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Risiko eines Ausverkaufs bei Anleihen und Aktien US-Zinsen: Es drohen 6%-Leitzins – Citi-Stratege rät zum Verkauf

US-Zinsen: Es drohen 6%-Leitzins - Citi-Stratege rät zum Verkauf

Die Aktienmärkte befinden sich trotz einer weiteren Zinserhöhung der US-Notenbank im Höhenflug. Die Marktteilnehmer wetten darauf, dass die Federal Reserve den Zinserhöhungszyklus bald beendet und in der zweiten Jahreshälfte schon wieder die Zinsen senkt. Doch schaut man sich die jüngsten Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten an, dann hat die Fed (noch) gar keinen Grund, die Zinsen zu senken. Der Markt könnte also mit seiner Annahme völlig falsch liegen. Das sieht auch der Stratege, Mohammed Apabhai, von der Citibank so und rät zum Verkauf von Aktien und Anleihen.

Die laufende Berichtssaison hat zwar gezeigt, dass die Wirtschaft schwächelt, noch ist es aber nicht zum dramatischen Gewinneinbruch gekommen, den viele Marktteilnehmer schon jetzt befürchtet hatten. Auch der starke US-Arbeitsmarktbericht hat viele Analysten und Investoren überrascht. Es wurden deutlich mehr neue Stellen geschaffen als es Analysten erwartet hatten. Im Januar haben amerikanische Unternehmen außerhalb der Landwirtschaft 517.000 neue Jobs geschaffen, deutlich mehr als die prognostizierten 185.000 Stellen.

Zudem ist die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand – 3,4 Prozent – seit 50 Jahren gefallen. Von Rezession noch keine Spur – warum sollte die Fed schon bald die Zinsen senken? Sorgen bereitet zudem der Anstieg der Stundenlöhne um 0,3 % zum Vormonat. Eine mögliche Lohn-Preis-Spirale könnte die Inflation wieder antreiben.

Citigroup Stratege warnt vor schmerzhaften Ausverkauf

Bloomberg berichtet dazu: Händler ignorieren laut Citigroup Inc. das Risiko eines unerwartet hohen Anstiegs der US-Leitzinsen, der zu einem schmerzhaften Ausverkauf bei Anleihen und Aktien führen könnte.

Der Chef der Citi-Handelsstrategie für die Region Asien Pazifik hält die Börsen sowohl in den USA und Europa als auch in Asien für überbewertet. In den nächsten drei bis vier Monaten dürften sie nachgeben, sagt Mohammed Apabhai.

Beim New Yorker Börsenbarometer S&P 500 sei gegenüber dem derzeitigen Niveau mit einem Rückgang von rund 15 % zu rechnen. Der faire Wert werde im Jahresverlauf unter 3.500 Punkte fallen, prognostiziert Apabhai. Bei Hongkongs Hang-Seng-Index sieht er die seit Jahresbeginn erzielten Gewinne verloren gehen und sich in Verluste umkehren.

US-Zinsen auf 6 Prozent?

„Um jetzt auf Aktien zu setzen, muss der Dollar um weitere 10 % fallen, und das wird schwierig, wenn die Fed die Zinsen in einer Weise anhebt, die der Markt nicht erwartet”, sagte Apabhai im Bloomberg-Interview in Hongkong. “Ich empfehle, bei einer Aktienrally weiter zu verkaufen.”

Zu den Risiken, die am Markt nicht eingepreist seien, gehöre ein Anstieg der US-Leitzinsen auf 6 %. Bislang wird von Anleihehändlern ein Zinsmaximum von 5,1 % eingepreist, was auch den Projektionen der Fed-Notenbanker entspricht. Bislang gehen die Anleger davon aus, dass eine Rezession die amerikanischen Währungshüter dazu veranlassen wird, die Zinsen wieder zu senken.

Apabhai warnt Markt vor Zinsen: Aktien und Anleihen verkaufen?

“Ich denke, dass die Zinsstrukturkurve offen gesagt falsch ist”, sagte Apabhai. “Der Anleihemarkt ist zu stark ins Taubenlager gewechselt.” Das Zinstief jedoch sei erst zu erwarten, nachdem die Geldpolitik ein Extrem in Richtung der Falken erreicht hat. “Diese Möglichkeit hat der Markt noch nicht erwogen.”

Apabhai rechnet mit einer beschleunigten Straffung der US-Geldpolitik, die den Dollar beflügelt. Der Anpassungsprozess des Marktes an dieses Szenario könnte sowohl für den Staatsanleihemarkt als auch für Firmenbonds und Aktien schmerzhaft werden, so der Stratege.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Wenn noch mehr weiße Ballone auftauchen geht ich in Gold!

  2. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 8. Februar 2023 | das-bewegt-die-welt.de

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