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US-Staatsverschuldung: Trumps Schuldenspiel öffnet den Weg in unbekannte Dimensionen! Ein historischer Vergleich

1980 lag die US-Staatsverschuldung noch bei 900 Milliarden Dollar. Ja wirklich! Dann folgten die "goldenen Reagan-Jahre". Von den 80ern bis zur Wahl von George W Bush stieg die Schuldenlast von 0,9 auf 5,7 Billionen Euro. Dann in seiner...

Von Claudio Kummerfeld

1980 lag die US-Staatsverschuldung noch bei 900 Milliarden Dollar. Ja wirklich! Dann folgten die „goldenen Reagan-Jahre“. Von den 80ern bis zur Wahl von George W Bush stieg die Schuldenlast von 0,9 auf 5,7 Billionen Dollar. Dann in seiner Amtszeit von 2001-2009 schaffte Bush es diese schon gigantisch große Summe fast zu verdoppeln auf 10,6 Billionen Dollar. Das konnte man ja alles rechtfertigen mit dem Krieg gegen den Terror usw. Staatsschulden interessierten zu der Zeit eh niemanden.

Und dann kam Barack Obama Anfang 2009, der Heilsbringer, der angeblich alles besser machen wollte, und allen (!) alles versprach. Obama schaffte es von 10,6 Billionen Dollar Schuldenlast auch fast zu verdoppeln, auf 19,97 Billionen Dollar Anfang 2017. Er konnte Mehrausgaben aufgrund der Finanzkrise als Grund anführen. Auch das ist selbstverständlich total nachvollziehbar (Satire). Dort übernahm Donald Trump, und hat es bis jetzt auf 20,49 Billionen Dollar US-Staatsverschuldung geschafft. Da müssen wir aber noch nachlegen, da geht noch mehr!

Beide Trump-Vorgänger hatten acht Jahre Zeit, aber beide haben diese enormen prozentualen Zuwächse von fast 100% ohne kräftige Steuersenkungen (Einnahmeausfälle) hinbekommen. Struktureller Grund ist natürlich das gigantische Defizit von Staat und Volkswirtschaft! Immer mehr ausgeben, als man einnimmt. Kriegt Trump so eine kräftige prozentuale Steigerung ebenso hin, und das in nur vier statt acht Jahren, und das mit Hilfe der Steuerausfälle, die durch die Steuersenkungen zu erwarten sind? Es ist ja durchaus möglich oder wahrscheinlich, dass Trump nicht unbedingt eine zweite Amtszeit bekommt.

Es könnte schwierig werden für Trump, denn um prozentual mit seinen Vorgängern mitzuhalten, wäre ein Schuldenzuwachs von gut 20 Billionen auf 40 Billionen US-Dollar notwendig. Und dafür hätte er effektiv jetzt nur noch drei Jahre Zeit, falls er nicht wiedergewählt wird. Denn das erste Jahr seiner Präsidentschaft hat er nun mal gebraucht um diese Senkungen durchzudrücken. Immerhin hat er damit etwas Großes geschafft, was man ihm bei dem Blockade-Kongress vorher so nicht zugetraut hätte.

Die Theorie der Republikaner und von Trump ist einfach. Kurzfristig wird es Steuerausfälle und damit Einbußen für den Staatshaushalt geben. Aber mittel- und langfristig soll dann die Einnahmeseite durch mehr wirtschaftliche Aktivität wieder sprudeln, und so die vorigen Ausfälle gegenfinanziert werden. Bisher hat das noch nirgendwo auf dem Planeten funktioniert. Von daher darf man annehmen, dass die USA von den aktuell 20,49 Billionen Dollar Staatsverschuldung nun zügig durchstarten auf 21, 22, 23 Billionen Dollar, und so weiter – denn die Steuerreform soll ja schon am 1. Januar in Kraft treten!


In der Grafik (US-Staatsverschuldung seit 1980) haben wir markiert, für welche Teile des Charts Trumps Vorgänger verantwortlich waren.



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18 Kommentare

  1. Das schafft er schon…. da bekommt „Make America Great Again “ eine ganz neue Bedeutung.

  2. Schulden sind der Trend…werden eh nicht mehr zurueckbezahlt!
    Ausser der Michl..der zahlt die Zeche!!
    Ist doch seit 1913 bekannt…..
    Des san de Schuid“n Praesis….

  3. Der Chart sieht nur so steil aus weil er arithmetisch ist. Ihr müsst einen logarithmischen nehmen, dann passt das schon ?

