Devisen

Wenn der Jubel im Hals stecken bleibt…

Trotz der türkischen „Bazooka“ geht der Abverkauf weiter..

usdtry2Hurra: noch heute morgen schien es, als würde am mutigen türkischen Wesen die Welt genesen (Schwellenländer und darüber hinaus auch der Westen). Und dann das: die türkische Lira ging trotz der unglaublichen Anhebung der Leitzinsen von 4,5% auf 10,0% wieder in die Knie, der Dax folgte der einsetzenden Panik und fiel deutlich unter die Unterstützung bei 9300 Punkten.

Dass der Jubel so schnell im Halse stecken bleibt, sollte zu denken geben. Was sollen die Notenbanken der Schwellenländer denn sonst noch veranstalten, um der panikartigen Kapitalflucht Herr zu werden? Die Zinsen nochmal um 10% anheben?

usdzarDie Lage der Schwellenländer ist jetzt dramatischer denn je. Die Türken haben mit der Bazooka bereits ihr Pulver verschossen und müssen der Entwicklung jetzt tatenlos zusehen. Ihre Devisenreserven schmelzen – allein die völlig folgenlose Intervention der türkischen Notenbank am 23.Januar kostete 8% der Devisenreserven des Landes. Und die türkische Lira steht aktuell genau da, wo sie vor der massiven Zinsanhebung auch gestanden hat (siehe Chart).

Auch Südafrika hat reagiert und den Leitzins um 0,5% auf jetzt 5,5% angehoben. Dem südafrikanischen Rand hat das nicht geholfen (siehe Chart), der Schritt gilt als viel zu klein.

Es geht jetzt um viel mehr als nur um die Schwellenländer: es steht das Funktionieren der globalen Verschuldungsspirale insgesamt auf dem Spiel – die Schwellenländer sind hier nur die Spitze des Eisbergs.

Jetzt muss es die Fed richten – das hält die Märkte derzeit noch am Leben. Aber die Fed ist wohl eher mit sich selbst beschäftigt. Noch ist aus der Sicht der amerikanischen Notenbank die Lage nicht dramatisch genug, als dass sie jetzt schon als glaubhafter Retter auftreten könnte – und wollte.



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