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Marktreaktion auf US-Inflation US-Inflationsdaten höher: Aktienmärkte fallen, Goldpreis steigt

US-Inflationsdaten höher: Aktienmärkte fallen, Goldpreis steigt
Börsenkurse. Grafik: pongpun - Freepik.com

In den USA wurden soeben die Inflationsdaten für September veröffentlicht. Die Daten fielen höher aus als erwartet – ein Dämpfer für die nach wie vor hohen Zinssenkungserwartungen. Im Vorfeld der wichtigen Daten stieg an den US-Aktienmärkten die Zuversicht, dass sich die Inflation weiter abkühlt und das die viel beschworene weiche Landung der US-Wirtschaft gelingt. Der US-Leitindex S&P 500 erreichte am Mittwoch ein neues Rekordhoch, während der Dollar an Stärke gewann und die 10-jährige Benchmark-Rendite sich über der viel beachteten 4%-Marke verharrte. Der Goldpreis notierte kurz vor der Veröffentlichuntg kaum verändert bei 2.615 USD, nachdem er am Vortag bis auf 2.604 USD gefallen war, da die Märkte nach den zuletzt besseren Konjunkturdaten mit weniger starken Zinssenkungen der Fed rechnen.

US-Inflationsdaten

Die von den Märkten mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für September fielen im Jahresvergleich mit 2,4 % etwas höher aus als erwartet. Analysten hatten mit einer Inflationsrate von 2,3% gerechnet. Auch im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise mit 0,2% stärker als erwartet (Prognose 0,1%). Die Kernrate ohne die volatilen Faktoren Nahrungsmittel und Energie lag mit 3,3% ebenfalls über der Konsensschätzung, die Ökonomen hatten mit 3,2% gerechnet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise in der Kernrate um 0,3 % statt um 0,2 %.

An den Aktienmärkten kamen die überraschend hohen Inflationsdaten nicht gut an. In einer ersten Reaktion fiel der S&P 500 Future von 5.792 auf 5.765 Punkte, auch Dow Jones und Nasdaq 100 gaben nach. Der Goldpreis profitierte hingegen von der etwas höheren Inflation und kletterte zeitweise auf über 2.626 USD, während der Dollar-Index nachgab und die US-Renditen leicht fielen. Der folgende XAU/USD-Chart zeigt die negative Korrelation zwischen dem Goldpreis und der 10-jährigen Anleiherendite nach der Bekanntgabe der Inflationsdaten.

US-Inflation: Aktienmärkte fallen, Goldpreis steigt nach den Inflationsdaten - Fed unter Druck

Insbesondere für die Aktienmärkte dürften die höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten ein kleiner Rückschlag sein, da sie auf eine Verlangsamung der Inflation und eine Fortsetzung des geldpolitischen Lockerungszyklus der Fed mit hohem Tempo gehofft hatten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im November hat sich nach den Inflationszahlen jedoch kaum verändert. Rund 85% der Marktteilnehmer rechnen weiterhin mit einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkten, während 15% gar keine Zinssenkung erwarten.

Das am Vorabend veröffentlichte FOMC-Protokoll zeigte eine kontroverse Diskussion der Fed-Mitglieder über die Lockerung der Geldpolitik. Nicht alle Mitglieder unterstützten den großen Zinsschritt im September, vor allem Fed-Chef Powell drängte die Notenbanker zu einem großen Zinsschritt. Angesichts des unerwartet hohen Preisdrucks dürfte die Spannung vor der nächsten Sitzung Anfang November zunehmen.



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