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Daten und Aussagen von Creditreform Überschuldung in Deutschland auf Rekordtief – „Verdeckte Krise“

Die Überschuldung von Verbrauchern sinkt derzeit laut Creditreform auf ein Rekordtief. Angesprochen wird auch die "Verdeckte Krise".

Leere Taschen

Die Insolvenzen in Deutschland schießen derzeit nicht wirklich durch die Decke. Die Konsumentenstimmung crasht in den Keller, Lebensmittelpreise steigen um 20 %, Energie wird unbezahlbar. Auch wenn die Energiepreisdeckel bald kommen sollen: Viele Kleinstbetriebe (siehe Bäckereien) stehen vor dem Aus oder sind bereits am Ende. Müsste dies – addieren wir die Coronakrise noch dazu – nicht eigentlich darin münden, dass die Überschuldung bei Hauhalten in Deutschland zunimmt? Nein, das Gegenteil ist derzeit der Fall.

Rekord-Tiefstand bei der Überschuldung von Verbrauchern

Heutige von Creditreform präsentierte Daten zeigen sogar, dass die Überschuldung der Verbraucher in Deutschland auf ein historisches Tief gefallen ist. Egal ob man auf die Anzahl überschuldeter Haushalte oder die prozentuale Quote schaut, sind das quasi traumhafte Nachrichten. Alles läuft bestens, und es gibt gar keine Krise, keine oder immer weniger stark verschuldete Menschen in Folge von Corona oder Energiekrise? Was ist hier los?

Creditreform schreibt aktuell: „Die Überschuldungslage bei den deutschen Verbrauchern hat sich 2022 noch mal verbessert. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 274.000 Fälle (- 4,4 Prozent) auf 5,88 Millionen verringert. Nur noch 2,94 Millionen Haushalte gelten als überschuldet und nachhaltig zahlungsgestört. Damit ist ein neuer, historischer Tiefststand bei den Fällen von Überschuldung erreicht. Weniger als 6 Millionen Privatpersonen über 18 Jahre gelten als überschuldet und nachhaltig zahlungsgestört. Die Überschuldungsquote sinkt um 0,38 Prozentpunkte auf 8,48 Prozent und liegt damit deutlich unter der 9-Prozent-Marke. Dabei scheint die Talsohle dieser positiven Entwicklung erreicht.

Grafik zu Überschuldung und Sparquote

„Verdeckte Krise“

Creditreform betitelt seine folgende Erläuterung zu diesen blendend guten Zahlen mit der Headline „Verdeckte Krise“. Und ja, man kann sich schon wundern, wie robust die deutsche Volkswirtschaft doch offenbar ist nach Corona und jetzt mitten in einer Energiekrise und dramatisch steigenden Kosten für Lebenshaltung, Gas, Wärme und Strom. Dazu hier die Experten im Wortlaut zum Thema Überschuldung: Die guten Zahlen sind leider trügerisch. Seit Corona reduzieren sich die Überschuldungsfälle in drastischem Tempo. Durch die anhaltende Krisenlage geben die meisten Menschen weniger Geld aus und die staatlichen Hilfsprogramme schützen viele Verbraucher. Der Rückgang überschuldeter Personen verlangsamt sich jedoch bereits. Die wahren Belastungen werden die anhaltend hohe Inflation und insbesondere die ansteigenden Energiekosten sein, die noch längst nicht vollständig beim Verbraucher angekommen sind. Diese Folgen sind bei der Überschuldung nicht akut spürbar, sondern würden zeitverzögert und mit Langzeitwirkung auftreten. Wir fürchten in den kommenden Monaten eine Trendwende. Die in der Corona-Krise angehäuften Sparguthaben sind vielfach schon wieder aufgebraucht. Das trifft jetzt vor allem Geringverdiener, die auch in normalen Zeiten nicht viel auf die Seite legen können“.

Schuldner und Schuldnerquoten

Altersarmut und das Problem der stark steigenden Energierechnungen

Laut Creditreform ist die Überschuldung in 2022 in allen Altersgruppen und geschlechterübergreifend zurückgegangen. Aber bei den älteren Menschen ab 60 Jahre sieht es hingegen schon deutlich schwieriger aus. Hier ist die Überschuldungsquote nur geringfügig zurückgegangen. Die Zahlen würden zeigen, dass die deutsche Gesellschaft aktuell vor einer Zeitenwende beim Thema Überschuldung steht. Altersarmut und Altersüberschuldung würden Hand in Hand gehen. Zudem stelle man fest, dass auch Energiearmut und Energieüberschuldung miteinander korrelieren.

