Gold/Silber
Silberpreis bricht dynamisch aus – erstes Etappenziel schon erreicht
Erwartungsgemäß erfolgt der Ausbruch im Silberpreis aus der Konsolidierungsformation dynamischer als beim Goldpreis, nachdem auch die vorherige Korrekturbewegung von einer deutlich höheren Kursamplitude geprägt war.
Silberpreis erobert die Marke von 18 US-Dollar pro Unze zurück
Von 14.30 US-Dollar bis auf ein Kursniveau von 19,65 US-Dollar war der Silberpreis von Ende Mai bis Anfang September bereits hochgeschossen. Im Anschluss mussten sich die Silber-Fans durch eine mehr als siebenwöchige Konsolidierungsphase quälen. Doch diese scheint nun, mit dem wie erwartet dynamischen Ausbruch aus der trendbestätigenden Flaggenformation, beendet zu sein. Der Silberpreis konnte sich schon am vergangenen Freitag leicht über der oberen Begrenzungslinie der Konsolidierungsformation etablieren, setzte aber lehrbuchmäßig am Dienstag nochmals auf die Ausbruchslinie zurück. Anschließend stieg der Silberpreis wieder an und konnte sogar die 18 US-Dollar Marke zurückerobern. Damit ist der Weg charttechnisch erst einmal frei bis zum zyklischen Höchststand bei knapp unter 20 US-Dollar (19,65 US$).
Mittelfristig ist das Potenzial, v. a. gegenüber dem Goldpreis, noch erheblich. Bis zum Allzeithoch hat der Silberpreis in Euro noch gut 109 Prozent Luft, während der Goldpreis in Euro die Anleger bereits Anfang September mit neuen Rekordständen beglückte.
Physische Investorennachfrage steigt weiter an
Sehr erfreulich entwickelt sich die Nachfrage nach Investment-Silber in Form von Anlageprodukten, die mit physischem Metall hinterlegt sind. Gemäß dem Global Silver Investment Report von MF Metals Focus stiegen die Bestände dieser Anlagevehikel zuletzt auf neue Rekordstände. Gleichzeitig ist der Silberpreises noch signifikant von seinen Höchstständen aus dem Jahr 2011 entfernt. Dies liegt daran, dass die Investmentnachfrage in diesem Jahr bisher nur ca. 9 Prozent der Gesamtnachfrage ausmachte – allerdings mit wieder deutlich zunehmender Tendenz. Noch im Jahr 2018 resultierten aus Investmentverkäufen 20,3 Mio. Unzen des gesamten Silberangebots. In diesem Jahr dürfte hingegen eine Nettonachfrage von über 100 Mio. Unzen den Silberpreis weiter positiv beeinflussen.
Fazit und Ausblick
Nach einer zähen Konsolidierung, die sich wie Kaugummi hinzog, kann der Silberpreis seine Aufholjagd auf das große gelbe Brudermetall Gold fortsetzen. Silber ist mehr noch als Gold auf eine aggressive Geldmengensteigerung der Zentralbanken angewiesen, da es mehr als Inflationsschutz denn als Risikoschutz in den Portfolios der Anleger fungiert. Zudem ist die Bedeutung als Rohstoff mit über 50 Prozent der Nachfrage deutlich konjunktursensibler. Aktuell zeichnet sich durch die globalen und konzertierten Aktivitäten der Zentralbanken ein perfektes Umfeld für Silber ab. Nach wie vor ist es wahrscheinlich, dass der Silberpreis, analog zu früheren Zyklen, die Entwicklung des Goldpreises nachvollzieht und mit zunehmender Dynamik ebenfalls in Richtung neuer zyklischer Höchststände aufwärts drängt.
Devisen
Goldpreis steigt nach Yellen-Rede – was ist da los?

Der Goldpreis reagiert recht merkwürdig auf die gestern Abend gehaltene Online-Rede der neuen US-Finanzministerin Janet Yellen vor dem US-Kongress. Wir sprachen vorgestern vorab darüber, und was ihre möglichen Aussagen für den Goldpreis bedeuten könnten. Ein stärkerer US-Dollar würde den Goldpreis schwächen. Vorab waren Redeinhalte durchgesickert. Aber ob sie auch wirklich genau das sagen würde? Nun, es kam wie erwartet. Janet Yellen (hier alle wichtigen Redeinhalte) sagte ganz eindeutig, dass man nicht wie die Trump-Regierung einen niedrigen US-Dollar sehen möchte.
Nein, man überlässt es dem freien Devisenmarkt den fairen Wert für den US-Dollar zu finden, ohne jede verbale Beeinflussung. Trump hatte auf einen billigeren US-Dollar gedrungen, damit die US-Wirtschaft wettbewerbsfähiger wäre (damit wären US-Produkte im Ausland günstiger). Janet Yellen sprach gestern von einer stabile Währung, deren Preis von den Marktkräften bestimmt werden solle. Man strebe keinen schwächeren US-Dollar an. Es sei inakzeptabel absichtlich schwächere Wechselkurse anzuvisieren um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen, so Yellen. Und der Goldpreis, wie reagierte der auf diese Worte?
Warum steigt der Goldpreis nach der Yellen-Rede?
Nun, ihre Worte bringen ganz eindeutig Phantasie für einen höheren US-Dollar. Dann würde der Goldpreis fallen. Aber das Gegenteil passiert seit gestern Abend. Der Dollar-Index (Währungskorb des US-Dollar gegen andere wichtige Währungen) fiel von 90,50 auf aktuell 90,27 Indexpunkte. Der Goldpreis steigt seit gestern Abend von 1.840 auf aktuell 1.855 Dollar. Damit zeigt er Stärke, als klassische negative Korrelation zum US-Dollar.
Nun, offenbar geht der Markt kurzfristig vor nach dem Motto „Sell on good news“? Der US-Dollar war die letzten Tage vor der Yellen-Rede gestiegen (in Erwartung genau dieser Aussagen), und jetzt kam die Yellen-Rede exakt wie erwartet auf den Tisch. Also, erstmal Gewinne im Dollar machen, und der Goldpreis kann steigen? Auch kann man den aktuellen Anstieg im Gold erklären mit anderen gestrigen Aussagen von Janet Yellen. Ebenfalls wie erwartet will sie nun erstmal jede Menge neue Schulden machen um US-Bürger und Wirtschaft zu stützen in dieser Krise. Das ist tendenziell positiv für Gold. Aber, als Frage formuliert: Kommt der Drang hin zu einem stärkeren US-Dollar bald wieder zum Vorschein, und Gold schwächelt doch? Vorsicht ist also geboten im restlichen Verlauf dieser Woche.
Im Chart sehen wir seit gestern früh den steigenden Goldpreis in rot-grün gegen den fallenden US-Dollar.
Gold/Silber
Goldpreis auf wackligen Beinen – morgen weitere Abwertungsgefahr?

