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Warum die Einführung des 9-Euro-Tickets im Chaos endet

Warum die Einführung des 9-Euro-Tickets im Chaos endet? Dazu hier eine Analyse.

ICE

Unzählige Baustellen, technische Mängel und hunderttausende Kriegsflüchtlinge bringen die Deutsche Bahn an ihr Limit. Schon jetzt sind nur noch gut zwei Drittel der Fernzüge pünktlich. Hier ein Überblick zur aktuellen Situation und eine Analyse, warum die Einführung des 9-Euro-Tickets zur Unzeit kommt.

ÖPNV-„Sommermärchen“ dank 9-Euro-Tickets?

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, mit 2,5 Milliarden Euro in diesem Sommer die größte Rabattaktion im Nahverkehr seit Jahrzehnten zu starten. Die gute Absicht hinter dieser Maßnahme war, die Anzahl der Fahrgäste im ÖPNV bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Mit den 9-Euro-Tickets sollte den Autofahrern und Vielfliegern die Fortbewegung mit Bussen und Bahnen schmackhaft gemacht werden. Doch das Timing ist katastrophal und die gute Absicht der Verkehrspolitiker droht sich ins Gegenteil zu verkehren.

Auf dem Papier klingt der Plan verlockend: Vom 1. Juni bis zum 31. August können Reisende mit den 9-Euro-Tickets für nur 9 Euro pro Monat in ganz Deutschland unbegrenzt U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen, Linienbusse, Regionalbahnen, Regionalexpress-Züge und InterRegioExpress-Züge nutzen. Das gilt auch für Inhaber von Abo-Karten, deren Preis sich in dieser Zeit automatisch auf 9 Euro pro Monat reduziert bzw. die Differenz erstattet wird. Lediglich der InterCity (IC) und der InterCity-Express (ICE) sind von dem Schnäppchenangebot ausgenommen. Die Fernzüge haben im Moment aber mit eigenen Herausforderungen zu kämpfen.

600.000 zusätzliche Passagiere

So zum Beispiel mit den über 600.000 Flüchtlingen aus der Ukraine, die seit Ausbruch des Krieges das kostenfreie „Help Ukraine Ticket“ der Deutschen Bahn nutzen können, das auch für Fahrten mit dem IC und ICE nutzbar ist. Damit reisen Flüchtende derzeit mit einem ukrainischen Ausweisdokument kostenfrei bis zu ihrem Zielbahnhof. Darüber hinaus können von den Menschen aus der Ukraine am Zielort ihrer Flucht Linienbusse, Straßenbahnen, Stadtbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Nahverkehrszüge, wie zum Beispiel Regionalbahn (RB) und Regionalexpress-Züge (RE) noch bis zum 31. Mai 2022 kostenfrei genutzt werden. Die über 600 im Branchenverband VDV organisierten Verkehrsunternehmen empfehlen den Flüchtenden anschließend ebenfalls auf das 9-Euro-Ticket umsteigen. Die kostenfreie Sonderregelung für den Fernverkehr soll für die Dauer des Krieges in der Ukraine bestehen bleiben.

Deutsche Bahn: Pünktlichkeit auf tiefstem Stand seit Jahrzehnten

Als regelmäßiger Nutzer der Bahn bekommt man den Frust der Fahrgäste hautnah mit. Vor allem die zunehmenden Verspätungen, Zugausfälle und Überfüllungen trüben das Reisevergnügen. Vor Fahrtantritt in einem stark frequentierten ICE bekommt man derzeit auch schon mal den frustrierenden Hinweis, dass leider nur noch Tickets in der ersten Klasse buchbar sind. Stehplätze und Sitzplätze auf dem Fußboden der 2. Klasse gehören auch in den schicken ICEs mittlerweile zur Normalität. Lag die Pünktlichkeit bei den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn im Jahr 2020 noch bei 81,8 Prozent und im Folgejahr 2021 bei 75,2 Prozent, so fuhren laut Angaben der Tagesschau im April dieses Jahres nur noch 69,1 Prozent der Fernzüge pünktlich ab.

Sechs Stunden Bahnfahrt für 200 Kilometer

Schon jetzt arbeiten die Zugbegleiter, Lokführer, Sicherheitskräfte, Dispatcher, Signalmechaniker, Instandhaltungs-Techniker etc. am Limit – physisch und psychisch. Vor allem die Bahner im direkten Kundenkontakt bekommen den Frust der Passagiere ab – meistens zu Unrecht. Im Gegenteil versuchen vor allem die Service-Kräfte der Bahn wo immer es geht zu helfen und Kulanz walten zu lassen. Dabei sind sie wegen der Überlastung auch schon mal selbst den Tränen nahe.

Beides, die Tränen und die Kulanz, konnte ich persönlich miterleben, bei einer wahren Odyssee vom Leipziger Hauptbahnhof in die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam Anfang Mai. Normalerweise ist die knapp 200 Kilometer lange Strecke in einer Stunde und 45 Minuten inklusive Umstieg am Berliner Hauptbahnhof zu schaffen. An diesem Tag dauerte es über sechs Stunden. Der ICE fuhr schon mit 20-minütiger Verspätung wegen technischer Störungen und völlig überfüllt in Leipzig los. Ab Lutherstadt Wittenberg kroch der schnellste Zug im Fuhrpark der Deutschen Bahn dann nur noch mit einer Geschwindigkeit von knapp 50 km/h Richtung Berlin. Die Geschwindigkeit sank weiter auf 30 km/h und am Berliner Südkreuz war endgültig Schluss. Der ICE rollte mit letzter Kraft in den Bahnhof ein – der Antrieb war komplett ausgefallen. Und dass, obwohl die Bahn so viele ICE-Züge wie noch nie zuvor in ihrem Bestand hat. Aber nur noch jeder Fünfte davon ist aktuell einsetzbar.

Mit dem defekten Antrieb war auch der Anschluss an den RegionalExpress am Hauptbahnhof in Berlin futsch. Also ging es zunächst mit der S-Bahn, die in der Hauptstadt ebenfalls von der DB betrieben wird, zum Westkreuz und dann weiter nach Potsdam. Das war jedenfalls der Plan B.
Kurz hinter der S-Bahn-Station Grunewald stoppte der Zug aber auf freier Strecke. Über 90 Minuten lang versuchte die Zugführerin mit zunehmender Verzweiflung in der Stimme, die Passagiere zu beruhigen, ohne einen Grund für den außerplanmäßigen Halt nennen zu können. Das war ihr hörbar peinlich. Dann kam eine Durchsage, die mir ein flaues Gefühl im Magen bescherte, da ich meinen kleinen Sohn dabeihatte, den ich zu seiner Mutter in die Heimat überführen wollte. Mittlerweile war die Zugführerin den Tränen nahe und teilte mit, dass niemand die S-Bahn verlassen dürfe und ein Polizeieinsatz anlaufe.

Was dann folgte, sah aus wie eine Szene aus der Krimi-Serie „SOKO Potsdam“ (ZDF). Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht näherten sich dem Zug über einen Waldweg, Polizisten und Bahn-Sicherheitskräfte umkreisten zunächst mehrfach die Waggons, um anschließend den Zug gründlich von innen zu inspizieren. Die Verunsicherung der Fahrgäste war mit Händen zu greifen.

Schlussendlich handelte es sich nicht um die Suche nach einem Schwerverbrecher oder gar einem Sprengsatz, sondern lediglich um den Versuch, einen verwirrten Mann aufzuspüren, der aus einer Klinik entlaufen war. Diese Information kam jedoch reichlich spät. Für die Rückfahrt hatte ich ein Sparticket mit Zugbindung gebucht, schließlich waren über drei Stunden Aufenthalt eingeplant – was sollte da schon schiefgehen? Der gebuchte ICE zurück nach Leipzig war seit Stunden abgefahren. Zu meinem Glück war der Zugchef des sehr viel später fahrenden ICEs ab Berlin Hauptbahnhof entgegenkommend und ließ mich ohne Nachzahlung mitfahren.

