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Wirecard: Shortseller geben noch nicht auf

Das Kursspektakel um die Wachstumsaktie im Dax, dem Finanzdienstleister Wirecard, geht weiter. Trotz sehr guter Zahlen für das dritte Quartal, