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Blick auf Euro, Gold, Öl, Anleihen, Aktien Wie die US-Jobdaten den Kapitalmarkt durchschütteln

Die US-Jobdaten haben den Kapitalmarkt kräftig durchgeschüttelt. Euro, Gold, Öl, Anleihen, und auch so langsam Aktien zeigen Reaktionen.

Die US-Jobdaten vom letzten Freitag haben den Kapitalmarkt in großen Teilen durchgeschüttelt. Eine Kette aus Ereignissen und darauf folgend neuen Erwartungen sorgt dafür, dass viele Assetklassen erst einmal ihre Richtung gewechselt haben. Letzter Freitag 14:30 Uhr, das war ein entscheidender Zeitpunkt, der nachwirkt. Mit 517.000 neuen Arbeitsplätzen in den USA im Januar hat der US-Arbeitsmarkt den Kapitalmarkt aber richtig kräftig aus den Socken genauen, bei Erwartungen von nur 185.000 neuen Stellen.

Kapitalmarkt unter der Fuchtel der US-Jobdaten

Diese viel größere Zahl geschaffener neuer Jobs bedeutet: Der Arbeitsmarkt in den USA läuft viel heißer als gedacht, der Lohndruck dürfte hoch bleiben, und der Kapitalmarkt erwartet nun doch einen höheren Aufwärtsdruck bei den Zinsen für die Federal Reserve – obwohl sie gerade dabei war ihre Zinserhöhungen zu verlangsamen. Ob die Federal Reserve wirklich die Zinsen kräftiger anheben wird, ist unklar. Aber der Markt spielt dieses Szenario – für den Moment. Höhere Zinsen sind schlecht für Aktien und für das zinslose Gold (weil Zinsanlagen attraktiver werden).

Gold, Öl und Euro haben klar reagiert

Der Kapitalmarkt wurde in vielen Assets getroffen. Wir hatten es heute und Freitag bereits in Teilen besprochen: Durch die US-Jobdaten haben Gold und Euro verloren. Auch der Ölpreis sackte zügig um gut 4 Dollar ab, weil der höhere US-Dollar gegen Öl drückt. Der Goldpreis verlor seit Freitag Mittag 45 Dollar (hier dazu ein Analystenkommentar). Euro gegen US-Dollar verliert seit Freitag Mittag 170 Pips. Damit ist die Euro-Euphorie erst mal abgewürgt. Denn bis Freitag Mittag sah man eigentlich eine verlangsamende Fed, bei einer weiterhin stark hawkishen EZB – die ihre Zinsen weiterhin kräftig anhebt. Jetzt aber ist wieder Dollar-Stärke angesagt!

Aktienmärkte reagieren noch am wenigsten

Noch am mildesten haben bisher die Aktienmärkte auf die US-Jobdaten vom Freitag reagiert. Der Dax verlor seitdem nur 115 Punkte, Dow Jones -240 Punkte, Nasdaq -223 Punkte. Heute könnten sich die Verluste womöglich ausweiten. Grundsätzlich gilt: Weiter steigende Zinsen sind Gift für Aktien. Unternehmen und Verbraucher müssen für Kredite noch mehr bezahlen, Hauskäufe gehen noch stärker zurück, weniger Konsum und weniger Gewinne für Unternehmen belasten die Gewinne der Konzerne. Dies wäre vom Szenario her die Folge, wenn man den nun erhöhten Druck auf die Fed zu Ende denkt.

Gewinner US-Anleiherenditen und US-Dollar

Gewinner am Kapitalmarkt sind dank der extrem starken US-Jobdaten ganz klar US-Dollar und US-Anleiherenditen. Der Dollar-Raum und Dollar-Zinsanlagen werden durch den erhöhten Aufwärtsdruck bei US-Zinsen attraktiver. Und so ist auch dieser TradingView Chart eindeutig. Mittig im Kasten sehen wir den Zeitpunkt, als der ganze Markt ab Freitag 14:30 Uhr ruckartig in Bewegung kam. Der Chart zeigt steigende Renditen und US-Dollar, und den fallenden Goldpreis (türkis).

Chart zeigt klare Bewegung am Kapitalmarkt durch US-Jobdaten

Andre Stagge mit Blick auf die Märkte

Im folgenden Video bespricht der Börsenexperte Andre Stagge die Lage am Kapitalmarkt nach den US-Jobdaten und nach den Entscheidungen der Notenbanken vom letzten Mittwoch und Donnerstag.



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2 Kommentare

  1. Ja, Stagge sagt, dass die Aktien im Sommer fallen können! Bis dahin sind die gehebelten Bären tot. War er nicht vor Jahresende short, wie man in seinen günstigen Seminaren lernen konnte?

  2. Der 46. US-Präsident Joseph Robinette Biden erwartet von ExxonMobil nachvollziehbar, entsprechend am Heimatmarkt zu investieren, um dem Ölmulti eine eventuelle höhere steuerliche Belastung ersparen zu können. Wenn aber nun aufgrund von entsprechenden US-Jobdaten der Ölpreis deutlich absackt, muss im Gegenzug auch eine entsprechende steuerliche Entlastung für ExxonMobil geprüft werden.

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