Polizei und Bahn-Betriebsrat warnen vor chaotischen Zuständen über Pfingsten dank 9-Euro-Tickets

Solche Vorfälle passieren laut dem Kundencenter der Deutschen Bahn häufiger. Aber die Folgen sind in einem überlasteten System eben deutlicher spürbarer. In diesem Sommer drohen wegen des 9-Euro-Tickets vor allem auf den beliebten touristischen Strecken völlig überfüllte Züge und überlastete Bahnhöfe, auch ohne unvorhersehbare Zwischenfälle. Zudem folgt kurz nach der Einführung des Billig-Tickets das lange Pfingstwochenende mit erfahrungsgemäß hohem Passagieraufkommen.

Der Bahn-Betriebs-Rat warnt bereits jetzt vor Knappheit bei Personal und Zügen. Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, weist darauf hin, dass bereits zu den heutigen Preisen an Wochenenden die Züge zu touristischen Zielen in Großstädten stark besetzt und zum Teil überfüllt sind. Davon betroffen seien in besonderem Maße die Strecken Richtung München und Hamburg sowie von Berlin nach Rostock. Ohne zusätzliche Regionalzüge seien „chaotische und abschreckende Zustände“ zu erwarten.

Auch die Polizeigewerkschaft weist auf das erhöhte Sicherheitsrisiko hin. Das Sicherheitspersonal der Bahn könne den absehbaren Überlastungen auf den Bahnhöfen und in den Zügen kaum Herr werden. Polizeibeamte seien jedoch auch nicht ausreichend verfügbar. Daher droht in Spitzenzeiten und über Pfingsten die Schließung von Bahnhöfen und die Räumung von Zügen.

Güterverkehr ebenfalls betroffen

Auswirkungen werden die 9-Euro-Tickets auch auf den Güterverkehr haben. Um die Situation bei der Personenbeförderung nicht gänzlich aus dem Ruder laufen zu lassen, habe die DB Netz die DB Cargo angewiesen, Güterzüge zurückzuhalten. Aus dem Umfeld des Bahn-Aufsichtsrats heißt es laut Handelsblatt „Die Situation ist so schlimm wie lange nicht mehr“. Damit wird das Problem der Lieferkettenstörungen durch das 9-Euro-Ticket ungewollt noch verschärft. Auch kleinere Konkurrenten der DB im Güter- und Personenverkehr stellt das bereits jetzt herrschende Chaos vor existenzielle Probleme, sind sie doch auf ein reibungsloses Zusammenspiel mit der Deutsche Bahn AG und die Nutzung des DB-Schienennetzes angewiesen.

Fazit

Am Ende könnte das ÖPNV-„Sommermärchen“ der 9-Euro-Tickets zu einem Albtraum für die Bahn werden und es erneut zu unzähligen Staus auf Autobahnen und übervollen Flughäfen kommen. Das wäre das genaue Gegenteil dessen, was man politisch eigentlich erreichen wollte. Es könnte sogar zu längerfristigen Schäden für das Image der Deutschen Bahn kommen und die ehrgeizigen Pläne zur Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene konterkarieren. Das Gleiche gilt für den Personenverkehr. Ein Ausweichen auf private Busunternehmen oder den Luftverkehr sind trotz der höheren Preise wahrscheinlich unvermeidlich. Aber irgendwie muss der Reiseverkehr bewältigt werden, zumal die Buchungen für den Post-Corona-Sommer stark gestiegen sind.



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24 Kommentare

  1. Die Menschen die dann aber doch aufs Auto ausweichen, haben dann hoffentlich ihren Tank nicht ziemlich leergefahren, um am Stichtag billigeres Benzin tanken zu können.
    Denn da die Steuern in der Raffinerie fällig werden, ist entweder an der Tankstelle nur Benzin ohne Ermäßigung zu bekommen, oder der Tankwart hat seine Bestände runtergefahren, und wartet selbst auf die weniger besteuerte Ware.
    Ich habe langsam so den Verdacht, dass gezielt Mangel und Chaos inszeniert wird, damit der Michel sich langsam an die Mangelwirtschaft gewöhnt.
    In Spanien hat man das so geregelt, dass der Kunde erst seine Benzin-Rechnung komplett bezahlt, der Kassenautomat gleichzeitig eine Gutschrift ausdruckt, die auch automatisch von der Rechnung abgezogen wird. Mit der Gutschrift fordert dann der Konzern seine Steuergutschrift vom Finanzamt.
    Es klappt prima.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Diese Regierung ist ein beispielloser Haufen Dilettanten.

  2. Young Global Leader

    Noch nie war etwas so schnell vorbei und vergessen wie COVID. Die Zeit der COVID-Panik war die beste Zeit, um Zug zu fahren. Die Züge waren pünktlich und leer. Ich erinnere mich noch an eine ICE Fahrt im April ’20 mit 5-10 Leuten in meinem Abteil. Es geht doch nichts über eine gute Seuche.

    „Und dass, obwohl die Bahn so viele ICE-Züge wie noch nie zuvor in ihrem Bestand hat. Aber nur noch jeder Fünfte davon ist aktuell einsetzbar.“

    Bekommt die Bahn bzw. bekommt Siemens überhaupt noch Ersatzteile?

    „Schon jetzt arbeiten die Zugbegleiter, Lokführer, Sicherheitskräfte, Dispatcher, Signalmechaniker, Instandhaltungs-Techniker etc. am Limit – physisch und psychisch.“

    Wir schaffen das!

    1. Christian Neubert

      Ich selbst erlebe am Bahnhof Erfurt sehr oft die aufopferungsvolle Arbeit des Bahnpersonals und die Reisenden dürften dies bitte mal mit anerkennenden Worten danken, denn für technische Probleme können diese Menschen nichts und bemühen sich ständig freundlich helfend zu unterstützen Danke FRau Kromke und Team !!!

  3. Besser wäre es gewesen, erst die nötigen Kapazitäten für das zu erwartende höhere Passagieraufkommen zu schaffen. Gute Idee aber schlechtes Timing!

    1. Ich hoffe, dass es so wie früher diese Facebook-Parties noch gibt, diesmal auch ein wenig ausufernde Freizeitpendler nach Sylt schaffen, um dort am Strand ein wenig Bollerwagenkultur zum Leben zu erwecken.. auch dann wird dieser besser gestellten Gesellschaft einmal deutlich gemacht, dass es auch noch ganz andere Menschen gibt, die sie bisher in ihrem Umfeld noch nie zu Gesicht bekommen haben.. es braucht nur genügend Leute und dann schaffen die es auch in die Nachrichten..

  4. Wem das 9-Euro-Ticket nicht gefällt, der muss es auch nicht nutzen!
    Natürlich kann man wie üblich das Haar in der Suppe suchen, oder aber sich über die positiven Aspekte freuen. Wer wie ich ziemlich regelmäßig den ÖPNV nutzt, aber nicht so oft und regelmäßig, dass sich Abos, Monats- oder Wochentickets rechnen, findet hier das perfekte Angebot. Zumal man nicht mehr auf bestimmte Tarifzonen festgelegt ist, wie es bei den einigermaßen bezahlbaren Tagestickets der Fall ist.
    Ich finde das 9-Euro-Ticket genial und freue mich schon auf die kommenden drei Monate, in denen ich exzessiv den ÖPNV nutzen werde. Die Karre tanke ich irgendwann im Juni oder Juli voll, wenn sich die reduzierte Spritsteuer auch an den Tankstellen auswirkt und sich der zu erwartende Ansturm mit steigenden Preisen erst einmal gelegt hat. Eilt ja nichts, das Auto wird dann erst einmal bis Ende August kaum genutzt werden.

    1. @Angelika, genau so ist es. Manche würden sich über 10 Millionen im Lotto freuen, weil sie sich ein Eigenheim bauen, ein neues Auto kaufen und den nächsten Winter in der Karibik verbringen können. Weil sie ausgesorgt haben, ihrem ekligen Chef die Meinung geigen und den Tag nach ihren Vorlieben gestalten können. Und, und, und…

      Die dunkle Seite hingegen jammert und wehklagt lieber, weil die Inflation einen Teil ihres Geldes auffrisst, weil sie nicht wissen, wo sie investieren sollen und weil sie 0,1% Negativzins auf dem Girokonto berappen müssen.