Auch hat Creditreform berechnet, dass bis zu 19 Prozent der deutschen Haushalte Gefahr laufen ihre Rechnungen für Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser, Gas und Wärme nicht sofort bezahlen zu können. Das betreffe rund 7,8 Millionen Haushalte beziehungsweise 15,6 Millionen Personen in Deutschland. Der kommende Energiepreisschock zu Beginn des neuen Jahres werde für viele zu einer finanziellen Überforderung werden.



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20 Kommentare

  1. Die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland ist so gering wie nie: Diese Nachricht schafft es in die Überschriften diverser Mainstream-Medien. Doch das wird sich bald ändern, warnt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Sie rechnet mit 15,6 Millionen Menschen, die akut von Energie-Insolvenz bedroht sind.

    https://pleiteticker.de/angstwort-privat-insolvenz-jedem-fuenften-haushalt-droht-ueberschuldung/

    1. Sieh dir mal die neueste Sendung von Julian Reichelt an, ehemals Bild Chefredakteur. Er beginnt und benennt die Regierung als Witzbolde, Irre und noch mehr.
      „Man könnte auch in eine Irrenanstalt gehen und denen sagen sie sollen ab jetzt die Regierung sein, und die spielen jeden Tag Regierung“
      Er bringt das wie immer knackaktuell und hinterlegt.
      https://www.youtube.com/watch?v=eHhqcIqXf8I&t=118s

  2. Schon verwunderlich, die Zahlen. In der Zeit während Corona, ok, das kann die Folge gewesen sein.
    Allerdings ist diese Zeit schon seit 1 Jahr vorbei. Mir stellt sich die Frage, ob auch die Haushalte bzw. Personen in diesen Zahlen erfasst sind, die zwischenzeitlich ihre Privatinsolvenz beendet haben, also Leute, die überschuldet und in Privatinsolvenz waren, aber nun ihre Zeit „abgesessen“ haben?

    Seit Beginn der Inflation kommen immer wieder von den Unternehmen (Creditreform, Sparkassen, Verbände) Schreckensnachrichten. Und im Grunde passiert das Gegenteil. Die Überschuldung nimmt ab, im Restaurant bekommt man keinen Tisch mehr, die Altstadt ist am 11.11. so voll wie selten, die Flughäfen können dem Ansturm nicht gerecht werden. Ich traue diesen Mitleidsbekundungen immer weniger.
    Aus meinem Bekanntenkreis heraus kann ich nur sagen, daß die Leute gut klar kommen. Auch die mit Hartz IV, die natürlich nebenbei noch arbeiten gehen. Und der Arbeitsmarkt ist eng, sucht Kräfte. Natürlich könnte sich das im nächsten Jahr ändern, wenn mit der drohenden Rezession auch der Arbeitsmarkt unter Druck gerät. Mal sehen.

  3. Hallo Jumpin 1.
    Es ist tatsächlich so, dass es Menschen gibt, die als arm gelten, aber gar nicht sind.
    Wir leben z. B. in Südspanien in einer bezahlten Immobilie, müssen als Rentner keine Krankenkassenbeiträge zahlen, und unsere Minirenten aus Deutschland plus spanischer Mindestrente für meine Ehefrau, sind mit etwa 23.000 Euro steuerfrei. Insgesamt haben wir etwa 26.000 Euro Netto im Jahr zur Verfügung.
    Hört sich etwas seltsam an, aber wir können es gar
    nicht ausgeben.
    Hinzu kommt noch, dass ich eine sehr dicke private Altersversorgung in der Form von Edelmetallen in der Schweiz liegen habe. Das muss ich aber nirgendwo angeben, denn der Kapitalertrag daraus ist steuerfrei und beträgt im Schnitt ein vielfaches unseres offiziellen jährlichen Einkommens.
    Im kleineren Rahmen wird es das sicherlich auch öfter geben, aber es erscheint eben nicht in den Statistiken.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. 26` sind schon ordentlich, vor allem wenn man kaum Heizung zahlen muss.
      Spanien zahlt Mindestrente ? auch für Zuwanderer oder bist du Spanier und muss man einige Jahre dort gelebt haben.
      Wir müssen auch noch Krankenkassenbeiträge zahlen, aber dafür haben wir das „Wissen“ WIR sind ein reiches Land …

      1. Hallo Ottonorma, wir leben nun 22 Jahre in Spanien.
        Nach einem Jahr Mitglied in der spanischen Sozialversicherung hat man lebenslanges Anrecht auf Mitgliedschaft.
        Da wir aber damals auch krankenversichert sein mussten, hat meine Frau als Bäuerin das Gewerbe angemeldet. Aber nie gearbeitet.
        Sie musste 180 Euro in die Sozialversicherung einzahlen. Damit waren wir beide in der Krankenversicherung. Und in den 180 Euro waren auch noch Rentenversicherungsbeiträge enthalten. Daher erhält meine Ehefrau, nach 11,5 Jahren Beitragszahlungen die spanische Mindestrente von fasst 12.000 Euro im Jahr.
        Ebenfalls erhalten wir unsere Minirenten aus Deutschland. Da ich kein Einkommen habe (Vermögen zählt nicht) erhält meine Frau noch für mich 70 % Zuschlag zu ihrer Rente.
        Würde z. B. ihre Schwester, Schwager, Bruder usw. in unserem Haus wohnen, und kein Einkommen haben, würde meine Frau für jede Person ebenfalls 70 % ihrer Rente erhalten, damit sie die Verwandten versorgen kann.
        Aber, dabei beträgt die Rente meiner Frau dann auch nur 70 %.
        Deshalb sieht man im deutschen Regierungsfernsehen auch, dass bei Oma und Opa noch die Kinder, Enkel wohnen.
        Aber die wohnen dort gar nicht. Die sind nur dort gemeldet, weil die Großeltern dann für Jeden 70 % Rente erhalten. Die Kinder und Enkel wohnen woanders schwarz zur Miete und gehen der Schwarzarbeit nach. Sind aber alle über Opa oder Oma auch in der Krankenversicherung.
        Ich könnte Bücher schreiben.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Das klngt ja fast paradiisch Helmut. 12.tsd. nach 11,5 Jahren ? da musste hier mehr wie 30 Jahre arbeiten oder mehr und zahlen. Und dann noch 70% dazu !! für den Mann , man kann´s fast nicht glauben.

          1. ja ,Ottonorma, und in den deutschen Regierungsmedien wird immer berichtet, wie arm spanische Rentner sind.
            Es wird dann berichtet, dass sie nur 680 Euro Rente bekommen. Das wäre ja nach den paar Jahren Beiträge auch noch viel Geld.
            Aber sie verschweigen auch noch, dass es dann noch 70 % Zuschläge gibt für Verheiratete, dass die Renten 14 x im Jahr gezahlt werden, keine Krankenkassenbeiträge von bezahlt werden müssen, und keine Steuern.
            Und bei 680 Euro ist dann der deutsche Michel wieder zufrieden, weil es für 45 Jahre Arbeit 1.000 Euro bekommt, minus Krankenkassenbeiträge.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        2. Meine Frau hatte ca. 10 Jahre als Krankenschwester gearbeitet, dann nicht mehr als die Kinder kamen. Sie wollte eben die Kinder bei sich haben wenn sie sie schon in die Welt setzt. Musste halt ich reinklopfen Außerdem hat sie sich noch um ihre Mutter – und deren 4 Pfferde gekümmert. Frauen und Pferde, das ist so ein Thema, da lassen die jeden Mann dafür stehen..
          Aber sie erhält nur dank der neu geregelten Rentenvergütung, daß auch unbesehen des Geburtsdatum von Kindern Frauen eine Kinderrente erhalten 550 € netto. Ohne dem wäre es, ich weiß nicht 100 oder mehr Euro weniger. Da sind natürlich 12. tsd. ein Hammer

