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Machtblöcke zementieren sich - Deglobalisierung Taiwan: Chip-Exporte sinken – globale Konjunkturschwäche?

Handelsströme als Indikator für Konjunkturschwäche und Deglobalisierung

Taiwan Chips Deglobalisierung

Die Exporte aus Taiwan sind zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen: Insbesondere die fallenden Exporte von Chips und die deutlich nachlassenden Ausfuhren nach China lassen auf eine sich abschwächende Konjunktur schließen.

Taiwan: Chip-Eexporte im Februar um 17,3% gesunken

Taiwan, größter Lieferant von Chips weltweit, verzeichnete im Februar einen starken Rückgang seiner Halbleiter-Exporte um 17,3% auf 11,99 Milliarden US-Dollar. Die Exporte in die USA und Europa fielen um 13,7% bzw. 4,8% auf 4,73 Milliarden US-Dollar und 2,91 Milliarden US-Dollar

Die USA sind der größte Abnehmer taiwanesischer Chips – ein Rückgang der Nachfrage in diesem Bereich könnte auf eine nachlassende Konjunktur in den USA hinweisen.

Exporte nach China und Hongkong stark rückläufig

Die Exporte nach China und Hongkong fielen im Februar um 30,2% auf 11,01 Milliarden US-Dollar. Trotzdem bleiben die Volksrepublik und die ehemalige Kronkolonie die beiden wichtigsten Handelspartner – aber der Trend ist eindeutig rückläufig.

Globale Konjunkturschwäche als mögliche Ursache

Die rückläufigen Zahlen der taiwanesischen Exporte könnten auch ein Anzeichen für eine global abgeschwächte Konjunktur sein. Das Finanzministerium äußerte, dass die Exporteure in Taiwan im Februar unter dem globalen wirtschaftlichen Abschwung litten. Insgesamt sind die Exporte Taiwans im Februar zum sechsten Mal in Folge gesunken, da die weltweite Nachfrage nachließ.

Im ersten Quartal 2023 sind die Exporte Taiwans um 19,2% auf 62,56 Milliarden US-Dollar gesunken, während die Importe um 13,3% auf 57,86 Milliarden US-Dollar zurückgegangen sind. Der Handelsüberschuss von 4,69 Milliarden US-Dollar ist ebenfalls um 56,2% im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Rückgang der Exporte in verschiedenen Branchen

Die Exporte der Informations-/Kommunikations- und Video-/Audio-Industrie sanken um 9,0%, die Exporte von Basismetallen, Chemikalien, Kunststoffen/Kautschuk und Maschinen fielen um 24,1%, 14,3%, 25,3% bzw. 22,9% gegenüber dem Vorjahr im Februar.

Obwohl die Exporte von elektrischen Maschinen und Geräten im Februar um 15,9% gegenüber dem Vorjahr auf 1,01 Milliarden US-Dollar zurückgingen, verzeichneten Lieferanten von Mineralprodukten (meist Erdölprodukten) einen Anstieg der Exporte um 13,4% im Vergleich zum Vorjahr auf 1,35 Milliarden US-Dollar.

Die Exporte in ASEAN-Länder fielen um 11,1 Prozent auf 5,66 Milliarden US-Dollar, während die Exporte in die USA und Europa im Februar um 13,7 Prozent bzw. 4,8 Prozent auf 4,73 Milliarden US-Dollar und 2,91 Milliarden US-Dollar zurückgingen. Die Exporte auf den japanischen Markt stiegen im Februar um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Deglobalisierung

Insgesamt zeichnet sich derzeit ein Trend zur Deglobalisierung ab: Chinas Exporte in die USA und in die EU gehen deutlich zurück, während Chinas Exporte nach Russlan deutlich steigen. Hersteller von Chips aus den USA oder auch Holland (ASML) wiederum liefern vor allem Hochtechnologie-Chips nicht mehr nach China – heute hat Pekings Aussenministerium die Niederlande dafür scharf kritisiert.

Damit zementieren sich die Machtblöcke in ihrer Frontstellung: der Westen unter Führung der USA auf der einen Seite, China, Russland und Iran auf der anderen Seite.



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1 Kommentar

  1. In den Zahlen steckt ein Fehler:
    gesamt 12 Mrd.
    einzeln: 5 (US) + 3 (EU) + 11 (VRC) = 19 Mrd.

    Es ist auch nicht ganz klar die Quelle der Zahlen erkennbar

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