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Rundfunkbeitrag: Das Märchen vom armen Öffentlichen Rundfunk, der keinen Inflationsausgleich bekommt

Der Rundfunkbeitrag spült den Öffentlich Rechtlichen (ARD, ZDF, Dritte Programme und Deutschlandfunk) mehr als 8 Milliarden Euro pro Jahr in die Kassen. Da dürfte man doch eigentlich keinen Grund zum Meckern haben, richtig? Falsch! Vor allem die ARD jammert seit zwei, drei Jahren verstärkt darüber, dass sie einerseits schon jetzt spare „wo man nur könne“. Man drehe jeden Groschen bereits um, so war sogar mal eine Formulierung eines ehemaligen ARD-Vorsitzenden.

Auf der anderen Seite würde den Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten kein höherer Rundfunkbeitrag zugestanden, womit also die Inflation das Budget sogar schrumpfen lässt. So lautet die grundsätzliche „Story“ vor allem von Seiten der ARD, die den größten Teil der Gelder erhält. Das kann man natürlich argumentativ nachvollziehen, wenn man sich nur an den Aussagen der ARD-Manager orientiert. Aber stimmt deren Sichtweise tatsächlich? Ein Langfristvergleich zwischen den Rundfunkeinnahmen und der Inflation täte gut.

Und genau so ein Vergleich liegt aktuell vor. Das Portal warenvergleich.de hat einen Langzeitvergleich errechnet von 1995 bis 2017. Daraus kann man entnehmen, dass die Verbraucherpreise um 35,78% gestiegen sind. Und die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag? Die sind im gleichen Zeitraum um 70,21% gestiegen! Also haben ARD und ZDF tatsächlich einen doppelt so starken Einnahmezuwachs erhalten in Relation zur Inflation.

Daher kann man sagen: Von der Seite her haben die Öffentlich Rechtlichen langfristig deutlich zu viel Geldzuwachs erhalten, und es gibt zukünftig noch jahrelang „Luft nach unten“. Gebühren senken, sinnlose Ausgaben kürzen – das sollte eher die Parole der Stunde sein. Aber nein – wer erstmal ein gigantisches Budget hat, der tut natürlich alles dafür es zu verteidigen oder sogar noch auszubauen.

Hier noch interessante Infos zu diesem Vergleich: Während die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der sonstigen Verbraucherpreise in diesem Zeitraum bei 1,63% liegt, steigen die Einnahmen aus den Rundfunkbeiträgen um durchschnittlich 3,19% – sie wachsen jährlich also fast doppelt so stark! Wären die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag lediglich im Rahmen der allgemeinen Teuerung der Verbraucherpreise gestiegen, dürften sie nur bei ca. 6,38 Mrd. liegen. Die tatsächlichen Einnahmen liegen bei 8,0 Mrd. – also 1,62 Mrd. über diesem Wert!

Rundfunkbeitrag vs Inflation



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2 Kommentare

  1. :-) Gut gewähltes Basisjahr.
    Wenn wir stattdessen 2006 als Start nehmen, kommen wir auf eine Steigerung der Einnahmen von 0,932% pro Jahr bei einer durchschnittlichen Inflation von 1,4% in dem Zeitraum.

    Wenn ihr die Zahlen ohnehin vorlioegen habt, zeigt doch die Entwicklung als Zeitreihe, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.

    1. Also haben wir zwei Jahre ein 0,5 Prozent geringere Steigung der Inflation und davor fast ein Jahrzehnt wo die Steigerung fast doppelt so hoch war…
      Natürlich wäre es besser eine Jährliche Tabelle zu haben. Aber ich finde die Ör machen sich etwas lächerlich mit ihrem Jammern besonders wenn man die Finanzen unsere Ör mit denen andere Ör Systeme vergleicht und was sie damit hervorbringen z.B BBC

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