          1. Hallo Ottonorma, und dabei wird das deutsche Rentensystem auch noch mit etwa 100 Milliarden bezuschusst.
            Auf der anderen Seite kenne ich auch alleine 3 Paare, die in meiner näheren Umgebung leben und schon über 25 Jahre ich Spanien leben, und ein Fall für die Sozialhilfe sind, weil sie sich hier nie angemeldet haben, und nur schwarz gearbeitet haben.
            Und die werden dann im deutschen Fernsehen gezeigt, wie sie unter Brücken leben.
            Übrigens kommt es nicht so sehr auf die Rentenjahre an, die in Spanien gearbeitet wurden, um die Mindestrente zu bekommen. Hätte meine Frau nur z. B. 4 Jahre in Spanien in die Rentenkasse eingezahlt, würde sie die selbe Rente bekommen. Man kann die Zeit mit deutschen Beitragsjahren auffüllen. Muss aber auf zusammen mind. 15 Jahre kommen, und 10 Jahre in Spanien gemeldet gewesen sein.
            Und die deutschen Renten werden nur um den Betrag gekürzt, wenn sie die Mindestrente überschreiten.
            Also ist maximal 2x Mindestrente möglich. 12Tsd von Spanien und 12 Tsd von Deutschland. Bekommt man aus Deutschland mehr Rente, als die spanische Mindestrente, dann wird sie gekürzt.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    2. Hallo Helmut,
      Ich lese oft deine Beiträge zu unserer unsäglichen Energiewende und ihren Folgen. Du lebst ja schon einige Jahre in Spanien und wir haben letztes Jahr auch eine Wohnung in Andalusien gekauft die wir in 1,5 Jahren dauerhafter nutzen wollen. Ich würde gerne mal mit dir privat über einige Dinge wie welche Krankenkasse und mehr sprechen. Meine email : [email protected]
      Würde mich freuen von dir zu hören,
      Bernd

  4. Schön zu hören, daß es Ihnen da unten gut geht.
    Ich dachte nur, daß in Spanien die Preise auch gesalzen sind. Aber gut das Gegenteil zu hören.

    Ich wollte eigentlich mit meinem Kommentar oben ausdrücken, daß diese aktuellen Schreckensmeldungen nur ein Kindergeburtstag sein könnten. Denn wenn im nächsten Jahr die Rezession eintritt, dann mag die auch etwas heftiger werden als sich manche denken. Dann kann es ans Eingemachte gehen (Arbeitsplätze) und dann kann man Schreckensartikel verfassen. Verbunden mit einer weiter wirkenden hohen Inflation (Energie) wird es spannend werden. Aber es kann natürlich auch gut gehen, kurze Rezession und ne kleine Delle im Lack. Man wird sehen.

  5. Pingback: Aktuelles vom 16.11.2022 | das-bewegt-die-welt.de

  6. Italien arm,aber Giovanni reich

    Ja das Märchen vom reichen DE soll dem uninformierten Volk weiter erzählt werden.Statistiken zeigen,dass auch die Bürger von Italien reicher als Deutsche sind.Die hochverschuldeten EU- Staaten werden somit von DE unterstützt und es wird immer mehr.Das wird wohl auch der Auftrag der deutschen Wähler an ihre Politiker sein.Diese Demokratie mit solcher Solidarität wird wohl kaum eine SOLIDE- RARITÄT bleiben.

    1. Ja, sag ich schon seit Jahren. Man muss sich nur den jährlichen Allianz World Wealth Report durchlesen. Auf den letzten Seiten, S. 58 vom Report 2022, (ist ein wenig versteckt im Netz), da liegen wir im Staatenranking auf Platz 18, nach Italien Frankreich, Belgien, Irland !! etc. USA weit voran mit dem 4 fachen.
      Natürlich sind das Mittelwerte aber auch die haben eine ernüchternde Aussage.

      https://www.allianz.com/content/dam/onemarketing/azcom/Allianz_com/economic-research/publications/specials/en/2022/october/12-10-2022-GlobalWealthReport.pdf

  7. Regierungsmedien ? (kicher)
    Sie verschweigen hier in Deutschland alles ? (grins)

    Lieber Helmut.
    Hier wird überhaupt nicht über spanische Renten berichtet. Nur stellenweise über Österreich.
    In den Niederlanden haben die Rentner auch eine frühe und gute Absicherung. DIE haben aber auch viel Erdgas (zumindest gehabt). DIE können sich das leisten.
    Das System in Spanien, so wie Sie es schildern, erinnert mich aber mehr an Griechenland, also vor der Pleite dort. Und so droht es wohl auch Spanien zu ergehen. Natürlich freut sich der Empfänger und trickst, um noch besser dar zu stehen. Aber das Konzept ist halt dann nur auf Schulden aufgebaut und damit sehr schnell vergänglich. Wenn wir so etwas hier in Deutschland einführen würden, dann hätten wir aber ruck zuck keine Mietwohnungsnot mehr :-))))

