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Yellen bettelt um Anhebung der Schuldenobergrenze US-Staatsverschuldung 31,4 Billionen Dollar – der große Schuldenzuwachs

Die US-Staatsverschuldung liegt inzwischen 31,4 Billionen Dollar. Wir blicken auf den großen Trend. Die Schuldenobergrenze wurde mal wieder erreicht.

USA-Flagge

US-Staatsverschuldung kennt seit Jahrzehnten nur eine Richtung. Sie hat derzeit 31,4 Billionen Dollar erreicht! Werfen wir einen Blick auf das große Ganze. Im TradingView Chart sehen wir als blaue Linie seit dem Jahr 2000 die Entwicklung der US-Staatsverschuldung von unter 6 Billionen Dollar auf jetzt 31,4 Billionen Dollar. Egal ob Clinton, Bush, Obama, Trump oder Biden – egal ob Demokrat oder Republikaner. Die USA leben über ihre Verhältnisse, und zwar massiv. Dies erkannte man auch an der gestrigen Veröffentlichung des US-Handelsbilanzdefizits für 2022 – mit 948 Milliarden Dollar war es ein neuer Rekordwert. Die US-Volkswirtschaft (Staat, Unternehmen, Bürger) musste sich (vereinfacht ausgedrückt) um diese Summe neu verschulden, um im Ausland Waren und Dienstleistungen einzukaufen.

US-Staatsverschuldung in Relation zum BIP

Zurück zum Chart: In gelb sehen wir das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA, seit dem Jahr 2000 gestiegen von 10 auf jetzt 23,3 Billionen Dollar. Nun könnte man sagen: Vielleicht ist das BIP ja viel stärker gestiegen als die US-Staatsverschuldung, dann wäre ja alles noch halbwegs in Ordnung? Nein, auch bei diesem Vergleich ist keine Entlastung angesagt. In orange sehen wir die prozentuale Relation von US-Staatsschulden zum BIP. Im Jahr 2000 lag die Relation noch bei unter 60 %, jetzt sind es 129 %.

In türkis sehen wir im Chart den Leitzins der Federal Reserve. Man sieht die wellenförmige Bewegung. Je nachdem, ob die USA gerade in der Krise oder in einer guten konjunkturellen Lage waren, erhöhte oder senkte die Fed die Zinsen. Und die US-Staatssverschuldung? Die ist auf lange Sicht gesehen immer weiter angestiegen, egal ob die Zinsen nun hoch oder niedrig waren. Seit 2020 gab es noch mal einen Extra-Booster für die Verschuldung durch die Corona-Krise, aber der große Trend zeigte auch schon vorher eindeutig nach oben.

US-Staatsverschuldung seit dem Jahr 2000 im Vergleich zu Leitzins und BIP

Schuldenobergrenze

Seit Jahrzehnten gibt es in den USA die inzwischen fast legendäre „Schuldenobergrenze“. Legendär, weil sinnlos. Sie soll eigentlich verhindern, dass der Staat sich nicht immer weiter verschuldet. Doch da man strukturell viel mehr Geld ausgibt als einnimmt, passiert seit Jahren in der Praxis immer das selbe: Man erreicht die Schuldenobergrenze, und der Kongress erhöht dann die Schuldenobergrenze. Die US-Staatsverschuldung steigt dann rasch weiter an, und so geht es Jahr für Jahr immer weiter. Die aktuelle Schuldenobergrenze wurde am 19. Januar 2023 bei 31,4 Billionen Dollar erreicht. Verdeckt dürfte diese Summe natürlich in den letzten Tagen weiter gestiegen sein – diese Schulden würden dann bei Anheben der Grenze wohl offiziell nachgebucht werden.

Und nun? Wie CNBC berichtete, schrieb US-Finanzministerin Janet Yellen, sozusagen die oberste Schulden-Aufnehmerin der US-Regierung, am Montag einen Brief an den US-Kongress, der für die Anhebung der Obergrenze zuständig ist. Die US-Regierung riskiert eine „wirtschaftliche und finanzielle Katastrophe“, wenn das Repräsentantenhaus keinen Gesetzentwurf zur Anhebung der Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen Dollar verabschiedet, so Janet Yellen am Montag.

Die republikanischen Mitglieder des Kongresses zögern die Anhebung hinaus, um mit dem Weißen Haus über Änderungen der Ausgabenregeln zu verhandeln, bevor sie einen Gesetzentwurf ausarbeiten. Das Finanzministerium hat unter Janet Yellen mehrere vorübergehende Maßnahmen ergriffen, um die Regierung vor einem Zahlungsausfall zu bewahren. Wie wird das ausgehen? Meine Meinung: Letztlich wie immer: Irgendwie wird man sich einigen, damit der Regierungsapparat weiter mit Geld versorgt wird, und die US-Staatsverschuldung wird weiter wachsen.



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9 Kommentare

  1. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 8. Februar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

  2. Die G20, entweder in Form eines Gipfels(,)oder im Rahmen der Finanzminister(,)ist aufgerufen, zu erörtern, wie hoch die Gefahr einer Finanzkrise zu Lasten der Entwicklung der Weltwirtschaft aufgrund einer übermäßigen Staatsverschuldung ist.