      Jammern als Selbstzweck, Hauptsache man kann „beweisen“, dass Deutschland das schrecklichste Land auf dem Planeten ist.

    2. Und da ist sie wieder die „Geiz ist geil“-Mentalität. Sobald es etwas kostenlos oder biĺlig gibt wird sich darauf gestürzt. Das damit aber die wahren Pendler und vor allem die Bahnbediensteten in grosse Bedrängnis gebracht werden ist Schei*egal. Hauptsache ich komme fast zum Nulltarif durchs Leben.
      Dieser Egoismus ist echt zum erbrechen.

      1. @Markus
        Erstens geht Sie das einen feuchten Kehricht an, zweitens gibt es in Bussen keine Bahnbediensteten und drittens will ich ja genau das Auto stehen lassen und den ÖPNV nutzen, um zur Arbeit und zurück zu pendeln. Weil ich aber durchschnittlich nur 2,5 Tage die Woche arbeite, rechnen sich Wochen- und Monatstickets in meiner Tarifzone nicht. Nun kann ich auch Arzttermine, kleinere Einkäufe, Freundschaftsbesuche mit dem ÖPNV wahrnehmen und zeitlich viel freier gestalten.
        Ihnen noch viel Spaß beim Erbrechen. Sie scheinen ja ein ziemlicher K…brocken zu sein.

  5. Wer in deutschland nicht 1. Klasse fährt, was ja wirklich kaum einen Aufpreis kostet, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen, ich fahr jeweils von Zürich nach Prag 1. Klasse kauffe für den Hund ein volles Ticket damit ich einen zweiten Sitzplatz habe, was dem Hund im Fussraum zugute kommt, reserviert natürlich das kostet 140.00 Euro. In der Schweiz kann ich für 140 Euro von Chur nach Zürich fahren 1 Platz in der 1 Klasse….

  6. Seltsamer Artikel! Die meiste Zeit ist von ICE, Fernverbindungen und einem ungewöhnlichen Ausnahmevorfall die Rede; und praktisch ausschließlich von der Bahn, der Großteil des eigentlichen ÖPNV, also Busse, U- und S-Bahnen, werden ignoriert. Das scheint mal wieder der inzwischen gewohnte Versuch zu sein, sämtliche Maßnahmen der Ampel, speziell der Grünen, madig zu machen.

    1. Young Global Leader

      „Das scheint mal wieder der inzwischen gewohnte Versuch zu sein, sämtliche Maßnahmen der Ampel, speziell der Grünen, madig zu machen.“

      Die Maden der Grünen. Klingt wie eine Delikatesse für die Anhänger des 9-Euro Tickets.

      Es ließe sich allerdings einwenden, dass auch die Bundesländer alle zugestimmt haben, quer durch das politische Farbspektrum. Sobald die Finanzierung steht ist der Populismus von Oben für keine demokratische Partei ein Problem.

      1. Was dann wiederum den Populismus von Unten auf den Plan ruft, wie Ihr überflüssiger Kommentar eindrucksvoll unter Beweis stellt.

        1. Young Global Leader

          Überflüssig war der Kommentar zwar schon, aber eine Steilvorlage wie die des @Bus-Fan bekommt man nur selten.

          Wie kommen Sie übrigens darauf, ich wäre Populist? Weil ich eine demokratische Obrigkeit verspotte, die „Geschenke“ an die Bürger verteilt?

          Mir fällt dazu übrigens noch etwas ein. Im Wahlkampf 2021 war es die Linkspartei, die mit „kostenlosem“ ÖPNV für sich geworben hatte. Ich sah ein Plakat von denen und fand das komplett verstrahlt, aber warum soll die Linkspartei jetzt nicht auch ein wenig mitregieren, wenn auch nur programmatisch?