Der Goldpreis zeigt sich aktuell weiter stark anfällig. Die gesamte letzte Woche ging es fast schon komatös seitwärts im Gold um das Kursniveau von 1.850 Dollar herum. Dann ab Freitag Mittag ging es auch wegen US-Konjunkturdaten bergab auf 1.828 Dollar bis Freitag Abend. Heute Nacht zum Wochenstart dann folgte der Absacker im Goldpreis auf 1.810 Dollar, von dem sich der Markt bis jetzt wieder etwas erholt hat auf 1.833 Dollar.
Aber die Lage bleibt labil. Vor allem muss man sehen, dass neben den Renditen für US-Staatsanleihen (hier ein Vergleich) seit einigen Tagen der US-Dollar immer weiter an Stärke gewinnt. Seit November 2020 befindet sich der Dollar-Index (Währungskorb des US-Dollar gegen andere wichtige Währungen) im Abwärtstrend. Der Index fiel seit November von 94,29 auf 89,16 Indexpunkte bis zum 6. Januar 2021. Dann trat die Kehrtwende ein, und der Index stieg bis jetzt auf 90,83 Punkte. Daran erkennt man die leichte neue Stärke im US-Dollar. Das ist schlecht für den Goldpreis. Denn alles was in US-Dollar gehandelt wird, schwächelt tendenziell, wenn der Dollar ansteigt – und umgekehrt. Im folgenden Chart sehen wir als blaue Linie seit dem 5. Januar den steigenden US-Dollar gegen den fallenden Goldpreis in rot-grün.
Goldpreis morgen vor weiterem Absturz?
Wird der Goldpreis morgen weiter fallen? Möglich ist das, aber keinesfalls sicher. Der Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank erwähnt in seinem ganz frischen Kommentar zu Gold, dass die ehemalige Fed-Chefin und neue US-Finanzministerin Janet Yellen morgen im US-Kongress sprechen wird. Wie im Vorfeld durchgesickert sein soll, werde Janet Yellen eine Rückkehr der Biden-Administration zur Wechselkurspolitik vorheriger Regierungen vor Trump verkünden, nämlich die Wechselkurse wieder allein den Märkten zu überlassen.
Inwieweit dies den Goldpreis beeinflusse, werde laut Carsten Fritsch stark von der Richtung abhängen, die der US-Dollar daraufhin einschlägt. Verbale Interventionen zur Abschwächung des US-Dollar wie unter Donald Trump häufig geschehen, dürften allerdings der Vergangenheit angehören, so seine Meinung. Kann diese neue Passivität also bedeuten, dass die Märkte den US-Dollar positiver sehen, weil die US-Regierung nicht mehr auf eine Abwertung drängt? Ein weiter steigender US-Dollar könnte den Goldpreis daher eventuell weiter schwächen, zumindest auf Sicht der nächsten Tage.
Anleihen
Goldpreis vs Anleiherenditen: Eindeutiger Langfristvergleich

Der Goldpreis wird von vielen Faktoren beeinflusst. Da wäre zum Beispiel der US-Dollar, und natürlich das allgemeine Risk On/Risk Off-Szenario. Sind die Anleger bereit aufgrund diverser Faktoren mehr Risiko einzugehen, verkaufen sie Gold und kaufen Aktien, und umgekehrt. Je mehr die Notenbanken Geld drucken und je mehr die Staaten sich verschulden, desto wichtiger erscheint vielen Anlegern auf lange Sicht auch Gold als sicherer Fluchthafen vor Inflation, und der Goldpreis steigt.
Aber vor allem werden auch die Anleiherenditen als wichtiger Beeinflussungsfaktor für den Goldpreis herangezogen. Je mehr Rendite man für Staatsanleihen erhält, desto weniger attraktiv ist das zinslose Gold bei Anlegern. Schauen wir daher mal auf den folgenden Chart, ob man langfristig eine echte Verbindung zwischen Gold und Anleiherenditen erkennen kann. Hier sehen wir seit Anfang 2016 in blau den steigenden Goldpreis, der seitdem 69 Prozent zulegen konnte. Die in orange verlaufende Anleiherendite (für zehnjährige US-Staatsanleihen) ist seitdem um 46 Prozent gesunken (langfristig gesunkenes Zinsniveau). Man sieht eine klare negative Korrelation. Je tiefer die Anleiherenditen, desto besser für den Goldpreis. Das jüngste Ansteigen in der Rendite hat dem Goldpreis einige Schwierigkeiten bereitet, und seinen weiteren Anstieg erst einmal ausgebremst.
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