  3. Ist der Artikel eigentlich ein Template, da er regelmäßig wiederholt werden kann? Natürlich werden die Staatsschulden weiter wachsen. Warum sollten sie auch nicht? Schließlich hat Biden gerade wieder allen alles versprochen. Und das Wichtigste dabei: Steuern und Abgaben werden auf gar keinen Fall erhöht. Und sollte sich daran je etwas ändern hat die amerikanische Regierung sofort die gesamte Nation an der Gurgel. Vom evangelikalen Überpatrioten über den woken Schwarzen mit Geschlechtsidentitätsstörung bis zum letzten Banker an der Wallstreet.

    Die Projektionen des weiteren Schuldenwachstums der Kongressbüros für den Haushalt weisen auch für die nächsten Jahre weiterhin ein parabolisches Wachstum aus. Stört da aber keinen. Schließlich sind hohe Schulden kein Problem des Schuldners, sondern des Gläubigers.

    1. Super…………….
      und wir, oder ich oder du, ja auch du…. finanzieren die ORGIEN der USA.
      i hab so ein dumpfes Gefühl, wenn ich unser mannhattan ……
      Wenn man mit offenen Augen z. B. , ja das mach ich, laufen durch Mannhattan.
      Sehe ich Voll Beschäftigung.
      6 Köche für 5 Gäste.
      Jeder Eingang ein Aufpasser innnenenen……
      drinnen hinter dem Empfang, neben dem Empfang, über dem Empfang
      unter dem Empfang…..Aufpasser innnenenen…..
      Wo St hi oder her oder reinschaust, hängt aner oder anerinn rum.
      ja des ist nit wegen der Kriminalitätsbekämpfung, ja auch, aberber
      es ist Hauptsächlich Beschäftigung, nä.
      Wennst auf der Landstrass oder aufm Haiwäy fährst und a Weng Gas gibt’s.
      Kommt aus dem NICHTS a Polizeistreife daher.
      Die Ham für jede Automarke eine eigene Polizeistreife.
      100. ja tausende. i kanns Eich soong.
      etz werd’s zu spät…………

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Wir schreiben das Jahr 2000. Clinton verkündet lauthals die Schuldenpolitik endgültig im Griff zu haben und man werde demnächst schuldenfrei sein.

    „Die Botschaft hört ich wohl, allein mir fehlt der Glaube “ dachte ich mir damals schon.

    Wer wie ich, in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, kennt die amerikanische Schuldenpolitik nur zur Genüge, denn das war ein wichtiger Lehrstoff im Geographie- Unterricht der 8.Klasse.

    Die Amis haben schon 1971 die Goldbindung aufgehoben, 1971 vorläufig und 1973 endgültig, Grund: Die hohe Verschuldung durch die Kriege in Korea und Vietnam.
    Überhaupt war das System von „Bretton Woods“ kein Liebling von Roosevelt,die Idee ging auf seine Vize Truman zurück.
    Roosevelt hasste das Gold, deshalb verbot er es auch sofort, als er an die Macht kam. Denn Roosevelt wollte die Leute nach dem 29er Crash mit Gewalt zurück in den Aktienmarkt treiben und da störte die Alternative Gold gewaltig.
    Erst Jahrzehnte später hob man es wieder auf,als sich die Märkte wieder stabilisiert hatten und Gold keine Gefahr mehr erschien der Aktie Konkurrenz zu machen.
    Mit einer goldgeckten Währung wären solche Exesse der FED nicht möglich.

    „Das Verbrechen von 1971“ Youtube Markus Krall und Thorsten Polleit diskutieren die Themen Staatsverschuldung und Inflation im Kontext historischer Ereignisse.
    Staatsverschuldung und Inflation sind Seiten der gleichen Medaille und gehören untrennbar zusammen.

  5. Ach die Amis wenn die eins können, dann ist es über ihre Verhältnisse zu leben. Dann noch die grosskotzigen Waffengeschenke für die ach so heilige Ukraine,das wird schon wir haben es doch. Eben nicht ihr Drecks arroganten Amis,am Ende zahlen wieder alle die Zeche von diesem Pack wenn alles zusammen bricht.

    1. Waffengeschenke? Nene, die lassen sich die Waffen für die Ukraine höchst intelligent von uns Idioten in der EU auch noch teuer bezahlen

  6. „Staatsverschuldung und Inflation sind Seiten der gleichen Medaille und gehören untrennbar zusammen“ (S. Schaarschmidt). Das ist natürlich Unsinn, wenn überhaupt gibt es zwischen Geldmenge und Inflation einen losen Zusammenhang (Keynes). Staatsverschuldung hat nichts mit Inflation zu tun, sondern sagt lediglich aus, dass der Staat als Markteilnehmer im Markt agiert hat, z.B. investiert oder indirekt konsumiert. Wie alle anderen Teilnehmer im Markt auch. Dies bewirkt grundsätzlich keine Inflation (s. Japan) Die zeitliche Ableitung der Staatsverschuldung kann Inflation auslösen, genauso wie es eine kurzfristig übermäßige Kreditnachfrage der übrigen Marktteilnehmer auch kann. Das hängt aber mit der neu erzeugten Geldmenge und vor allem von der Verwendung der Kredite ab, nie von der Verschuldung an sich. Diese kann sogar in die Deflation führen.

    1. @AE. Ja da merkt man eben, dass S. Schaarschmidt seine volkswirtschaftlichen Grundkenntnisse im Wirtschaftsunterricht eines sozialistischen Staates erworben hat. Ein Pleitestaat erklärt wie Wirtschaft funktioniert. Dieses Mal hat nur der Dauerhinweis auf den positiven Realzins gefehlt.😀

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