maschinen (+1,5 %) sowie Kraftwagen und deren Teile (+1,3 %) teurer waren, wurden insbesondere Smartphones (-12,2 %) sowie Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-6,8 %) günstiger importiert als im Januar 2018.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Durchschnitt um 0,3 % teurer als im Januar 2018 (+1,7 % gegenüber dem Vormonat). Während sich Kartoffeln (+12,1 %) und Getreide (+10,3 %) verteuerten, wurden insbesondere Eier (-27,0 %) und Rohkaffee (-6,3 %) zu niedrigeren Preisen importiert.



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