Aktien

Volkswagen-Quartalszahlen: Höherer Gewinn unter der Erwartung

Volkswagen steigert Umsatz und Gewinn, verfehlt aber die Erwartung. Hier die wichtigsten Daten mit einer Einordnung.

Volkswagen hat seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Fakten. Der Umsatz steigt im Jahresvergleich von 69,5 auf 80,0 Milliarden Euro. Der Gewinn (Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen) steigt im Jahresvergleich von 4,7 auf 5,6 Milliarden Euro, und verfehlt damit laut Bloomberg-Daten die Erwartungen. Die Anzahl der an Kunden ausgelieferten Fahrzeuge steigt im Jahresvergleich von 1,98 auf 2,33 Millionen Stück. Die Aktie reagiert mit -3,3 %.

Volkswagen kürzt Abzatzausblick

Volkswagen arbeitet daran seine Liquidität zu stärken, nachdem höhere Logistikkosten und ein sich verschärfender Wettbewerb in China das Ergebnis im zweiten Quartal belasteten. Bloomberg fasst wie folgt zusammen: VW senkt seine Prognose für die Fahrzeugauslieferungen für das Gesamtjahr. Die Netto-Cash-Position des Unternehmens ist in den drei Monaten bis Juni um 72% gesunken.

„Der Fokus für das zweite Halbjahr liegt nun auf der Stärkung des Netto-Cashflows Netto-Cashflow“, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz, und fügte hinzu, dass er erwarte, dass die Kostensenkungsprogramme bei den verschiedenen Marken des Automobilherstellers die Situation verbessern. Mit seinen unterdurchschnittlichen Ergebnissen ist Volkswagen in Europa so etwas wie ein Ausreißer, nachdem Mercedes-Benz seine Prognosen angehoben hat und sowohl Stellantis NV als auch Renault SA bessere als erwartete Margen erzielten. VW-Vorstandschef Oliver Blume versucht, das Ruder in China herumzureißen, wo Tesla und BYD einen Vorsprung haben, weil sie besser darin sind Elektrofahrzeuge mit auf den lokalen Geschmack abgestimmter Technologie und Software.

Volkswagen kündigte gestern auch Pläne an, 700 Millionen Dollar in den chinesischen Autohersteller Xpeng zu investieren und gemeinsam Elektrofahrzeuge zu entwickeln, um sein Angebot auf dem größten Automarkt der Welt zu stärken. Der Vorstandsvorsitzende drängt darauf, den größten europäischen Automobilhersteller mit mehreren Kostensenkungsprogrammen schlanker zu machen, indem er eine Wert-vor-Menge-Strategie verfolgt. Blume hat das Top-Management ausgetauscht, die Software-Ambitionen des Unternehmens zurückgeschraubt und Marken wie Audi und Skoda mehr Autonomie eingeräumt.

Der bereinigte Betriebsgewinn des deutschen Automobilherstellers belief sich im zweiten Quartal auf 5,6 Milliarden Euro und verfehlte damit die Prognosen der Analysten. Der Netto-Cashflow sank auf 226 Millionen Euro. Volkswagen bestätigte seine Finanzprognose für das Jahr, senkte aber die Prognose für die Fahrzeugauslieferungen leicht auf mindestens 9 Millionen Fahrzeuge von zuvor rund 9,5 Millionen.

Volkswagen CEO Oliver Blume
Volkswagen CEO Oliver Blume. Photographer: Krisztian Bocsi/Bloomberg

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage