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Wette auf drastisch steigenden Ölpreis gefällig? Sie läuft bis zum 12. Mai

Bis zum 12. Mai läuft eine Wette auf einen plötzlich drastisch steigenden Ölpreis. Nur die Stimmung am Ölmarkt wirkt auf den ersten Blick total friedlich.

Bis zum 12. Mai läuft eine Wette auf einen plötzlich drastisch steigenden Ölpreis. Nur die Stimmung am Ölmarkt wirkt auf den ersten Blick total friedlich. Es geht um folgendes: Bleibt der Ölpreis grob gesagt da wo er jetzt ist – oder explodiert er förmlich? Alles hängt von einem Mann ab, Donald Trump. Jüngst hat er sich mit extrem konservativ und rückwärts gewandt denkenden Menschen umgeben, die seine Meinung noch stärker gegen den Iran beeinflussen.

Netanjahu und Trump gegen den Iran

Hinzu kommt noch die große Medienshow, die Israels Premier Netanjahu vorgestern abgeliefert hat. Auf einer Bühne präsentierte er angebliche Beweise, dass der Iran heimlich auch während des seit 2015 gültigen Atom-Abkommens weiter Uran angereichert habe. Wie Donald Trump gestern selbst sagte, sei er von dieser Präsentation beeindruckt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die USA aus dem Atomdeal mit dem Iran aussteigen. Seit Tagen und Wochen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario immer weiter.

Der Iran hatte bereits klar gemacht, dass er den Atomdeal nicht nachverhandeln wolle. Somit gibt es für Trump nur ein Weiter-So beim Atomdeal oder eine Kündigung. Die Folge wäre: Sanktionen der USA gegen den Iran treten wieder in Kraft. Schlagartig würde das globale Angebot an Öl womöglich um ca. 1 Million Barrel pro Tag fallen. Der Iran könnte zwar versuchen, andere Abnehmer zu suchen als bisher. Aber die Sache mit den US-Sanktionen ist immer viel umfangreicher als man zunächst denken könnte. Denn US-Sanktionen gegen ein Land bedeuten auch immer, dass Drittländer ebenfalls Probleme mit den USA bekommen, die mit dem sanktionierten Land weiterhin Handel betreiben. Also werden auch andere Länder zügig kein Öl mehr aus dem Iran kaufen wollen.

Warum der Ölpreis sprunghaft steigen könnte

Wie gesagt: Die globale Angebotsmenge für Rohöl könnte und würde wahrscheinlich spürbar sinken, und das zügig. Der Terminmarkt für Rohöl (egal ob Brent oder WTI) würde dies wohl umgehend einpreisen wollen. Deutlich weniger Angebot (und das ganz plötzlich) bedeutet egal worum es an der Börse geht steigende Preise! Das ist keine hunderprozentige Gewissheit, aber zunächst mal könnte es ruckartig bergauf gehen mit dem Ölpreis.

Wenn man annimmt, dass die Wahrscheinlichkeit für die Aufkündigung des Atomabkommens relativ groß ist, könnte man auf einen steigenden Ölpreis spekulieren. Eine Frage ist: Verkündet Trump diese Aufkündigung erst am 12. Mai, oder schon vorher? Und ob es letztlich dazu kommt, und wie der Ölpreis dann wirklich reagiert – das wissen auch wir nicht! Wir können nur von grundlegenden Marktmechanismen sprechen. Man unterschätze das nicht! Der Iran ist zusammen mit den Saudis und dem Irak das Schwergewicht in der OPEC – von der geostrategischen Lage des Iran am Golf mal ganz zu schweigen!

Neben dem Ölpreis könnte auch der Goldpreis möglicherweise schlagartig profitieren. Und wer weiß – auch Bitcoin als neue „Fluchtwährung“ könnte steigen? Aber da wollen wir jetzt nicht zu viel hinein interpretieren. Man weiß ja nie bei Donald Trump. Kommt am Ende doch alles ganz anders? So zügig, wie er seine Meinungen ändert, ist natürlich immer alles möglich. Wir wollen an dieser Stelle nur eine Handlungsmöglichkeit für Öl-Trader aufzeigen. Man kann sich diese Trade-Idee überlegen, muss man aber nicht! Kurzfristig stehen heute um 16:30 Uhr deutscher Zeit die US-Lagerbestände für Rohöl an. Wir berichten dann so zügig wie möglich.

Der WTI-Ölpreis seit 2006
Der WTI-Ölpreis seit dem Jahr 2006. Charttechnisch ist jedenfalls einiger Platz nach oben vorhanden.



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2 Kommentare

  1. Wie schlecht muss der Zustand dieser Welt sein ,wenn schon ein Nullwert eines Bitcoin als Fluchtwährung gesehen wird !!!!!! Das ist ein Zeichen,dass es blald einen Klapf gibt.Jeffrey Gundlach hat sich auch in diesem Sinn geäussert.

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