Der Nasdaq ist neun Handelstage in Folge gestiegen, der US-Leitindex S&P 500 acht Tage in Folge – wenn der S&P 500 auch den heutigen Handelstag zulegen kann, wäre das die längste Rally seit knapp zwei Jahrzehnten (genauer: seit dem Jahr 2004).
S&P 500: Heute längste Rally seit 2004?
Die Aktien setzten ihre November-Rallye fort, nachdem die Zahlen zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung die Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt untermauerten, wobei die Marktteilnehmer auch auf die Äußerungen von Jerome Powell und einer Reihe von Sprechern der Federal Reserve warteten.
Der S&P 500 legte zum Handelsstart neunten Mal in Folge zu und ist damit auf dem besten Weg, seine längste Gewinnserie seit November 2004 zu erreichen. Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen stiegen um drei Basispunkte auf 4,52%. Der am Donnerstag stattfindende Verkauf von 30-jährigen Anleihen (18Uhr deutscher Zeit) im Wert von 24 Milliarden Dollar wird ein weiterer Test dafür sein, ob der Markt in der Lage ist, höhere Volumen bei Anleihe-Emissionen zu akzeptieren. Der Dollar zeigte sich wenig verändert. Bitcoin erreichte ein 18-Monats-Hoch und überschritt die Marke von 37.000 Dollar.
Aktien erholten sich in diesem Monat, nachdem die Anleiherenditen von ihren historischen Höchstständen zurückkamen. Händler wetten darauf, dass der steilste Straffungszyklus seit einer Generation vorbei ist und die Lockerung der Geldpolitik ab Mitte 2024 beginnen wird. Den von Bloomberg zusammengestellten Daten zufolge signalisieren Swaps, dass der durchschnittliche Bargeldsatz in den Industrieländern in den kommenden sechs Monaten stabil sein wird. Sie deuten auch auf eine Senkung des aggregierten Zinssatzes um 50 Basispunkte innerhalb eines Jahres hin.
Powell-Aussagen und Marktentwicklungen
Während Powell sich darauf vorbereitet, um 14 Uhr Washingtoner Zeit (20 Uhr deutscher Zeit) im Rahmen einer Podiumsdiskussion das Wort zu ergreifen, wird sich die Wall Street auf Hinweise darauf konzentrieren, wie sich die jüngsten Bewegungen bei längerfristigen Staatsanleihen auf die Aussichten für die Geeldpolitik auswirken könnten.
„Die Märkte hören auf die Zentralbanker, aber sie nehmen auch die jüngsten Daten zur Kenntnis und werden zuversichtlicher, dass weitere Zinserhöhungen vom Tisch sind“, sagte James Rossiter, Leiter der globalen Makrostrategie bei TD Securities.
US-Unternehmen haben in diesem Monat Junk Bonds im Wert von mehr als 6 Milliarden Dollar verkauft, da die Renditen gesunken sind und Risikoaktiva an den Märkten gestiegen sind. Das bisherige Angebot ist das höchste seit Anfang Mai. Die Anleger kehrten in Junk-Bonds zurück, nachdem die Fed auf ihrer letzten Sitzung signalisiert hatte, dass sie ihren aggressivsten Zinserhöhungszyklus seit Jahrzehnten beendet haben könnte.
Bitcoin stieg auf den höchsten Stand seit Mai 2022 – kurz bevor der Stablecoin TerraUSD zusammenbrach und eine Kette von Ausfällen im gesamten Bereich der Kryptoassets auslöste. Bitcoin erholte sich von diesem Debakel fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Tiefpunkt, als die Börse FTX von Sam Bankman-Fried Konkurs anmeldete.
Öl erholte sich, nachdem es aufgrund von Sorgen über den weltweiten Verbrauch auf ein Dreimonatstief gefallen war. Die Brent-Futures kletterten wieder über die Marke von 80$ pro Barrel, da einige technische Indikatoren darauf hindeuteten, dass der Preisverfall übertrieben sein könnte.
FMW/Bloomberg
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