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Thyssenkrupp senkt Stahlproduktion und streicht Jobs – Energiepreise + Asien-Konkurrenz

Thyssenkrupp senkt seine Stahlproduktion und streicht Jobs, dank steigender Energiekosten wegen der Klimapolitik und Asien-Importen.

Stahlproduktion bei Thyssenkrupp
Stahlproduktion bei Thyssenkrupp. Krisztian Bocsi/Bloomberg

Wegen der schwachen Konjunktur, hoher Energiepreise und der starken Konkurrenz aus Asien fährt Thyssenkrupp die Stahlproduktion deutlich zurück und streicht Arbeitsplätze. Die Stahlerzeugungskapazität soll um bis zu 22% auf womöglich nur 9 Millionen Tonnen schrumpfen, wie der Konzern laut Bloomberg mitgeteilt hat. Vorangegangen waren Beratungen von Vorstand und Aufsichtsräten. Thyssenkrupp Steel schreibt seit Jahren Verluste.

Die Konsolidierung der Rohstahlkapazitäten in Duisburg werde mit einem “noch nicht bezifferbaren Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sein”, teilte das Unternehmen mit. Betroffen seien nachgelagerte Weiterverarbeitungsstufen, die Verwaltung sowie Dienstleistungsbereiche. Mit der Neuaufstellung reagiert Deutschlands größter Stahlproduzent auf die anhaltend schwache Konjunktur, “vor allem aber auf mittel- und langfristig fundamentale strukturelle Veränderungen” auf dem europäischen Stahlmarkt und in Kundenmärkten.

“Dazu gehören u.a. – vor allem in Deutschland – die hohen und durch klimapolitische Zielsetzungen weiter steigenden Energiekosten sowie ein ungebremst steigender Importdruck, überwiegend aus Asien, und eine sich weiterhin verschlechternde Handelsbilanz Stahl, die in Summe zu einer verminderten Branchen-Wettbewerbsfähigkeit führen”, so der Konzern.

Die Konzentration auf Premiumqualitäten sowie dünnere und festere Materialien bleibt bestehen. Themen wie Energiewende und Elektromobilität seien ebenfalls nach wie vor im Fokus, hieß es. Vorstandschef Miguel Ángel López Borrego, der seit Juni an der Spitze des Unternehmens steht, hat Thyssenkrupp ein konzernweites Programm zur Leistungssteigerung verordnet, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zu Steigerung der Rentabilität wird dabei auch erwogen, Geschäftsbereiche abzustoßen.

Die Gespräche über den Verkauf der Hälfte der Sparte an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky sind noch nicht abgeschlossen. Thyssenkrupp erklärte im Februar, die Verhandlungen über ein mögliches Joint Venture seien konstruktiv. Im März teilte Thyssenkrupp mit, einen Teilverkauf der Marine-Sparte an das Private-Equity-Unternehmen Carlyle Group zu erwägen. Insidern zufolge könnte der Kaufpreis einschließlich Schuldenübernahme bei rund 1,5 Milliarden Euro liegen.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Und was machen die Gewerkschaften? Der rot-grüner Funktionärskader , angeführt von einer politisch gescheiterten SPD-Politikerin, ist der Lakai der Regierung. Diese Gewerkschaften braucht in der Sache niemand, sind aber als politische Vorfeldorganisation mit ihrer Propaganda die nützlichen Idioten. Die Arbeitslosigkeit ist ja nicht schlimm, wir sind ja so sozial und Parteifunktionäre werden immer versorgt.

  2. Ich bin stolz auf die innovativen ThyssenKrupp-U-Boote. Wie sich die Energiepolitik der Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition auf deren Wettbewerbsfähigkeit auswirkt, bleibt abzuwarten.

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