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Neuer Rekordstand mit 16,9 Billionen Dollar Schulden der US-Verbraucher +394 Milliarden Dollar in 3 Monaten

Die Verschuldung der US-Privathaushalte explodiert. Alleine 394 Milliarden Dollar kamen in 3 Monaten hinzu auf jetzt 16,9 Billionen Dollar, ein Rekordwert.

USA-Flagge

Die Konsumorgie in den USA läuft sehr Jahrzehnten. Staat und Verbraucher verschulden sich immer stärker für Konsum, den man sich eigentlich gar nicht leisten kann. Und nun steigen seit einem Jahr die Zinsen kräftig an. Das bedeutet: Die Schulden der Privathaushalte steigen noch viel schneller! Dies sehen wir eindrucksvoll in vor wenigen Minuten veröffentlichten Daten. Die Verschuldung der Privathaushalte in den USA ist im vierten Quartal 2022 nämlich so stark angestiegen wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr, so Bloomberg aktuell. Vor allem jüngere Kreditnehmer haben angesichts der hohen Inflation und der hohen Zinssätze Schwierigkeiten, ihre Kredite zu bezahlen.

Die Gesamtverschuldung der Privathaushalte stieg um 394 Milliarden Dollar, der größte nominale Anstieg seit 20 Jahren. Sie erreichte damit einen Rekordwert von 16,9 Billionen Dollar, wie aus den aktuell von der Federal Reserve Bank of New York veröffentlichten Daten hervorgeht. Hypotheken, die größte Form der Verschuldung amerikanischer Familien, waren für diesen Anstieg verantwortlich. Aber die Verschuldung wuchs in allen Bereichen, wobei Kreditkarten den größten Sprung in den Daten seit 1999 verzeichneten, so die Ökonomen der New York Fed in einem Blogbeitrag. Die Zahl der Zahlungsausfälle nahm zu, wobei die Rate der Kreditnehmer, die 90 Tage oder mehr im Verzug waren, höher war als vor der Pandemie.

„Dies ist besonders besorgniserregend für jüngere Kreditnehmer, die überproportional häufig Bundesstudiendarlehen haben, die sich noch in der administrativen Nachsicht befinden“, so die Ökonomen in dem Beitrag. „Sobald die Zahlungen für diese Darlehen im Laufe des Jahres nach den derzeitigen Plänen wieder aufgenommen werden, werden Millionen jüngerer Kreditnehmer eine weitere monatliche Zahlung zu ihren Schuldenverpflichtungen hinzufügen, was die Säumigkeitsraten noch weiter in die Höhe treiben könnte. Menschen in den 20er und 30er Jahren sind auch führend unter den Kreditnehmern, die Probleme haben, ihre Autokreditraten zu bezahlen.

Schulden der US-Verbraucher nach Alter

Der Gesamtanteil der Kreditnehmer, die säumig sind, liegt unter dem Niveau vor der Pandemie. Aber die Rate der Personen, die säumig werden, steigt schnell an, was auf eine schnelle Rückkehr zu den Trends vor der Pandemie bei Kreditkarten und Autokrediten hindeutet, so der Blogbeitrag.

Zahlungsverzug der Privathaushalte in den USA steigt an

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist traditionell ein wichtiger Grund für den Rückstand bei der Rückzahlung von Krediten. Da der Arbeitsmarkt nach wie vor angespannt ist und die Arbeitslosenquote auf einem 70-Jahres-Tief liegt, ist der jüngste Anstieg der Zahlungsrückstände nach Ansicht der Ökonomen der New Yorker Fed eher das Ergebnis steigender Preise und Zinssätze.

Schulden nach Alter

Der aggressive Zinszyklus der Federal Reserve forderte seinen Tribut bei neuen Hypotheken. Das Neugeschäft, das auch Refinanzierungen umfasst, sank auf das Niveau des Jahres 2019.

Entwicklung der Immobilienkredite in den USA seit 2017

FMW/Bloomberg



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10 Kommentare

  1. Eine konstante Inflation löst alle diese Schuldenprobleme. Kann gut sein, das die FED erst wieder richtig zuckt, wenn die Inflation nahe 10% ist. Denn sind alle die die Dummen, die keine Schulden gemacht haben.

    1. Scheiß egal, scheiß egal
      Ob du Huhn bist oder Hahn
      Wenn du Huhn bist musst du Eier legen können
      Wenn du Hahn bist musst du Hühner treten können
      Scheiß egal, scheiß egal
      Ob du Huhn bist oder Hahn

      Turbokapitalismus am Ende seiner Schaffenskraft

    2. Omg - das ist ein Dollar!

      Bankrun mal anders. Leute – holt euch die mille auf pump! 😄 dass wir das jetzt erst verstehen 🙈 es war so einfach.

  2. …könnte ich mir auch vorstellen…außerdem wäre es für die Republikaner auch ein kleines Vorwahlgeschenk, wenn Powell den wirtschaftlichen Abschwung noch etwas verzögert, damit der gut getimed in die Vorwahlzeit reinfällt…dann haben es die Republikaner nicht mehr ganz so schwer zu gewinnen…

  3. Zustimmung.
    Eine konstante Inflation würde all die Schuldenprobleme lösen.

    Aber wie oft gab es denn in der Vergangenheit denn eine kontrollierte konstante Inflation? 🤔🥴

    Können die Notenbanken die Inflation wirklich kontrollieren und wären Schuldner immer im Vorteil (insbesondere bei Wahrungsreformen) ?

    Was sagt uns die Geschichte?

    https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/inflation-lehren-aus-der-geschichte-614516

  4. Die Titanic ist am sinken und damit die Leute nicht in Panik geraten muss die Musik weiter spielen. Der FED (und anderen Zentralbanken) als Dirigent steht das Wasser schon bis zur Gürtellinie. Das Publikum wird langsam unruhig und die ersten verlassen schon ihre Plätze.

    Zwischendurch kann sich das Schiff natürlich durchaus noch ein paar Mal aufbäumen.

    1. @cuibono

      Wieder einmal so ein Titanic-Unsinn.
      Und Poet ist an Ihnen auch keiner verloren gegangen.

  5. Viel Lärm um nichts. Der überwältigende Teil der Verpflichtungen sind doch Hypothekenkredite und somit grundsätzlich neutral. Es ist in einigen Ländern üblich, dass diese Kredite nicht mehr oder nur gering getilgt werden, sie werden dann einfach mit der Immobilie weiter gegeben. Würde man vergleichsweise in Deutschland alle zukünftigen Mieten als „Verschuldung“ deklarieren und auf die Gesamtschulden addieren, gäbe es hier sicher lange Gesichter und mit der impliziten Schadenfreude wäre es schnell vorbei. Der Anstieg der Zinsen kann zum Problem werden, aber die FED wird das schon nicht zulassen.

    1. @AE Conrady: korrekt – irgendwann wird die FED einen weiteren Zinsanstieg verhindern müssen. Und das wird sie letztlich nur mit weiteren QE Programmen können, womit wir wieder bei der Titanic sind. Muss das Timing ist natürlich schwer vorherzusagen.

  6. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 18.02.2023 | das-bewegt-die-welt.de

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