          1. Ich hätte nicht gedacht, dass man für dummes Geschwafel Steilvorlagen braucht. Dachte immer, das blubbert automatisch einfach so aus dem Schlamm. Wegen Populismus, ich kenne Ihre Kommentare seit vielen Monaten. Das ist in dem Fall allerdings nicht einmal nötig, alleine der Satz reicht aus: „Die Maden der Grünen. Klingt wie eine Delikatesse für die Anhänger des 9-Euro Tickets.“

            Gegenfrage: Wie kommen Sie übrigens darauf, jemand wäre Populist, nur weil er viele Bürger für drei Monate von extremen Energiepreisen entlastet? Ihnen mag es vielleicht egal sein, viele aber freuen sich, nur 9 statt 200 EUR für berufsbedingte Fahrten ausgeben zu müssen. Auch wenn das für Sie nur madenfressende Grünen-Wähler sind.

          2. Wen interessiert denn heute noch die Linkspartei? Die sind inzwischen ähnlich verstrahlt wie die alternative Rechte. Skeptische Protestfetzen aus dem Jammer-Osten, mit relativ viel Lautstärke, wenig Inhalt und noch viel weniger eigenen Lösungsvorschlägen. Gesellschaftlicher und politischer Ballast, nur programmatisch, wie Sie so schön sagen.
            Auch ich freue mich auf übermorgen, endlich mobil ohne Auto, 9-Euro-Ticket bereits gebucht.

  7. Es ist doch der besagte Tropfen auf dem heißen Stein. Es wird kein 9 Euro Ticket und auch keine 3 monatige 30cent Vergünstigung auf den Liter Sprit reichen um die Probleme abzustellen. Ist meines Erachtens lächerlich!
    Denn die Kosten die für die Regierung dabei auflaufen werden aus den Steuern bedient! Aus dem was wir Bürger als Steuerlast abgeben. Von daher linke Tasche rechte Tasche
    Solange der Krieg mit allen Sanktionen gegen Russland weiterläuft werden wir für hohe Enegiekosten und Lebensmittelpreise bluten. Es wird noch schlimmer je länger es dauert. Daher sollte man entschiedender in den Krieg eingreifen um die Sache zu beschleunigen! Statt es in die Länge zu ziehen. Aber mit einer soooo einer linken SPD unter Führung Scholz wird das nix. Da sind die Hosen voll. Und da macht sich Deutschland zum unglaubwürdigen Natopartner und verliert an Ansehen in der Welt. Lieber ein schnelles Ende als ein Schrecken ohne Ende. Sonst lacht sich Putin noch in den Tod.
    Setzen sechs!

  8. Das ist billisch – und das ist gut so! ;-)

  9. Das Wunschdenken eines „Großen Sprungs nach vorne“ ohne die nötigen Grundlagen dafür zu schaffen, ist bereits in China (1958-61) und bei der deutschen Energiewende grandios gescheitert. Warum sollte es jetzt angesichts der hier beschriebenen Situation bei der DB mit dem 9 Euro Ticket funktionieren?
    Mir wären rationale Entscheidungen der Bundesregierung lieber als ideologische.

    1. Young Global Leader

      @Oliver, Sie sind unfair zu Mao. Mao wollte ein bitterarmes Land nach vorne bringen und besaß nicht genug Devisen, um Investitionsgüter zu kaufen. Die Kollektivierung sollte die Landwirtschaft produktiver machen und ja, die Hinterhof-Hochöfen waren eine Schnapsidee, aber Sie können daran erkennen, wo China loslaufen musste.

      Allein der „kollektive Westen“ zielt darauf seine Bevölkerung zu deindustrialisieren und zu verarmen, wobei Deutschland hier eher noch Nachzügler ist. Dabei rechnet er sich den Wohlstand schön, indem er den Wert von Dienstleistungen überbewertet. Im Gegenzug rechnet er Länder mit industrieller Basis arm, wie Russland.

      „Mir wären rationale Entscheidungen der Bundesregierung lieber als ideologische.“

      Die einen sind in der Realität verankert und die anderen in der Utopie und jene, die in der Utopie verankert sind, sind zugleich ideologischer UND rationaler. Die einen können einen Krieg in der Wirklichkeit gewinnen, die anderen gewinnen ihn in den Medien, bis sie ihn schließlich in der Wirklichkeit verloren haben.

