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Rezession voraus? Wie stark der US-Konsument gerade ausgebremst wird

Eine Rezession steht an? Mehrere Grafiken zeigen, wie stark der US-Konsument durch höhere Zinsen gerade ausgebremst wird.

USA-Flagge

Bis Ende 2022 sah man noch ein Wachstum der US-Wirtschaft, wie man in der folgenden Grafik sehen kann. Das BIP wuchs im Quartalsvergleich noch um 2,6 %. Aber wir sehen die stark gestiegenen Zinsen und die aktuell auf Rekordniveau invertierte Zinskurve am US-Anleihemarkt – dies sind Indizien dafür, dass in 2023 eine Rezession in den USA anstehen sollte. In mehreren Grafiken wollen wir hier aufzeigen, wie stark der US-Konsument derzeit ausgebremst wird. Und die Frage, ob der US-Konsument im Zuge der jahrzehntelangen großen Konsumorgie auch weiterhin auf Pump einkaufen kann, ist für die US-Konjunktur von entscheidender Bedeutung – denn anders als in Deutschland (Export) lebt die US-Wirtschaftsleistung zu großen Teilen vom Konsum, egal ob nun Häuser, Autos oder Fernseher.


source: tradingeconomics.com

Der Leitzins der Federal Reserve ist seit März 2022 von 0,25 % auf jetzt 4,75-5,00 % gestiegen. Etwas früher in Erwartung der steigenden Leitzinsen stiegen die 30-jährigen US-Hypothekenzinsen ab Anfang 2022 von 3 % auf 7 % Ende 2022. Aktuell sehen wir zwar mit 6,28 % einen leichten Rückgang, in Erwartung der Zinswende gen Süden – dennoch hat sich die Zinslast für Hauskäufer in den USA seit Anfang 2022 mehr als verdoppelt!

Leitzins der Federal Reserve seit 2019 und 30jährige Hypothekenzinsen

Wenn die Amerikaner – wie es bei sehr vielen Menschen der Fall ist – quasi von einer ausgelasteten Kreditkarte zur anderen Kreditkarte wechseln, um Alltagsausgaben zu finanzieren, ist das mehr denn je ein teurer Spaß. In den letzten zwölf Monaten stieg der Kreditkartenzins von 14,56 % auf jetzt 20 % (siehe folgender Chart). Damit türmen sich die Schulden sehr schnell immer höher auf.

Bei Autokrediten steigt der Zins binnen eines Jahres von 4,87 % auf 7,46 % – das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2007. Seit dem Jahr 2019 hat sich die durchschnittliche monatliche Belastung der Amerikaner für die Autorate verdoppelt auf 777 Dollar. 16,8 % der Autokäufer zahlen sogar 1.000 Dollar oder mehr pro Monat.

Bei diesen massiv steigenden Kosten für Hausfinanzierungen, Kreditkarten- und Autoschulden, und dann noch bei der hohen Inflation, müsste schon ein kleines Wunder geschehen, wenn die USA nicht in eine Rezession rutschen. Denn irgendwo muss der Amerikaner einsparen, wenn die Gehälter nicht im selben Maß in die Höhe sprießen wie die Kosten für diese monatlichen Belastungen.



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