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Dumping, Zölle und Qualitäts-Bedenken USA nehmen Shein und Temu ins Visier – Schlag für China

Konfrontation mit China verschärft sich

USA Shein Temu Schlag für China
Foto: EyeEm - Freepik.com

Die Regierung der USA hat am Freitag Maßnahmen angekündigt, die sich gegen die chinesischen E-Commerce-Plattformen Shein und Temu richten und damit die Konfrontation mit China verschärfen. Shein und Temu nutzen das sogenannte de-minimis-Gesetz, das zollfreie Importe bis zu einem Wert von 800 Dollar erlaubt. Dadurch können sie massenweise günstige Produkte in den US-Markt einführen, ohne relevante Zollgebühren zahlen zu müssen. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich die Anzahl der Sendungen, welche zollfrei in die USA eingeführt werden, von 140 Millionen im Jahr auf mittlerweile über eine Milliarden Sendungen im Jahr erhöht.

Shein und Temu: Unfaire Konkurrenz – zollfrei und fragwürdige Qualität

Das Ausnutzen des de-minimis-Gesetzes führt zu einem unfairen Wettbewerb, da lokale Unternehmen höhere Gebühren und Abgaben für ihre Waren leisten müssen. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Qualität der importierten Produkte, da viele ohne strenge Kontrollen auf den Markt in den USA gelangen und möglicherweise gesundheitsschädliche Stoffe enthalten.

Die USA planen daher, diese Regelungen zu verschärfen, um lokale Unternehmen zu schützen und die Produktsicherheit zu gewährleisten. Dabei steht nicht nur die wirtschaftliche Dimension im Vordergrund, sondern auch die Sicherheit der Verbraucher. Temu und Shein bieten extrem günstige Produkte an, die oft unter zweifelhaften Arbeitsbedingungen produziert werden. Die Herkunft und Sicherheit der Waren ist dabei oft unklar, was zu weiteren Diskussionen über Arbeitsbedingungen und die Verantwortung globaler Lieferketten führt.

EU plant Zölle – Plattformen reagieren mit neuen Strategien

Neben den USA hat die EU bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Zollfreigrenze für Importe unter 150 Euro zu überprüfen und anzupassen. Zudem werden zunehmend neue Zölle auf Produkte wie Bekleidung und Elektronik eingeführt, die von Plattformen wie Shein und Temu stammen. Diese Regulierungen zielen darauf ab, den lokalen Markt zu schützen und sicherzustellen, dass importierte Produkte den europäischen Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprechen.

Shein und Temu verändern angesichts dieser Entwicklung ihre Strategien. Beide Unternehmen haben begonnen, lokale Lagerhäuser in wichtigen Märkten einzurichten, um den Versand von China nach Europa und die USA zu beschleunigen. Diese Strategieänderung ermöglicht es, den Versand zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Besonders Temu, das sich auf extrem günstige Produkte spezialisiert, versucht damit, sein Geschäftsmodell näher an das von Amazon zu bringen, indem es eine schnellere Lieferung und eine größere Warenverfügbarkeit bietet. Auch Shein verfolgt eine ähnliche Strategie und hat kürzlich Büros und Lagerhäuser in den USA eröffnet, um ihre Präsenz vor Ort zu stärken und die Logistikkette zu optimieren.



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