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“Es hat nur geregnet und geregnet“ Weihnachten wird teurer – Preise für Kartoffeln auf 14-Jahreshoch

Weihnachten Kartoffeln deutlich teurer

Die Preise für Kartoffeln steigen auf den höchsten Stand seit 14 Jahren – und damit wird Weihnachten für viele Millionen Menschen etwas teurer! Die meisten Preise in der Landwirtschaft sind jedoch zum Vorjahr gefallen – das dürfte den Konsumenten Erleichterung verschaffen.

Weihnachten wird teurer – Preise für Kartoffeln auf 14-Jahreshoch

Die Preise für Kartoffeln in Europa ziehen kräftig an, nachdem es extrem viel Regen vor allem im November gegeben hat, wie Bloomberg berichtet. Nach Trockenheit und Hitze im Frühsommer sind es derzeit heftige Regenfälle, die das Angebot verknappen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach dem Grundnahrungsmittel für das Essen an Weihnachten.

Landwirte in Belgien, Frankreich und England mussten ihre Traktoren auf den Höfen stehen lassen, weil sie auf den überschwemmten Feldern kaum vorankamen. Bleibt die Ernte zu lange liegen, droht sie zu verfaulen. Die Kartoffelfutures in Europa notieren derzeit auf dem höchsten saisonalen Niveau seit mindestens 14 Jahren.

“Es hat so ziemlich nur geregnet und geregnet“, sagte David Mitchell, Direktor beim Zulieferer Mitchell Potatoes Ltd., in der Nähe von Rugby in Mittelengland. Ein Kälteeinbruch in der vergangenen Woche habe die Kartoffeln im Boden gefrieren lassen, nachdem der Boden monatelang “sehr matschig“ gewesen sei, fügte er hinzu.

Wetterkapriolen

Der Preisanstieg bei Kartoffeln ist das jüngste Beispiel für immer mehr Ernten, die von Wetterkapriolen betroffen sind. Nicht zuletzt das Landwirtschaftsministerium in Berlin führt dies auf den Klimawandel zurück. Die Terminkontrakte für Kartoffeln werden zwar nur in geringem Umfang gehandelt, stiegen aber im Mai aufgrund starker Regenfälle sprunghaft an. Das nasse Wetter hat auch einen Teil der Zuckerrübenernte auf dem Kontinent gefährdet und die Aussaat von Wintergetreide in Frankreich verzögert.

Kartoffel-Preise vor Weihnachten

Preis für verarbeitete Kartoffeln steigt auf Rekordhoch der Saison: Kosten pro 100 kg Kartoffeln erreichen saisonalen Höchststand

Die meisten Kartoffeln werden im Spätherbst geerntet, aber etwa 15% der niederländischen Ernte blieben im November im Boden, berichtet die Marktplattform North-West European Potato Growers. Die Niederlande waren 2022 nach Deutschland, Frankreich und Polen der viertgrößte Erzeuger des Kontinents.

Engpässe treten auch bei Packkartoffeln auf, den Sorten, die in kleineren Mengen in Supermärkten an Verbraucher verkauft werden. Dies führe zu einer “regen Aktivität“, sagte Harry Campbell, Obst- und Gemüseanalyst bei Mintec. “Viele Abpackbetriebe versuchen jetzt, ihre Weihnachtsvorräte zu sichern.“ Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Kosten für die Festtags-Mahlzeiten an Weihnachten erhöhen.

Die Großhandelspreise für Maris-Piper-Kartoffeln — eine weiche, weiße, vielseitige Sorte, die für Ofenkartoffeln, Pommes Frites und Bratkartoffeln verwendet wird — zeigen den Druck. Vergangene Woche stiegen die Preise laut Mintec im Vergleich zum Vorjahr um 158% auf etwa 465 Pfund (542 Euro) je Tonne.

Die gestiegenen Großhandelspreise hatten haben sich bei den Verbrauchern niedergeschlagen. In Frankreich lag die jährliche Inflationsrate für Kartoffeln im Oktober, den letzten verfügbaren Daten, bei 19%, während die Gesamtinflation bei 4,5% lag.

Angesichts der unsicheren Versorgungslage reservieren die Landwirte ihre Ernte, um im Voraus geschlossene Verträge zu erfüllen, anstatt sich auf den volatileren Spotmarkt zu begeben, so Campbell.

Die Verzögerungen bei der Ernte dürften jedoch die Versorgung bis ins neue Jahr hinein beeinträchtigen. “Selbst wenn man sie rausholt, bevor sie vollständig verfault sind, kann man sie nicht lange lagern”, sagte er.

FMW/Bloomberg

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