Der Dollar legt weiter zu und dürfte seine stärkste Rally seit zwei Jahren absolvieren, nachdem die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen schnell senken wird, deutlich gesunken ist.
Dollar immer stärker, je mehr Erwartung sinkt, dass Zinsen schnell sinken werden
Starke Daten aus der US-Wirtschaft haben viele Händler einmal mehr dazu gezwungen, ihre Wetten auf aggressivere Zinssenkungen der Federal Reserve zu überdenken, wie Bloomberg berichtet.
Der Bloomberg Dollar Spot Index ist den achten Tag in Folge gestiegen und steht damit vor seiner längsten Gewinnsträhne seit April 2022. Nach dem überraschend guten US-Arbeitsmarktbericht der vergangenen Woche, der die Märkte eranlasste, die Möglichkeit einer weiteren Senkung der Zinsen durch die Fed um 50 Basispunkte in diesem Jahr komplett auszupreisen, erreichte die Währung ihren höchsten Stand seit Mitte August.
Eine Reihe von positiven Datenüberraschungen, die auf eine robuste Wirtschaft in den USA deuten, verringern die Notwendigkeit für die Fed, die Zinsen in großen Schritten weiter zu senken, selbst wenn sich die Inflation verlangsamt. So ist der Citi Economic Suprise Index, der bemisst, ob die US-Wirtschaftsdaten positiv oder negativ überraschen, zuletzt deutlich gestiegen.
„Resilient ist ein Wort, das wir oft verwenden, um die Gesundheit der US-Wirtschaft zu beschreiben. Dagegen lässt sich nur schwer etwas sagen“, sagte Erik Wytenus, Leiter der Anlagestrategie bei JPMorgan Private Bank EMEA, in einem Interview mit Bloomberg TV. Dies führe zu einer Vorliebe für US-Anlagen, fügte er hinzu.
Dollar steigt gegenüber fast allen Währungen
Der Dollar ist im bisherigen Jahresverlauf gegenüber allen G-10-Währungen mit Ausnahme des Pfunds gestiegen. Am Mittwochmorgen legte er sowohl gegenüber dem Pfund Sterling als auch gegenüber dem Euro zu, so dass der Dollar-Index in den letzten acht Tagen um fast 2% gestiegen ist.
Unternehmen haben in den letzten Tagen den Dollar gegenüber dem Pfund gekauft, während Hedge-Fonds weiterhin ihre Long-Positionen gegenüber dem Yen aufstocken, so zwei in Europa ansässige Händler, die nicht genannt werden möchten, da sie nicht befugt sind, öffentlich zu sprechen.
Seit dem extrem starken US-Arbeitsmarktbericht der letzten Woche sind auch bearishe Euro-Optionen gefragt, während die Marktstimmung vor den US-Wahlen im nächsten Monat so optimistisch ist wie seit mehr als drei Monaten nicht mehr für den Greenback. Die Prämie für den Besitz von Long-Dollar-Optionen ist in 10 der letzten 11 Tage im Vergleich zu seinen wichtigsten Konkurrenten angestiegen.
„Es handelt sich um einen kontinuierlichen, stückweisen Abbau von Short-Dollar-Positionen“, so Neil Jones, Managing Director bei TJM Europe. Langfristig orientierte Anleger in Asien und im Nahen Osten verkaufen den Euro und das Pfund, da sie von ihrer seit langem vertretenen optimistischen Sichtweise auf diese Währungen abrücken, fügte er hinzu.
FMW/Bloomberg
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