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Simbabwe führt neue auch durch Gold gedeckte Währung ein

Simbabwe hat verkündet, dass man am Montag eine neue auch durch Gold gedeckte Währung einführt. Hier ein Blick auf die Details.

Simbabwe-Dollar
Simbabwe-Dollar. Foto: Cynthia R Matonhodze/Bloomberg

Am 20. März berichteten wir über Vermutungen. Heute nun ist es Realität. Simbabwe, ein Land mit Hyperinflation, führt eine neue Währung ein. Das besondere dabei ist die Deckung durch Gold! Simbabwe hat in seinem jüngsten Versuch, den serienmäßigen Zusammenbruch der lokalen Währung zu beenden, diese durch eine neue Einheit namens ZiG ersetzt, die durch einen Korb von Fremdwährungen, Gold und anderen Edelmetallen gedeckt sein wird.

Neue Währung in Simbabwe ab Montag

Der Gouverneur der Zentralbank, John Mushayavanhu, erklärte heute laut Bloomberg auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Harare, dass der ZiG am 8. April zu einem Einführungskurs von 13,56 pro Dollar und einem neuen Zinssatz von 20 % eingeführt wird. Zum Vergleich: Der alte Zinssatz lag bei 130 % und war damit der höchste der Welt. Die Banken werden ihre derzeitigen Guthaben in Simbabwe-Dollar in die ZiG umtauschen, sagte er.

Keine Druckerpresse

„Wir wollen eine solide und stabile nationale Währung in diesem Land“, so der Zentralbankchef. „Es ist nicht hilfreich, Geld zu drucken. Unter meiner Aufsicht wird das ganz sicher nicht passieren.“ Der weitreichende Schritt ist der sechste Versuch Simbabwes eine funktionierende Landeswährung einzuführen, seit 2008, als die Inflation nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds 500 Milliarden Prozent überschritt und die Währung damit wertlos wurde.

Der aktuelle simbabwische Dollar hat seit Anfang des Jahres auf dem offiziellen Markt vier Fünftel seines Wertes verloren und ist damit die Währung mit der zweitschlechtesten Wertentwicklung weltweit. Der Absturz der Währung hat dazu geführt, dass mehr als 80 % der Transaktionen in Dollar abgewickelt werden und die Inflation im März auf 55,3 % gegenüber 47,6 % im Vormonat anstieg.

Der Gouverneur der Zentralbank geht davon aus, dass die Inflationsrate in Simbabwe aufgrund der Währungsänderungen bis zum Jahresende auf 2 bis 5 % zurückgehen wird. Präsident Emmerson Mnangagwa hatte im Februar erstmals angedeutet, dass seine Regierung eine „strukturierte Währung“ einführen werde. Dann sagte Finanzminister Mthuli Ncube, dass diese Währung möglicherweise durch Gold gedeckt sei, und die Zentralbank verschob ihre geldpolitische Erklärung, um dem Plan den letzten Schliff zu geben.

Mushayavanhu, der das Amt des Zentralbankgouverneurs am 28. März – einen Monat früher als ursprünglich geplant – übernahm, versprach eine Rückkehr zu einer orthodoxeren Geldpolitik. „Wir werden uns nicht an irgendwelchen quasi-fiskalischen Aktivitäten beteiligen“, sagte er. „Ich habe nicht die Absicht, die Arbeit anderer Leute zu übernehmen“.

FMW/Bloomberg



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20 Kommentare

  1. Wer das glaubt ist naiv. Wie bitte soll eine _echt_ an Fremdwährungen und Edelmetalle gebundene Währung 20% Zinszahlungen ermöglichen? Außerdem ist es bei einer hohen Staatsquote generell unmöglich ohne permanentes Gelddrucken seine Bediensteten auszuzahlen und den Korruptionsapparat am Laufen zu halten. Ich gebe diesem Wechselkurs ein paar Wochen, dann „wertet“ er ab. Garantiert die Regierung denn eine Austauschbarkeit der neuen Währungseinheit gegen entsprechende Fremdwährung + physische Edelmetalle? Denn nur dann ist es ein Goldstandard. Wenn diese Austauschbarkeit nicht garantiert wird, ist es wie immer in der FIAT-Geschichte nur heiße Luft.

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Wenn man eine goldgedeckte Währung oder zumindest fast goldgedeckte Währung einführt, muss man im Hintergrund auch über genügend Gold verfügen.

      Das Deutsche Kaiserreich verfügte zumindest bis 1914 über genügend Gold. Erst mit Kriegsbeginn wurde die allgemeine Goldeinlösepflicht aufgehoben.

      Die Währung war mit mindestens 33,33 Prozent goldgedeckt. Weil man nicht davon ausging, das plötzlich alle zu den Banken und Sparkassen rennen um ihr Papiergeld in Hartgeld umzutauschen.

      Aber jeder konnte, wenn er wollte das bis zum Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand tun.
      Erst rund 3 Wochen später, als die Kunden immer mehr die Banken stürmten, wurde die Goldeinlösepflicht aufgehoben.
      Der kaiserliche 20 Mark Schein ging in der Inflation verloren, die 20 Mark Goldmünze erzielt immer noch mehere hundert Euro, je nach Erhalt auch mehr…

  2. Simbabwe ist in Sachen Tourismus und Goldgewinnung entsprechend aufgestellt.

  3. Gut, Simbabwe muss nun ohne Küsten nicht gleich befürchten, dass die USA ein paar Flugzeugträger „vorbeischickt, um der Regierung den Goldstandard wieder „auszureden“.
    Es steht ja auch jedem frei, für z. B. langfristige Ansparungen einen eigenen Goldstandard zu wählen, und die bunten Scheine in Unzen umtauschen.
    Wer z. B. für die private Rente 30 Jahre anspart, um dann etwa 20 Jahre davon seine Altersrente aufhübschen zu können, muss schon für die etwa 50 Jahre erhebliches Vertrauen in den Wertspeicher haben. Der Wertspeicher sollte zumindest einen Kapitalertrag haben der über der Inflationsrate liegt und kein Ausfallrisiko beinhalten.
    Nun sind ja nicht alle Aktienprofis, oder haben Vertrauen in Organisationen die sich um andere Leutes Geld kümmern. Aber was spricht dagegen, im Alter ein abbezahltes Häuschen zu haben, eine gesetzliche Rente die mal gerade so ausreichen würde, und im Schließfach das Ersparte der letzten Jahrzehnte in der Form von Unzen.
    So ist in Deutschland die Altersrente bei einem Ehepaar bis knapp über 23.000 Euro im Jahr sowieso steuerfrei. Und wer mehr ausgeben möchte, kann auf seine Unzen zurückgreifen, ohne gleich steuerpflichtig zu werden.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. na, @Helmut, bei den vielen Küsten,,die Spanien hat, sollten Sie schon mal einen Bunker ausheben….

      1. Hallo Horst Schlemmer,
        da mache ich mir keine Gedanken, denn die Amis haben ja selbst vor der Mopedarmee in Afghanistan kapituliert und haben das Land fluchtartig verlassen.
        Und zwar so fluchtartig, dass sie 7 Milliarden Dollar an Militätausrüstung zurücklassen mussten.

        https://www.welt.de/politik/ausland/article238426321/Afghanistan-USA-haben-sieben-Milliarden-Dollar-Militaergeraet-zurueckgelassen.html

        Die US Munitionsfirmen müssen jetzt für den Krieg gegen den Iran und für Lieferungen an Israel produzieren.
        Vielleicht bleibt ja auch noch was für die Ukraine übrig.
        Auch der allgemeine Zustand der Technik bzw. des Materials ist auch nicht gerade berauschend.

        Desolate Streitkräfte: Wie lange bleiben die USA noch eine militärische Supermacht? | Telepolis

        https://www.telepolis.de/features/Desolate-Streitkraefte-Wie-lange-bleiben-die-USA-noch-eine-militaerische-Supermacht-7312882.html

        Russland hat sich derweil zum drittgrößten Waffenexporteur entwickelt.

        https://www.agenzianova.com/de/news/Russland-f%C3%A4llt-bei-den-Waffenexporten-nach-Indien-auf-den-dritten-Platz-und-ist-das-wichtigste-Importland/

        Da rollt der Rubel.

        Viele Grüße aus Andalusien
        Helmut

        1. Bin mal gespannt wie schnell Helmut seine Meinung zu den USA ändert, wenn Trump mit seinem diktatorischem Gehabe, wieder an die Macht kommt. Da wird sein Herz aufgehen!

        2. @Helmut
          Sie lesen aber hoffentlich schon auch selbst die Artikel, auf die Sie verlinken und die Sie mit viel Fantasie und Wohlwollen schönreden?

          “Zuvor belegte Russland den zweiten Platz im Ranking, seine Exportmengen halbierten sich jedoch aufgrund der Sanktionen infolge des Ukraine-Konflikts.
          Die russischen Waffenexporte gingen zwischen 2014 und 2019 um 23 Prozent zurück. Der Rückgang war in den letzten fünf Jahren rapide, und während Russland im Jahr 2019 Waffen in 31 Länder exportierte, schickte es Waffen im Jahr 2023 nur an 12 Länder.“

          Klingt doch gar nicht so kompliziert, nicht wahr?
          Von 2014 bis 2019 reduzierten sich die Exporte um 23%.
          Seit 2019 waren die Exporteinbrüche mit 50% noch viel gravierender.

          Dafür muss man massenweise halbfunktionalen Schrott vom fetten Nordkoreaner kaufen, sowie viele zigtausend Drohnen von den religiösen Eiferern und Fanatikern aus Teheran.
          Da rollt natürlich der Rubel, nur leider nicht in Richtung Moskau.

  4. @Sebastian. Jetzt kommt der Möchtegern-Volkswirt schon mit kopierten Wikipedia-Texten über das Jahr 1914. Hauptsache er kann sich alle 3 Stunden lesen. Was für ein krankes Verhalten!
    Herr bewahre uns davor, dass Dr.S. die KI richtig anwendet. Dann hat das Forum auf FMW verloren.🙈

  5. Ja H. J. Weber, wer sich auf einen Krieg vorbereitet und dann während des Krieges auch noch weltweit drittgrößter Waffenlieferant bleibt, macht eine eindeutige Aussage darüber, wie stark die Produktion im eigenen Lande ist.
    Dahinter kann sich die ganze Nato verstecken, dessen Lager an Munition immer leerer werden, oder auch schon sind.
    Natürlich schrumpfen wegen den Sanktionen die Exporte von Russland, denn die Dinge werden nun im eigenen Land hergestellt, oder über Drittstaaten heimlich gekauft. Sanktionen sind in dem sanktionierten Land immer ein großartiges Konjunkturprogramm. Wie sich Sanktionen beim Sanktionierer auswirken ist an Deutschland zu erkennen.
    Russland spart für die selbst im Inland hergestellten Produkte eine Menge Devisen.
    Glauben Sie wirklich, dass ein Land wie N-Korea, das Atombomben bauen kann, keine ordentlichen Granaten „drehen“ kann?
    Das Märchen von „wir werden die Wirtschaft von Russland ruinieren“, ist ja wohl ausgeträumt.
    Wenn der Traum „die Ukraine gewinnt den Krieg“ auch ausgeträmt ist, dann wird es Zeit, dass nach einem Waffenstillstand Friedensverhandlungen geführt werden.
    Oder die EU-nimmt sich selber beim Wort und liefert tatsächlich auch noch über 10 weitere Jahre die Waffen an die Ukraine, die von den Amis nicht mehr geliefert werden. Dann wird Russland und nicht die EU die Ukraine wieder aufbauen müssen, denn dann Stehen die Russen mit ihrer Armee in einigen Jahren an der polnischen Grenze.
    Das mit den Drohnen hat Putin bei den Amis gelernt, die damit zu tausend unliebsame Gegner ermorden und die Familie die gerade daneben steht gleich mit.
    Aber mal sehen was kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  6. Hallo Permanix.
    Amis? Ich mich über diktatorisches Gehabe freuen?
    Nein, ich bin schon froh, dass ich nicht in Deutschland hautnah miterleben muss, wie sich Deutschland mit Riesenschritten in Richtung DDR 2.0 bewegt. Sondern das ganze Theater in Deutschland aus der Ferne nur auf meinem Laptop ansehen kann/darf.
    Trump wird sich natürlich als Präsident, der keine Kriege führen will, nicht gerade bei der grünen Ökosekte besonderer Beliebtheit erfreuen, denn Deutschland musste schon einmal seine Soldaten zurückholen, weil die Amis es auch nicht geschafft haben eine Mopedarmee zu besiegen.
    Und was machen die Grünen ohne Krieg, oder ohne Waffenlieferungen?
    Ich könnte mir auch einen besseren US-Präsidenten vorstellen. Aber Trump ohne Krieg ist schon ersteinmal gut.
    Auch hier werden wir sehen was kommt.
    Es wird bis Ende 2025 noch interessant werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Aber für Russland und Putin haben Sie hier doch auch schon oft Sympathien geäußert?

      1. Nein Permanix, ich halte Putin für genau so einen Kriegsverbrecher und Menschenverächter wie fasst alle US- Nachkriegspräsidenten.
        Würde der Gerichtshof noch existieren, der die Naziverbrecher zum Galgen geschickt hat, dann müsste Putin, fasst alle Nachkriegspräsidenten der US, aber auch Schröder, Fischer und Scharping wegen Angriffskriege gehängt werden. Merkel würde lebenslänglich bekommen.
        Es ist aber nun mal anders in der Welt.
        Aber ich lasse mir durch die Propaganda der Regierungsmedien nicht soweit das Gehirn vernebeln, dass ich glaube, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland soweit gewinnen könnte, dass nicht zumindest für die Ukraine der Krieg soweit verloren geht, dass erhebliche Gebiete (etwa 20 %) an Russland abgetreten werden müssen.
        Und desto länger der Krieg dauert, desto mehr Gebieten werden es. Dauert es noch 5 oder 10 Jahre bis zum Ende des Krieges, wird die Ukraine nicht mehr existieren.
        Denn desto mehr Tote Putin seinen Landsleuten erklären muss, desto mehr Gebiete muss er erobern.
        Aber- wir werden sehen, was kommt.
        Auch dieser Krieg geht einmal zu Ende.

        Viele Grüße aus Andalusien
        Helmut

        1. @Helmut
          und weil Sie Putin angeblich für einen Verbrecher halten verbreiten Sie russische Propaganda?
          Sehr glaubhaft.

          1. Hallo Horst Schlemmer.
            Welche Propaganda?

            Aber, ich denke, wir werden alle in Kürze sehen, ob die Ukraine den Krieg gewonnen hat, oder so wie ich es erwarte unter Gebietsabtretungen einen Friedensvertrag schließt.
            Die Zeit wird es zeigen.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        2. @Helmut. Endlich mal klare Position, wenn Sie Putin als Kriegsverbrecher sehen. Ich glaube auch nicht, dass er die gewonnenen Gebiete wieder abtritt, aber man muss ihm zeigen, dass man in der Lage ist, sehr hohen, Gegendruck aufzubauen, damit er so eine Übung nicht wiederholt. Eine gangbare Lösung wäre, Putin behält die eingenommenen Gebiete und der Rest der Ukraine tritt umgehend der NATO bei. Bis dahin maximaler Druck auf Putin mit allem was möglich ist.

    2. @Helmut. Ihr Laptop muss von Russland gehackt worden sein und Sie werden in der Ferne ständig mit Fake-News gefüttert. Anders ist Ihr befremdliches Weltbild nicht mehr zu erklären.

  7. Stellt euch vor, der Torero schreibt und keiner antwortet mehr…

  8. Nein Permanix,

    Nein, ich schaue mir auf meinem Laptop Meinungen von den Leuten an, von denen ich meine, dass sie den meisten Sachverstand haben.
    Ja ich weiß, für die Menschen die unbedingt ihr realitätsfremdes Weltbild verteidigen wollen bleibt dann nur noch:
    Der General hat auch keine Ahnung,
    Wird auch von Putin bezahlt.
    Columbo wird ihn per Ferndiagnose als paranoide bezeichnen usw.
    Jeder eben so wie er möchte.
    Auch hier verabschiede ich mich aus dem Thema, es wird wieder zu skurril.

    Schau dir „Will Putin ganz Europa beherrschen?“ auf YouTube an

    https://youtu.be/Wp7drhjVCTs?si=RUKTNYuIkhPQ3pMP

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. (Zitat:) „Schau dir Will Putin ganz Europa beherrschen? auf YouTube an“. Herr Kujat wieder, Berater von Frau Merkel, Herrscherin der Mittelmäßigkeit. Rettung der eigenen Lebenslüge und Rechtfertigung der getroffenen falschen Entscheidungen. Da ist ein Anton Hofreiter vielleicht nicht originell, aber wenigstens ehrlich.

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