Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat vor wenigen Augenblicken verkündet, was wir gestern als Spekulation einiger weniger Banken gemeldet hatten. Mehrere Monate früher als allgemein erwartet, senkt die SNB den Leitzins für die Schweiz von 1,75 % auf 1,50 %. Und siehe da: Es ist eine Überraschung für die Märkte, entsprechend springt der Euro gegen den Schweizer Franken seit 9:30 Uhr hoch von 0,9679 auf jetzt 0,9782.
Bei Bedarf sei man auch weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein, so sagt es aktuell die SNB zur Zinssenkung. Diese aktuelle Lockerung der Geldpolitik sei möglich geworden, weil die Bekämpfung der Inflation in der Schweiz über die letzten zweieinhalb Jahre wirksam gewesen sei. Die Teuerung liege nun seit einigen Monaten wieder unter 2% und somit im Bereich, den die Schweizerische Nationalbank mit Preisstabilität gleichsetzt. Die Inflation dürfte gemäss der neueren SNB-Prognose auch über die nächsten Jahre in diesem Bereich
bleiben.
Mit ihrem Entscheid berücksichtigt die Schweizerische Nationalbank nach eigener aktueller Aussage den verminderten Inflationsdruck und
die im letzten Jahr erfolgte reale Aufwertung des Frankens. Diese Zinssenkung unterstütze auch die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz. Die heutige Lockerung stelle somit sicher, dass die monetären Bedingungen angemessen bleiben. Die Schweizerische Nationalbank wird die Inflationsentwicklung weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig erneut anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt.
Die Inflation ist seit Jahresbeginn weiter zurückgekommen und lag im Februar bei 1,2%. Dieser Rückgang war auf eine geringere Teuerung bei den Waren zurückzuführen. Zurzeit wird die Inflation vor allem von der Teuerung der inländischen Dienstleistungen bestimmt, so führt es die SNB aus. Die neue bedingte Inflationsprognose liegt deutlich unterhalb derjenigen vom Dezember. In der kurzen Frist ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Preisdynamik bei einigen Warengruppen schneller abgekühlt hat als noch im Dezember erwartet, so die Schweizerische Nationalbank aktuell. In der mittleren Frist würden geringere Zweitrundeneffekte zu einer Abwärtsrevision führen. Die bedingte Inflationsprognose liege über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität. Im Jahresdurchschnitt liege die prognostizierte Inflation bei 1,4% für 2024, 1,2% für 2025 und 1,1% für 2026.
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