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Aktienmärkte und Gold: Verkehrte Welt nach US-Arbeitsmarktdaten

Aktienmärkte und Gold zeigen aktuell eine verkehrte Welt nach den US-Arbeitsmarktdaten. Hier ein kurzer Blick.

Trader vor Bildschirmen
Grafik: pikepicture-Freepik.com

Aktienmärkte und Gold reagieren derzeit ganz anders, als man es eigentlich nach den um 14:30 Uhr veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten erwarten würde. Schon in den letzten Tagen und Wochen zeigten diese beiden Assetklassen Preisanstiege, obwohl die US-Konjunkturdaten robust ausfielen. Eigentlich wäre die übliche Marktreaktion, dass die Aktienkurse fallen – denn je robuster die Konjunkturdaten, desto länger könnte die Federal Reserve die Zinsen oben belassen, was die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher für noch längere Zeit auf hohen Niveaus hält.

Die heutigen US-Arbeitsmarktdaten fielen mit +303.000 neuen Stellen viel besser aus als erwartet (+215.000), und die Stundenlöhne stiegen mit +0,3 % wie erwartet an. Auch die Revisionen für die Vormonate zeigten noch mehr neue Jobs. Die zehnjährige Rendite für US-Staatsanleihen reagierte darauf „mustergültig“ mit einem Anstieg von 4,32 % auf 4,40 % – sie fällt aktuell aber wieder auf 4,34 %. Der US Dollar-Index stieg von 104,18 auf 104,68 Indexpunkte, und kommt jetzt wieder zurück auf 104,48 Punkte. Die Aktienmärkte steigen leicht: Nasdaq 100 auf CFD-Basis seit 14:30 Uhr +43 Punkte, Dow Jones -20 Punkte, S&P 500 +3 Punkte. Gold steigt von 2.295 Dollar auf aktuell 2.310 Dollar.

Was ist hier los? Gold führt seit Wochen bereits ein Eigenleben, und lässt sich jetzt nicht mal von der Aussicht auf längere Zeit höhere Zinsen beeindrucken. Die Aktienmärkte könnten heute Abend noch gen Süden drehen. Und wenn sie doch eher steigen, kann das was bedeuten? Man sagt sich wie schon in den letzten Wochen, dass der Pfad für Zinssenkungen der Federal Reserve in 2024 eben doch weiter aufrechterhalten bleibt. Oder man kann es auch so interpretieren, dass die gut laufende US-Konjunktur auch trotz hoher Zinsen so robust ist, und dass ein paar Monate mit weiterhin hohen Zinsen nichts an der guten Lage für Unternehmen und Börse ändern werden. So oder so… jetzt in diesem Augenblick ist unklar, wie der Markt ins Wochenende gehen wird. Beide Richtungen sind noch möglich. Aktuell jedenfalls reagieren Aktienmärkte und Gold irrational, wenn man die üblichen Muster der Märkte in den letzten Jahren zugrund legt, wonach längere Zeit hohe Zinsen Gift für die Aktienkurse sind.

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Autor dieses Artikels ist mittelbar oder unmittelbar in Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate investiert: Gold, Nasdaq 100, Dax.



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27 Kommentare

  1. Nichts daran ist irrational.
    Gold nimmt immer die nächste Inflationswelle vorweg und diese scheint sich laut Prof. Gold – wenn Kupfer schon einen Doktortitel hat – bereits in den Startlöchern zu befinden.

    1. @Feedback

      „Gold nimmt immer die nächste Inflationswelle vorweg…“

      Zwischen Gold und Inflation besteht statistisch gesehen kein Zusammenhang, etwas besser sieht es aus mit der negativen Korrelation zwischen Gold und dem Realzins.

      https://fairvalue-magazin.de/gold/

      1. @Permanix

        Super Artikel über Gold!

      2. @perma, der Goldpreis ist die Inflation der vergangenen Jahre.

        —Zwischen Gold und Inflation besteht statistisch gesehen kein Zusammenhang-

        ????

        Gold ist echtes Geld ,alles andere ist Kredit. J.P . Morgan

        Folglich kannst du nur am Goldpreis die wahre Inflation ablesen.
        Ich weiß,wenn ma da drauf schaut ,sieht es extrem bitter aus.

