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VW ist nur groß, Toyota groß + profitabel, und BMW steht am Besten da

Das sind eigentlich die drei Kernaussagen einer aktuellen Studie zu den weltweit größten Autokonzernen, die die Wirtschaftsprüfungsagentur Ernst & Young heute veröffentlicht hat. BMW ist natürlich...

FMW-Redaktion

Das sind eigentlich die drei Kernaussagen einer aktuellen Studie zu den weltweit größten Autokonzernen, die die Wirtschaftsprüfungsagentur Ernst & Young heute veröffentlicht hat. BMW ist natürlich bei weitem nicht der größte, aber der profitabelste Autobauer. Bei 100 Euro Umsatz verbleiben vor Zinsen und Steuern 10,90 Euro Gewinn, 40 Cents mehr als letztes Jahr! Nach BMW kommen Toyota mit 9,70 und Daimler mit 8,40 Euro auf 100 Euro Umsatz. Der operative Gewinn sank bei Daimler zuletzt um 12%, bei VW sogar um 46% – BMW legt um 8% zu. Also kann man sich hierzulande nicht auf einer schlechten Konjunktur oder einem schwachem Autoabsatz ausruhen, wenn die Gewinne zurückgehen. Denn BMW zeigt, dass es auch anders geht. Natürlich hat VW dieses Jahr eine verdammt gute Ausrede mit dem Dieselskandal! Die japanischen Hersteller verzeichnen im Schnitt einen Rückgang von 9%. Die US-Konzerne können um 10% zulegen, die der französischen um 36%.

Von der realen Gewinnsumme sticht Toyota VW klar aus. Obwohl man 2,9 Milliarden Euro weniger Umsatz gemacht hat als VW (Grafik links oben), erzielten die Japaner mit 5,2 Milliarden Euro satte 2 Milliarden Euro mehr operativen Gewinn im 2. Quartal als die Wolfsburger. Man sieht: Umsatz fast gleich groß, aber der Gewinn ist um 38% größer bei den Japanern. Die Relation zwischen diesen beiden Kennzahlen ist viel wichtiger als ständig nur zu sagen „ohhh ja, jetzt sind wir mal wieder globaler Umsatz-Champion“. Auch bei der Anzahl der verkauften Autos ist es gar nicht so wichtig, ob VW jetzt gerade ein paar Autos mehr verkauft hat als Toyota, oder GM ein paar weniger als VW. Alle drei kämpfen in genau der selben Gewichtsklasse, wie die Grafik rechts unten zeigt.

Fast schon erschreckend wirkt die Abhängigkeit deutscher Autobauer vom chinesischen Markt. Satte 32% aller verkauften Autos deutscher Hersteller entfallen auf den chinesischen Markt (Vorjahr 30%). Die deutschen Autobauer haben ein grundsätzliches Problem: Dieselfahrzeuge machen einen besonders hohen Anteil am Gesamtumsatz aus. Und der Diesel hat bekanntermaßen zuletzt arg an Image eingebüßt, so kommentiert es Peter Fuß von E&Y. Zitat:

„Der Dieselantrieb steht derzeit massiv unter Druck, die Diskussionen über ein Diesel-Fahrverbot in Innenstädten oder über den Abbau von steuerlichen Vergünstigungen sorgen für Verunsicherung bei den Käufern. Obendrein dürften sich Dieselfahrzeuge aufgrund zusätzlicher technischer Maßnahmen zur Abgasreinigung und angesichts strengerer Grenzwerte und neuer Messmethoden zukünftig verteuern.“

Seine Empfehlung für die deutschen Autobauer: Massiv in Richtung Elektroauto gehen! Zur weltweiten Autokonjunktur sagt er:

„Nachdem die Umsätze der größten Autokonzerne im Vorjahresquartal noch um zehn Prozent nach oben geschnellt waren, legten sie im abgelaufenen Quartal gerade einmal um ein Prozent zu. Einige wichtige Absatzmärkte – etwa Russland und Brasilien – befinden sich in einer tiefen Krise, in den USA stagnieren die Verkäufe auf hohem Niveau, derzeit sorgen nur noch Westeuropa und China für Wachstum.“

Autostudie



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