Allgemein

Vorbörslich 7 % im Minus Tesla-Aktie stürzt nach Enttäuschung – Nachbesprechung

Tesla hat mit seinen Quartalszahlen enttäuscht, auch beim Robotaxi bleibt die Euphorie aus. Die Aktie stürzt ab. Hier ein Blick auf Details.

Tesla-Auto
Tesla-Auto. Foto: David Paul Morris/Bloomberg

Die Tesla-Aktie notiert heute in der frühen US-Vorbörse mit 7 % Verlust. Wo bleibt die große Robotaxi-Euphorie? Wo bleibt der Push bei den Umsätzen? Pustekuchen. Tesla enttäuschte gestern die Anleger mit seinen Quartalszahlen. Was besonders ins Auge fiel: Zwar stieg der Quartalsumsatz im Jahresvergleich, aber beim Blick auf die Autoumsätze sah man 7 % Rückgang! Und auch beim Gewinn pro Aktie lag man unter der Erwartung. Zusatz-Euphorie wie bei dem vorigen Quartalszahlen konnte Elon Musk diesmal nicht erzeugen. Hier zeigen wir dazu eine Nachbesprechung der gestrigen Daten und Aussagen.

Tesla meldete einen weiteren enttäuschenden Quartalsgewinn und bestätigte, dass die mit Spannung erwartete Vorstellung von autonomen Taxis (Robotaxi) verschoben wurde, was die rasante Aktienrallye des Autobauers gefährdet, so formuliert es Bloomberg. Weiter wird berichtet: Der bereinigte Gewinn sank in den drei Monaten, die im Juni endeten, auf 52 Cents pro Aktie und verfehlte damit das vierte Quartal in Folge die Schätzungen. Tesla CEO Elon Musk verschob die Präsentation von Robotaxi-Prototypen um etwa zwei Monate auf Oktober und bestätigte damit einen früheren Bericht von Bloomberg News.

Die Tesla-Aktien fielen nach dem Ende des regulären Handels am Dienstag um 8,7 %. Die Aktie hatte sich seit der letzten Gewinnmeldung des Unternehmens stark erholt , nachdem sie Mitte April auf ihrem Jahrestiefstand um mehr als 40 % gefallen war. Tesla wird nun am 10. Oktober das Robotaxi vorstellen, wobei es sich bei den gezeigten Fahrzeugen nur um Prototypen handeln wird. Erschwinglichere Modelle, die den Absatz ankurbeln könnten, werden frühestens in der ersten Hälfte des nächsten Jahres in Produktion gehen. Eine geplante Fabrik in Mexiko ist bis nach den US-Präsidentschaftswahlen im November auf Eis gelegt, und ein humanoider Roboter, von dem Elon Musk vorhersagt, dass er die Bewertung von Tesla in die Höhe treiben wird, wird erst irgendwann im Jahr 2026 in den Verkauf gehen.

Diese Kombination von Zeitplänen lässt die Anleger in einer Art Warteschleife verharren, da die Autoproduktion und die Verkäufe von Tesla zurückgehen. Der weltweit größte Verkäufer von batterieelektrischen Fahrzeugen ist weit von seinem Tempo von 1,8 Millionen Auslieferungen im letzten Jahr entfernt und wiederholte, dass das Volumenwachstum 2024 „deutlich geringer“ sein wird. „Die ganze Geschichte hier dreht sich darum, was noch kommen wird“, sagte Gene Munster, ein geschäftsführender Partner bei Deepwater Asset Management.

Die Stimmung für Tesla hatte sich nach einem turbulenten Jahresauftakt verbessert. Das Unternehmen verfehlte die Erwartungen für die Fahrzeugverkäufe im ersten Quartal so deutlich wie nie zuvor, was zu Massenentlassungen führte. Elon Musk reagierte, indem er die Arbeit, die Tesla seit Jahren im Bereich der Autonomie und der künstlichen Intelligenz leistet, anpries, und die Aktien stiegen wieder.

„Der Wert von Tesla liegt in erster Linie in der Autonomie. All diese anderen Fragen sind im Verhältnis zur Autonomie nur ein Rauschen“, sagte Elon Musk gestern Abend und forderte erneut alle, die anderer Meinung sind, auf, die Aktien des Unternehmens zu verkaufen. Während der Gewinn das dritte Quartal in Folge einbrach, übertraf der Umsatz die Erwartungen und stieg auf einen Rekordwert von 25,5 Milliarden Dollar. Der überraschende Umsatzanstieg wurde durch das Wachstum im Bereich der Energieerzeugung und -Speicherung sowie durch den Verkauf von Emissionsgutschriften in Höhe von 890 Millionen Dollar an Autohersteller, die Teslas Hilfe bei der Erfüllung von Emissionsanforderungen benötigen, begünstigt.

Die Bruttomarge von Tesla im Automobilbereich (ohne regulatorische Gutschriften) – eine vielbeachtete Kennzahl – fiel im zweiten Quartal auf 14,6 %, gegenüber 16,4 % im ersten Quartal. Darin spiegeln sich die gestiegenen Betriebsausgaben für KI und andere Projekte sowie die Restrukturierungskosten für den umfassenden Stellenabbau wider.

Elon Musk sagte, dass Tesla ab der ersten Hälfte des nächsten Jahres neue, kostengünstigere Autos in seinem Werk in Austin herstellen wird. Das Unternehmen wird außerdem sowohl das Robotaxi – das laut Munster frühestens 2026 oder 2027 fertig sein wird – als auch den Optimus-Roboter in Texas herstellen. Tesla hat bereits angekündigte Pläne zum Bau einer Fabrik in Mexiko auf Eis gelegt und wird eine Entscheidung über dieses Projekt bis nach den US-Wahlen aufschieben. Der republikanische Kandidat Donald Trump, den Elon Musk unterstützt, hat wiederholt damit gedroht, in Mexiko hergestellte Produkte mit Zöllen zu belegen.

„Trump hat gesagt, dass er schwere Zölle auf in Mexiko hergestellte Fahrzeuge erheben wird. Es macht also keinen Sinn, viel in Mexiko zu investieren, wenn das der Fall sein wird“, sagte Musk. Elon Musk hat Trump offiziell unterstützt, nachdem der ehemalige Präsident Anfang des Monats bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania angeschossen wurde, und ist an America PAC beteiligt, einem politischen Aktionskomitee, das Trump unterstützt. Während der Bilanzpressekonferenz von Tesla spielte Elon Musk das Risiko herunter, das Trump für das Geschäft von Tesla darstellen könnte.

Der CEO sagte, wenn Trump ins Weiße Haus zurückkehrt und die Subventionen abschafft, die im Inflation Reduction Act enthalten sind, für den sich Präsident Joe Biden eingesetzt hat, wäre das für die Wettbewerber verheerend, könnte aber Tesla langfristig sogar helfen.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die Haltbarkeit soll auch auch mies sein, was die längerfristige Perspektive betrifft…

    Alles nur Mache, alles nur Show…ein Schneeball- System…

    Tesla kann nur froh sein, das es den sinnlosen Co2 Zertifikate – Handel noch gibt…

    Real gesehen müsste die Aktie jetzt zweistellig fallen…

    Je länger die Zinsen oben sind, umso schwerer wird’s für Tesla…

    Da nützen dann auch Bidens Superzölle nichts mehr…

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage