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Trump wütet gegen Kritiker – und wankt

US-Präsident Donald Trump hängt wegen der Impeachment-Untersuchungen und dem Kurdenkrieg in Syrien in den Seilen.

Schon 54 Prozent der Amerikaner, so eine neue Umfrage, unterstützen die Entfernung von Trump aus dem Oval Office wegen des Skandals „Ukraine-Gate“. Nur bei Richard Nixon war dieser Wert mit 58 Prozent höher – kurz vor seinem Rücktritt wegen „Watergate“ im August 1974.

Jetzt hat sich auch noch Trumps eigener Stabschef Mick Mulvaney verplappert: Er bestätigte, dass das Weiße Haus fast 400 Millionen Dollar an Militärhilfe zurückhielt von der Ukraine aus „politischen Gründen“. Trump wollte die Rolle der Ukraine während der 2016-Wahlen untersuchen lassen. Bekannt war bereits, dass der Präsident in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj Ermittlungen gegen seinen Polit-Rivalen Joe Biden verlangt hatte.

Mulvaney hat den bisherigen Dementis seines Bosses widersprochen, als er ein klares „Quid pro Quo“ eingestand. Mehr noch: „Das machen wir ständig in der Außenpolitik“, so Mulvaney.  Als er realisierte, was er angerichtet hatte, wollte der Stabschef später seine Bemerkungen revidieren.

In die Ecke getrieben rastet Trump immer mehr aus – und er wütet gegen die Opposition: Ein Wahlkampfauftritt in Dallas (Texas) geriet zur ordinären Schimpfkanonade gegen die „hasserfüllten Demokraten“, wie er zürnte, die „verrückte Nancy Pelosi“ und den „dummen Beto O’Rourke“, einem der Präsidentschaftskandidaten.

20.000 „Make America Great Again“-Fans grölten.

Trump steht mit dem Rücken zur Wand auch wegen der wachsenden Kritik an seiner laut Gegnern „katastrophalen Entscheidung“ des US-Truppenabzugs aus Syrien: Eine von Vize  Mike Pence mit Türken-Präsidenten Erdogan ausverhandelte Waffenruhe kollabierte nur Stunden später, als neue heftige Gefechte in Nordsyrien ausbrachen.

Trump sieht in dem Blutvergießen und der humanitären Katastrophe jedoch bloß ein „Kinderspiel“. „Die sind wie zwei Kinder im Pausenhof, die sich verprügeln – und dann reißt man sie wieder auseinander“, fand er bei dem Auftritt in Dallas.

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street. 

 

Trump steht nach der Ukraine-Affäre nun wegen den Ereignissen in Syrien unter Druck



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