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US-Märkte überraschen Donald Trump nach seiner Rückkehr aus Japan

Wie schnell sich die Zeiten ändern können! Noch vor wenigen Wochen, im Überschwang der Gefühle, sprach der US-Präsident von seiner starken Konjunktur, der Immunität der Industrie gegenüber Chinas Revanche, wegen der geringen Summe an US-Exporten, die von Zöllen betroffen seien. Er verschärfte den Handelsstreit mit China durch den Huwaei-Bann und einer Schwarzen Liste und wurde bei seiner Rückkehr von seinem Treffen mit Japans Premier Abe von den Märkten kalt überrascht. Welche Schlussfolgerungen wird er aus den folgenden Marktsignalen ziehen?

 

  • Nach einem Durchbruch der US Zinsen unter wichtige Unterstützungsmarken – die 10-Jährigen fielen auf 2,268 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit 2017 -, reagierte der Aktienmarkt in der letzten Handelsstunde am Dienstag heftig.
  • Bei hohem Volumen korrigierte der Dow nach anfänglichen Gewinnen von 130 Punkten um 237 Punkte nach unten.
  • Der Dow fällt nun bereits die fünfte Woche in Folge, eine Verluststrecke wie bereits seit acht Jahren nicht mehr gesehen. (Ich nenne bewusst die Zahlen des Dow Jones Average und nicht die des aussagekräftigeren S&P 500, weil Donald Trump diesem mehr Beachtung schenkt).
  • Anleger schichten massiv in sichere Häfen wie Versorger- und Immobilienaktien um.
  • US-Chipaktien verloren bereits 15 Prozent in diesem Monat, 18 Prozent seit dem Aprilhoch, obwohl sie eigentlich Stärke gegenüber China beweisen sollten.
  • Die Citigroup rechnet mit einer Halbierung der Umsätze von Apple in China in diesem Jahr (die Aktie minus 17% seit Anfang Mai).
  • Die US-Zölle auf chinesische Waren sollen jeden US-Haushalt in diesem Jahr um 831 Dollar belasten.
  • Der Kurs des Dollars (EUR/USD) steigt immer weiter, derzeit gut 1,11 und das eigentlich schon seit dem 1.Februar 2018 (1,25). Immer mehr Gegenwind für US-Exporteure und kontraproduktiv zum Abbau des Handelsbilanzdefizits, Trumps Ur-Anliegen.
  • Die Fed Funds Futures preisen bereits eine 50 Prozent-Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Federal Reserve um 0,5 Prozent im Januar 2020 ein.

 

Sieht so die Stärke der US-Wirtschaft aus im Kampf gegenüber China? Ein Analyst sprach im Handelsstreit von einem „High-Stakes-Poker Game“ zwischen Donald Trump und Xi Jinping. Ich bin schon gespannt, wie lange es noch bis zum nächsten Tweet dauern wird! Für ein Einlenken sind die Kurse aber noch viel zu hoch.

Noch ein Wort zu Deutschland. Die deutschen 10-Jährigen Bunds fielen auf minus 0,161 Prozent und angesichts des neuen Rekordtiefs bei der Deutschen Bank sprach ein Analyst von dem toxischsten Derivate-Portfolio des Instituts seit Menschengedenken. Mag alles etwas übertrieben sein, aber gute Konjunkturnachrichten sehen anders aus.

 

By 内閣官房内閣広報室 – 平成29年02月10日 米国訪問 -1日目 -, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56336150



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2 Kommentare

  1. So ich stelle folgende Frage hier nochmals in den Raum, aus aktuellem Anlass:
    WIE ENTWICKELT SICH DEN AKTIENKURS VON STRÖER IN DER NÄCHSTEN ZEIT?
    Als Arbeitgeber sind sie nicht attraktiv, ich habe mir hunderte von Mitarbeiterbewertungen durchgelesen.
    Außerdem in den letzten zwei Jahren ein Short-Kandidat.
    Ströer Media SE Aktie: Schluss mit der Unsicherheit!
    Von Volker Gelfarth -26. Mai 2019
    Stroeer: Mit so guten Zahlen hat keiner gerechnet!
    Von Jens Becker -28. Mai 2019
    https://www.onvista.de/aktien/Stroeer-Aktie-DE0007493991

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