Europa

Inflation verharrt auf hohem Niveau Verbraucherpreise: 9-Euro-Ticket und Tankrabatt helfen deutlich

Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen jüngst nicht weiter. 9-Euro-Ticket und Tankrabatt wirken spürbar! Ein Blick in die Detaildaten.

Geld, Taschenrechner und Lupe als Symbole für Inflation

Wenn 9-Euro-Ticket und Tankrabatt wieder auslaufen beziehungsweise zu höheren Preisen verlängert werden, ist das ein preistreibender Faktor. Aber seit Juni dämpfen diese beiden Maßnahmen erst einmal den Anstieg der Verbraucherpreise, also der Inflation. Die erste Grafik zeigt es: Die Inflation verharrt derzeit auf hohem Niveau mit 7,5 Prozent im Juli, nach 7,6 Prozent im Juni (pro Monat ein Balken). Die Juli-Daten wurden heute früh vom Statistischen Bundesamt mit den endgültigen Zahlen veröffentlicht. Im kurzfristigen Vergleich von Juni auf Juli ist es aber immerhin ein Anstieg von 0,9 Prozent.

9-Euro-Ticket und Tankrabatt bremsen den Anstieg der Verbraucherpreise

Wortwörtlich kann man es fast sagen: 9-Euro-Ticket und Tankrabatt bremsen den Anstieg der Verbraucherpreise im Juni und Juli ab. Dazu sagen die Statistiker aktuell, im Wortlaut: „Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Leicht dämpfend wirkten sich seit Juni 2022 zwei Maßnahmen des Entlastungspakets auf die Gesamtteuerung aus: das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt. Im Juli 2022 wurde zudem die EEG-Umlage abgeschafft. Die auf drei Monate befristete Einführung des 9-Euro-Tickets zum 1. Juni 2022 wirkte sich preissenkend im öffentlichen Regional- und Personennahverkehr aus. Auch dämpft seit Juni 2022 die Senkung der Mineralölsteuer („Tankrabatt“) die Kraftstoffpreise. Die Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich dadurch im Bereich Verkehr abgeschwächt (+5,4 %). Im Juni hatte die Teuerung bei +8,3 % gelegen, im Mai bei +16,3 %. Im Juli 2022 wurde zudem die EEG-Umlage abgeschafft, die seit Jahresbeginn bei 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom lag. Der Preisauftrieb für Strom wurde dadurch ebenfalls leicht abschwächt.“

Energieprodukte weiterhin Antreiber Nummer 1

Trotz dämpfenden Maßnahmen liegen die Steigerungsraten der Verbraucherpreise für Energie immer noch weit vorne! Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Energie im Juli insgesamt um 35,5 Prozent nach 38 Prozent im Juni. Stromkosten stiegen um 18,1 Prozent nach 22 Prozent im Juni – laut Aussage der Statistiker half hier die Abschaffung der EEG-Umlage. Und dank des Tankrabatts stiegen die Verbraucherpreise für Kraftstoffe „nur noch“ um 23 Prozent statt 33,2 Prozent im Juni. Erdgas verteuerte sich um 75,1 Prozent.

Push bei Lebensmittelpreisen

Die Verbraucherpreise für Lebensmittel stiegen um satte 14,8 Prozent – hier sieht man einen konstanten Anstieg der Preise den fünften Monat in Folge – weil es hier keine staatlichen Eingriffe zum Abbremsen der Inflation gab? Bei allen Teilgruppen von Lebensmitteln wurden im Juli Preiserhöhungen beobachtet. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+44,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+24,2 Prozent). Fleisch verteuerte sich um 18,3 Prozent.

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9-Euro-Ticket wirkt massiv auf die Verbraucherpreise für Dienstleistungen

Die Verbraucherpreise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Juli nur um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Teuerung ab Juni 2022 war die Einführung des 9-Euro-Tickets. Dieses führte laut Aussage der Statistiker zu deutlichen Preisentlastungen im öffentlichen Personenverkehr. Die Preise verbilligten sich im Jahresvergleich sowohl für die Bahntickets im Nahverkehr (-43,9 %) als auch für die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-63,0 %). Wie bereits in den vergangenen Monaten waren zudem die Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,2 %) sowie für Telekommunikation (-1,2 %) günstiger als ein Jahr zuvor. Hingegen verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,7 %. Einige Dienstleistungspreise erhöhten sich darüber hinaus deutlich, unter anderem die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäusern (+14,2 %) sowie von Fahrzeugen (+6,7 %).


source: tradingeconomics.com



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1 Kommentar

  1. Hier kann man die Fakes des StBA eindeutig ablesen. Post und Komm. sind gefallen??? Wer bitte bezahlt weniger für sein Handy (abgesehen von den üblichen Erhöhungen des Datenvolumen, das keiner wirklich braucht). Dagegen 2x Portoerhöhung der Post und wenn ich mir so unseren DPD Tarif ansehe … wo leben diese Beamten eigentlich?

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