  8. Hallo Jumpin 1.
    Da ist nicht getrickst, sondern das sind die Gesetzte in Spanien, die eine Mindestrente regeln.
    Wie tief aber die deutschen Regierungmedien auch in Ihrem Kopf Spuren hinterlassen haben, kann man Ihren Worten entnehmen

    1. „Hallo Jumpin 1.
      Da ist nicht getrickst, sondern das sind die Gesetzte in Spanien, die eine Mindestrente regeln.“

      Helmut,
      es kommt natürlich immer auf die Sichtweise an. Cum-ex war dann auch nicht getrickst :-)
      Natürlich bescheißen die Leute dort den Staat bzw. das Rentensystem. Wenn ich Ihren Worten glauben darf, dann sind Angehörige bei dem Rentenempfänger zwar offiziell gemeldet, leben aber ganz woanders. Sinn dieser Aktion ist es ja dann eindeutig, daß unberechtigt mehr Rente empfangen wird und Unberechtigte partizipieren. Genauso war es ja auch in Griechenland, wenn man den „Regierungsmedien“ glaubt.
      Eine ernsthafte Diskussion über dieses Verhalten ist nicht sinnvoll.

      In meinen Betrachtungen versuche ich immer, losgelöst vom persönlichen Vor- oder Nachteil, das große Ganze zu sehen und entsprechend für eine absehbare Entwicklung zu argumentieren. Wenn ich plötzlich das 4-fache Gehalt von meiner Firma bekomme, diese aber in ihren Bilanzen minus macht, dann freue ich mich natürlich über diesen Geldsegen, schaue mich aber direkt nach einem neuen Arbeitgeber um ;-)
      Ergo werden die Rentner in Spanien auf lange Sicht ihren Gürtel sehr viel enger schnallen müssen, ähnlich derer in Griechenland. Im Übrigen ist ein internationaler Vergleich der Rentensysteme mit wenigen Einzelaspekten nicht zielführend. Das kann man schön beim Rentenvergleich zwischen Deutschland und Österreich sehen. Aber – so lange es gut geht.

  9. @Bernd, aber aufgepasst, dass Helmut nicht als Rentner- Schlepper und FMW als Schlepperplattform verurteilt werden.Fugi und Helmut könnten in einem Spanischen Gefängnis landen. Helmut, wie sind die Verhältnisse im spanischen Knast?

  10. Hallo Auswandervogel,

    Wenn ich richtig informiert bin, dann kommen in Spanien nur unter 70 jährige ins Gefängnis, und über 70 jährige nur, wenn ganz gravierende Straftaten vorliegen, und Menschen gefährdet wären, wenn man den Täter nicht wegsperrt.
    Daher bekommt in der Regel ein über 70 jähriger Täter Hausarrest, was mit einer elektronischen Fußfessel überprüft wird.
    Würde mich jetzt nicht besonders stören so eine Fußfessel, sie müsste nur für den Pool wasserfest sein, und für die Sauna hitzebeständig.
    Aber mal im Ernst.
    Man bekommt auch in Spanien nichts geschenkt. Und die größten Fehler werden damit gemacht, sich nicht konsequent an das zu halten, was der spanische Staat vorschreibt, bzw. anbietet, um sozial abgesicherten zu sein.
    Es geschieht aber hier auf einer anderen Ebene.
    Wer z. B. die Mindestrente für nur ein paar Jahre Beiträge erhält, kann trotzdem noch Einkommen zusätzlich in der selben Höhe haben, und Vermögen unbegrenzt, wenn daraus kein Einkommen entsteht, was höher als die Mindestrente ist.
    Selbst die vor ein paar Jahren eingeführte Grundsicherung, lässt zu, dass man noch einige Tausender im Jahr dazuverdienen kann, ohne dass es abgezogen wird.
    Trotzdem melden sich einige Leute nicht mit ihrem Wohnsitz in Spanien an, arbeiten lieber schwarz, und müssen im Alter zurück nach Deutschland, um dort dann die Grundsicherung zu erhalten.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

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