  4. Klar, die Staatverschuldung nimmt fast überall zu. In den USA ist der Schuldenstand bei 108% des BIP angelangt, in Zahlen sind das 65 Tsd.$ Schulden pro Bürger. Aber, das Vermögen der Amerikaner beträgt 175 000 € pro Bürger, natürlich ganz ungleich verteilt. Japan hat eine Staatsverschuldung schon seit Jahren über 200%. In Deutschland sinken die Staatschulden von fast 80% vor einigen Jahren mittlerweile in Richtung 60% zum BIP. Deshalb ist es auch so wahrscheinlich, dass wir in Deutschland bald unsere Häuser mit Zwangshypotheken beleihen müssen – wie ein VWL-Experte, emigriert nach Thailand, ständig postuliert. Die Volkswirte sprachen lange Zeit davon, dass eine Volkswirtschaft Schwierigkeiten mit ihren Staatsfinanzen bekommt, wenn der Schuldenstand über 90% zum BIP ansteigt. Das war aber zu einer Zeit, als die Zinsen noch über 5% lagen. So sind die Zahlen, nicht angenehm, aber ich glaube aktuell noch nicht endzeitmäßig.

    1. @Wolgang, selten so gelacht!!!

      „In Deutschland sinken die Staatschulden von fast 80% vor einigen Jahren mittlerweile in Richtung 60% zum BIP. Deshalb ist es auch so wahrscheinlich, dass wir in Deutschland bald unsere Häuser mit Zwangshypotheken beleihen müssen – wie ein VWL-Experte, emigriert nach Thailand, ständig postuliert.“

      Vielen Dank für diesen feinen Humor!

      1. @Markus. Zum heutigen Tag lagen laut Eurostat die deutschen Staatschulden bei 2,123 Bio €, das BIP bei 3,236 Bio €, bedeutet 65,61% zum BIP. Natürlich ohne Target 2-Salden, implizierter Verschuldung (durch Pensionlasten u.s.w.). Aber ähnliches ist im US-Schuldenstand auch nicht enthalten. War nur ein Zahlenvergleich.

        1. @Wolfgang M., ich glaube, Fugi meinte eher den zweiten Satz Ihres Kommentares, nicht die Zahlen. Und der ist wirklich köstlich mit feinem Humor Richtung Südostasien gewürzt.

          1. Okay, aber dann ist Markus wirklich der ungekrönte Mr. Sarcasm, Respekt! Gruß

      2. ja ja Fugi,,der Humor wird dir im Hals stecken bleiben!
        Wennst aber bei der Pleitewelle und Hungerloehnen deine Raten nicht mehr zahlen kannst,dann wirds Humorvoll!
        Die Banken ziehen euch weissen Germanen,das Bett unter der Falte weg,mein Sohn Wolfgang,lol ha ha
        I pay cash and you….

        1. @Bäuerin. Wusste gar nicht, dass Sie schon über 80 sind. Obwohl es mich eigentlich nervt: Ich bin Abiturjahrgang 1975 (München – Maria Theresia Gymnasium), habe später zuerst öffentliches Recht studiert, wohne jetzt im Chiemgau mit abgezahltem eigenem Haus und abg. Mietwohnungen, dürfte Ihr Geld also nicht brauchen. Kenne die Entwicklung Bayerns seit gut 40 Jahren in allen Facetten, habe mein bedingungsloses Grundeinkommen u.a. durch Investitionen (langfristig) an den Märkten erworben. Deshalb finde ich den Begriff Jungspund richtig lachhaft, wie vieles andere auch.

          1. Ein typ.dt.akademischer Moechtegern-Spruch…..
            1975 habe ich dein Gymnasium auf dem Reissbrett erstellt!
            Willst jetzt mir „Zeitlich“das Wasser reichen?
            Deine Traum-Immos,waeren dann eh nur Leihgabe,lol

  5. Fugi,bei mir jukts manchmal am Arsch…aber bei dir mal wieder im Finger!
    Das ist der Unterschied!
    Einseitige Maasanzuege, kleiden deinen Weg….

    1. Aber du woast scho,wias gemeint is,oder?
      Deine Seite ist doch sehr aufschlussreich und da muss ich halt ein wenig nachwuerzen…
      Bist ma immer no a griawiga Akademiker,Fugi,…als de Saupreissn im Traed!

      1. Bauer, du woaßt oba scho a, dass vui von de akademischn Saupreißn do herin Bayern sand? Do muaß ma ned no nachwürz’n, a wengerl Nachdenk’n dad meistens scho glanga. Wennst ned owei so a sturer Trottl warst, dad i di sogoar meng ;)

        1. I woas nua oans,dass lauter Zuagroaste Vasallen,do herin san!!
          Bist du a oana?

  6. Beten wir alle zu Gott, daß die Amis nicht auf den Trichter kommen, ihr Schulden-Problem mittels Krieg zu lösen. Der wie stets woanders stattfindet. Es hat sich ja schon ein General verplappert, daß es einen „big-ass fight“ geben soll. Mit Rußland. Und über die Schiene Korea mit den Chinesen gleich auch noch. Die Gläubiger werden umgebracht oder vor vollendete Tatsachen gestellt, indem man den Dollar und damit die Schulden einfach abwertet. Was aber auch die privaten und staatlichen Rentenkassen der Amis, die Sparer, Kapitalanleger usw. im eigenen Land betrifft, die man düpiert.

  7. Oje, ob beten noch hilft bei diesem Präsidenten…..
    :-///

    :-(

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