  10. Unreife Jungs streiten hier über Sinn und Unsinn des 9-Euro Tickets. Gleichzeitig rasen spätpubertäre Millionäre sinnlos, mit viel Lärm und Testosteron, als Statement gegen Klimaschutz durch Monaco, bis ihnen die Augäpfel aus dem Kopf fallen, während sie über feuerfeste Unterhosen streiten.
    Woanders streiten unreife Jungs über die Bewaffnung von Lehrern, um sich gegen ihre schwer bewaffneten gestörten Kinder zu verteidigen, während die Mütter dieser Kinder nicht mehr willens oder fähig sind, zu stillen und Kindernahrung selbst zuzubereiten.
    Unreife Jungs kaufen Fußballvereine zu utopischen Milliardensummen oder fordern noch mehr individuelle Millionengehälter fürs kunstvolle Kunstlederkugel-Schubsen, als hätten wir alle sonst keine Probleme.
    Unreife Jungs ziehen folternd, mordend und brandschatzend durch Nachbarländer, vergewaltigen Frauen und Kinder, stehlen Nahrungsmittel, machen auf dicke explodierende Eier und vergleichen, wer die größte Rakete hat.
    Jetzt mal im Ernst, Jungs! Wäre es nicht an der Zeit, die Prioritäten neu zu überdenken? Zumindest, bis wieder etwas Normalität eingekehrt ist und Frauen ihre starken Bösen Jungs wieder freiwillig trotz Mangelgut Verstand belohnen.

  11. Lindner / Habeck / Scholz >> Zug fahren >> ab sofort !

    1. Die Deutsche Bahn berichtet von einer für den Pfingst-Feiertagsverkehr „normalen Betriebslage“ ohne nennenswerte Zusatzbelastung durch das 9-Euro-Ticket. Von einzelnen Ausnahmefällen, Reisezielen und Tageszeitspitzen abgesehen: Punks auf Schicki-Micki-Sylt, Rock am Ring (90.000 Besucher), spricht man summa summarum von vollen Zügen, aber keinem Chaos.

      Es ist wieder einmal, wie es eben immer ist. Die Ampel-Regierung beschließt gute und sinnvolle Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Bevölkerung. Kaum veröffentlicht, prescht auch schon die Kavallerie Apokalyptischer Reiter aus der ökonomischen Prophetenbrigade heran, um Untergang, Leid und Katastrophen an die Wand zu malen (oder besser: schmieren?). Von Tränen und Verzweiflung bei Bahnmitarbeitern war im Vorfeld die Rede, von chaotischen und abschreckenden Zuständen, von der Schließung von Bahnhöfen und der Räumung von Zügen…

      Wie sieht es nun wirklich, abseits dieser dystopischen Fürsten der Finsternis, quer durch die Republik aus? Das beste Zitat eines Reisenden gleich am Anfang: „Nach zehnminütigem Halt frage ich mich, ob die Zugfahrt für alle besser wäre, wenn nicht jede Redaktion in Deutschland ihre Reporter:innen ins Neun-Euro-Getümmel schicken würde. Aber dann würden die Upper Class im ICE gar nicht erfahren, was ihnen gerade entgeht.“
      „Wie erwartet gab und gibt es regionale Spitzen im Fahrgastaufkommen, insbesondere zu touristischen Zielen“, sagte am Montag ein Sprecher der Deutschen Bahn. Überregional sei der Betrieb insgesamt stabil gewesen. Dass es mit der Fahrradmitnahme in Regio-Zügen zu Pfingsten eng werden könne, sei nichts Neues und nicht auf das 9-Euro-Ticket zurückzuführen.

      Vielleicht hätte man einen Teil der journalistischen Energien besser darauf verwendet, zu berichten, wie sich die Mineralölkonzerne trotz massiver Senkung der Mineralölsteuer durch „informellen Austausch“ – ähm… die Preismechanismen von Angebot und Nachfrage – ein paar Feiertags-Euro zusätzlich ergaunerten.

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