        Das ist wie mit den drei Affen.

      3. Wenn Sie meinen Beitrag richtig verstehen, dann verstehen Sie auch, warum statistisch keine Korrelation herstellbar ist. Die Korrelation aber real eintritt ;). Mit dem Realzins kommen Sie der Sache schon näher. Hier ist aber allein aus Gründen der Markttechnik bzw. Findung/Definition des Realzinses keine 1er Korrelation möglich :).

        Aber letztlich alles egal. Gold steigt aktuell weil, banal gesagt mehr Käufer als Verkäufer da sind :).

        1. @feedback,naja ,so weit so gut,real ist das alles noch ein wenig komplexer. Aber sei es drum.Sie sind da schon richtig.

          Bei der Inflationberechnung werden immer die importierten und exportierten Zahlen ignoriert.
          Am Ende wundert man sich ,warum zum Beispiel importierter Seelachs so teuer ist. In der DDR waren es schon weniger seltene Güter.

          Die weltweiten Inflationskörbe sind reine Fiktion für den arbeitenden Bürger .Weil der am Ende über sein Einkommen alle Differenzen begleichen muss. Er soll es ,wenn möglich ,aber ignorieren.
          Funzt auch schon Jahre lang super.

          Ich hab hier öfter schon drüber geschrieben,aber die meisten lesen ,aber wollen oder können es nicht verstehen. Und 5 Wochen später wird wieder genau der gleiche Quatsch besprochen.

          Immer wieder labern hier die Regierungs.-Steuermoralisten den Leuten die Ohren voll ,ist ja auch klar nur von sichtbar und bekannten Zahlungsströmen kann genommen werden und dann umverteilt.

          Die haben es letztlich alle nicht verstanden ,um so höher der Bildungsabschluss ,um so trauriger und schlimmer. Aber das System setzt ja auch schon im Kindergarten an .Kein Wunder. Meine Kinder lernen zum Glück die Realität. Kann ich nur jedem empfehlen. Die Lebenszeit ist einfach zu wertvoll ,um sie an schwätzende Schwachköpfe zu verschenken.

          1. In Gold we Trust!

            Die negative Korrelation zwischen Gold und Realzins ist doch gerade das, was nicht mehr wie früher korreliert.

            Und jetzt fragen sich einige, warum stimmt die Korrelation nicht mehr.

            Dazu eine Gegenfrage zum nachdenken:

            Was nützen einem Zinsen in einer Währung, die man nicht mehr haben will?

        2. Vielleicht steht die Angst vor der Inflation in einem engeren Zusammenhang mit dem Goldpreis, unabhängig davon ob sie dann wirklich eintritt oder nicht? Nur lässt sich Angst halt nicht ganz so gut messen. Umfragen, etc. vielleicht.

          1. Goldkäufer sind häufig ängstliche Menschen.

          2. Die größten Goldkäufer im letzten Jahr und zurzeit sind übrigens Notenbanken.

            Und man kann davon ausgehen, dass in den Notenbanken keine Angsthasen beschäftigt sind.

            Die Annahme das in den Notenbanken Angsthasen Goldkäufe tätigen ist etwas kurz gegriffen.

            Private Goldkäufer sind häufig wohlhabende und strategisch denkende Menschen.

            Wer Wohlhabend ist unternimmt viel, um Wohlhabend zu bleiben und um einen sozialen Abstieg zu verhindern.

            Ich hatte vor einigen Wochen/ Monaten als überzeugter Goldbulle mit einem mittelfristigen Goldpreis von 2500 Dollar je Unze gerechnet…..da ist also noch Luft nach oben ;-)

            Schließlich wird Gold nicht teurer, sondern der Dollar wertloser ;-)

  2. 2/3 der jährlichen Goldförderung geht offiziell nach China. Was die Chinesen sonst noch an Gold in der Welt zusammenkaufen steht in den Sternen.
    Und da viele BRICS-Länder (auch die Anwärter) Gold horten, wird irgendetwas im Busch sein, bzw. geplant sein, wofür Gold verwendet werden soll.
    Mal sehen wann die Katze aus dem Sack gelassen wird.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  3. Tut nix zur Sache

