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US-Börsenaufsicht legt neue China-Aktien an der Wall Street auf Eis

New Yorker Börse

Man sah es in den letzten Wochen. Die chinesische Regierung überschüttete diverse Hightech-Branchen mit neuen Restriktionen. Daraufhin stürzten die Aktien einiger großer chinesischer Konzerne an US-Börsen in den Keller, darunter Didi, Tencent und Alibaba. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC schreitet nun ein – offensichtlich ist der Mangel an Rechtssicherheit in China ein Problem für Anleger an der Wall Street. Denn er tangierte in den letzten Wochen ganz real die Vermögenswerte von Menschen, die an US-Börsen chinesische Aktien kauften. Jetzt blockiert die US-Börsenaufsicht SEC erst einmal neue Börsengänge chinesischer Unternehmen in den USA – aber wohl nur vorübergehend?

Um es klar zu sagen, so die SEC: Bei den Rechtskonstruktionen der China-Aktien an der Wall Street würden weder die Investoren in den Aktien der Mantelgesellschaft noch die Offshore-Mantelgesellschaft selbst Aktien der in China ansässigen Betriebsgesellschaft besitzen. Er befürchte, dass normale Anleger nicht wissen, dass sie Aktien einer Mantelgesellschaft und nicht einer in China ansässigen Betriebsgesellschaft halten, so der SEC-Chef Gary Gensler in einer aktuellen Mitteilung.

In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in China und der allgemeinen Risiken der in China ansässigen Strukturen habe er die SEC-Mitarbeiter gebeten, von Offshore-Emittenten, die mit in China ansässigen Betriebsgesellschaften verbunden sind, bestimmte Offenlegungen zu verlangen, bevor ihre Registrierungserklärungen von der SEC für wirksam erklärt werden können. Insbesondere sollen diese Emittenten an prominenter Stelle und klar erkenntlich offenlegen, dass die Anleger keine Aktien einer in China ansässigen Betriebsgesellschaft kaufen, sondern Aktien eines Mantelemittenten, der Dienstleistungsverträge mit der verbundenen Betriebsgesellschaft unterhält.

Auch sollten die Emittenten klar offenlegen, dass die in China ansässige operative Gesellschaft, der Emittent des Börsenmantels und die Anleger mit der Ungewissheit über künftige Maßnahmen der chinesischen Regierung konfrontiert seien, welche die finanzielle Leistungsfähigkeit der operativen Gesellschaft und die Durchsetzbarkeit der vertraglichen Vereinbarungen erheblich beeinträchtigen könnten. Auch sollten diese chinesischen Emittenten detaillierte Finanzinformationen offenlegen, einschließlich quantitativer Kennzahlen, damit die Anleger die finanziellen Beziehungen zwischen den einzelnen Firmen verstehen können.

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Und laut SEC sollen alle in China ansässigen Betreibergesellschaften, die entweder direkt oder über eine Mantelgesellschaft Wertpapiere bei der SEC registrieren lassen wollen, sicherzustellen, dass an prominenter Stelle eindeutig offengelegt wird, ob die operative Gesellschaft und der Emittent, falls zutreffend, von den chinesischen Behörden eine Genehmigung für die Notierung an US-Börsen erhalten oder verweigert bekommen haben. Auch soll über die Risiken informiert werden, dass eine solche Genehmigung verweigert oder widerrufen werden könnte.

Darüber hinaus sollen gezielte zusätzliche Überprüfungen der Einreichungen von Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in China stattfinden, so SEC-Chef Gary Gensler. Er sei davon überzeugt, dass diese Änderungen die Gesamtqualität der Offenlegung in den Registrierungserklärungen von Offshore-Emittenten, die mit in China ansässigen Unternehmen verbunden sind, verbessern werden. Er sei der Meinung, dass solche Offenlegungen für eine fundierte Anlageentscheidung von entscheidender Bedeutung sind und im Mittelpunkt des Auftrags der SEC stehen, die Anleger auf den US-Kapitalmärkten zu schützen.



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