    Das hatten wir in der letzten Zeit wiederholt gesehen, das etwas anderes, als die allgemeinen Erwartungen durchgespielt wird. Die gesteuerten Programmkäufe und Verkäufe sind neuerdings auf diese neuen psychologischen Verlaufsmuster eingespielt worden. Am Ende kommt es zwar wie man es ursprünglich erwartet hatte, doch genau zu wichtigen Entscheidungen wird KI- gesteuert gegengesteuert, weil zu bestimmten Punkten die höchsten Volumina durchgezogen werden und somit der maximale Erfolg angesteuert werden kann. Das alles hat allerdings nichts mehr mit Schulbuch-Erkenntnissen und Schulbuch- Wissen zu tun. Im Grunde eigentlich krank!

  4. ein liquid exstasy junkie in der endphase der sucht knallt eben vor dem zusammenbruch nochmal ordentlich durch.
    eigentlich ist da nichts ungewöhnlich dran, sondern wir sehen die logische folge der induzierten desorientierung.

  5. Gold darf sich auch einmal sehen lassen
    kg Gold 68.000 in Euro im Ankauf, Bitcoin 62.408 in Euro, in diesen y Moment.

    genieße den Augenblick,am Montag kann alles schon anders seyn.
    Ein schönes Wochenende und an Helmut aus Andalusien einen besonderen Dank für seine Kommentare.
    Und immer weit weg bleiben vom Schuss, gell? Wie 2022 schon geschrieben.
    VielenDank an alle………für die Bereicherung durch konträre Ansichten, Meinungen, die nicht Persönlich wurden.

    1. In Gold we trust!

      Irgendwie ist für Warnung der Bank of Amerika nicht wirklich wahrgenommen worden bei allen Hypes…. Aber der Dollar ist der Elephant im Porzellanladen 🐘

      https://watcher.guru/news/brics-bank-of-america-issues-warning-of-us-dollar-collapse

      1. @ Conrady, anscheinend auch keine grosse Ahnung .Anfassbare Dinge sind meistens nicht unendlich vermehrbar und müssen meistens noch durch Arbeit veredelt werden. Somit wird neben dem normalen Preisanstieg auch die Inflation durch höhere Arbeitskosten ausgeglichen.Schauen sie nur wie im Moment die Lebensmittelpreise steigen. Soeben hat man im TV gemeldet ,dass Kupfermangel nur wegen leichten Produktionsproblemen den Preis steigen lässt. Nicht zu denken wie die wichtigen Metalle in die Höhe schiessen würden, wenn die ganze Welt den Elektro -Auto und Wärmepumpen- Wahnsinn schnell umsetzen würde.Auch Immobilien mit etwas Landanteil waren in den letzten Jahrzehnten unschlagbar.Ich habe mit bescheidenen Immobilien in den letzten 40Jahren mehr verdient als mit Lohnarbeit, Wertsteigerung ca. 300% während die Aktien von zwei bekannten Grossbanken um 80% gefallen sind und sogar noch gerettet werden mussten. Aktien als Sachwerte zu bezeichnen gilt nur noch kurzfristig, langfristig höhlen die heutigen Mänätscher jede Firma aus.
        Denkanstoss: Gewinne der CS in den letzten 10 Jahren ca.3 Mia. Bonusse total über 30 Mia. !

  6. Lieber Metall als Luft

    Gemäss Daniel Stelter kommt jetzt dasJahrzehnt der anfassbaren Dinge ( Rohstoffe ) und dann werden wir sehen wie der von allen geliebte MSCI ( sehr US- lastig ) aus der Wäsche schaut.
    Vergleiche der letzten 20Jahre sind fahrlässig, die Konsequnzen der Rekordgelddruckerei werden sich zu Ungunsten der Aktien noch auswirken.

    1. @Metall

      Glaskugel veschluckt?
      Info: Aktien sind Sachwerte.

    2. Daniel Stelter ist Sachbuchautor und Kassandra der wirtschaftlichen Lage in Deutschland, kein Vermögensverwalter. Anfassbare Dinge sind im Normalfall nicht produktiv und können deshalb aus sich heraus langfristig keine Gewinne erzeugen. Sie können es nur im Schlepp des Produktivvermögens wie Aktien oder Anleihen. Aktien fallen, wenn sie zunehmend unproduktiv werden. Fallen sie, fallen im Schlepptau auch Rohstoffe oder Gold. „Rekordgelddruckerei“ (was immer das heißen mag) heißt Inflation, fallende Aktien bei konstanter Produktivität heißt Deflation. Beides kann nicht zeitgleich eintreten.

  7. @ Columbo, Medienfirma von Trump, UMSATZ 5 Mio. – VERLUST 60Mio. – BÖRSENWERT 9 MILLIARDEN. Die Sachwertträumer reden immer noch von der Vergangenheit, wo seriöse Firmen Generationen überlebten. Der Amazon Boss hat selber gesagt, die Halbwertszeit der heutigen Firmen ist kaum über 30Jahre.
    8 von 10 Favoriten von Börsenclown Cramer des Jahres 2008 gibt es nicht mehr, die restlichen 2 haben die alten Hochs nicht mehr erreicht.
    Die Börsengeschichte am Hochpunkt eines künstlichen Jahrhunderthypes weiterzuschreiben ist sehr naiv.
    Sind sie noch sehr jung oder einfach nur unerfahren ?

    1. @Karl Heinz

      Es bleibt dabei, Aktien sind Sachwerte. Fragen Sie Warren Buffett!
      Natürlich können auch Sachwerte an Wert verlieren(Historische Wertverluste von Gold beispielsweise).

      1. @Columbo, zumindest was die Wall Street betrifft: ziemlich teure Sachwerte..

        1. @Markus

          Ob sie dann wirklich teuer waren, weiß man oft erst hinterher. Wie oft schon schienen mir Aktien oder auch Gold zu teuer (besonders wenn ich zu viel auf Analysten hörte und zu wenig selbst nachdachte oder zu wenig auf mein Bauchgefühl hörte) und dann ging es erst richtig hoch und ich stand daneben und ärgerte mich.

  8. @junger Columbo, Buffett sagt die Aktien seien sehr teuer und hortet sehr viel Bargeld, er wartet auf die Korrektur um wieder einzusteigen. Er ist bekannt serbelnde Firmen in Not aufzukaufen und dazu braucht es eine rechte Korrektur. Die Dippkäufer bei minus 10% oder 20 % könnten fürchterlich auf die Schnauze fallen.Was Gold betrifft könnten sie gute Nachhilfe in Andalusien bekommen, dort soll’s einen der Weltbesten geben, ich kenne ihn nicht aber FMW könnte ihnen sicher den Kontakt vermitteln.

    1. @Karl-Heinz

      Jetzt machen Sie mal halblang und spielen hier nicht den großen Zampano!
      Mit Gold beschäftige ich mich seit über dreißig Jahren, da erzählt mir keiner was.
      Wer weiß, ob Sie damals schon wußten, was eine Unze ist?
      Ihre Warren Buffett Geschichten sind halt auch nur ein uralter Hut…🙄.
      Und nur weil Buffett sagt, Aktien seien teuer, sagt er noch lange nicht, es seien keine Sachwerte.
      Und er investiert in Aktien, wurde reich mit Aktien.
      Gold ist für ihn Käse, was es für mich übrigens keineswegs ist.

  9. Was erlauben Buffett

    Ja der junge auch unerfahrene Buffett scheints mit der wichtigsten Regel, der Diversifikation, auch nicht so ernst zu nehmen, er soll anscheinend zu 40% in der todsicheren Appel halten. Er hat aber auch schon gesagt,dass Derivate finanzielle Zeitbomben seien, und gerade das ist mit den heutigen gehebelten Anlagen und Optionen so auf die Spitze getrieben wie noch nie.
    Zudem sind die Apfel-Aktien in letzter Zeit eher am Abfaulen während Gold glänzt wie noch nie.Auch ist der reiche Buffett mit seinen alten Grundsätzen zur Zeit sehr umstritten, weil er auch das früher hoch gelobte BUY AND HOLD nicht mehr umsetzt.

  10. Dass Tesla viel zu teuer ist wusste jeder halbnormale Anleger schon vorher und nicht erst nachher.

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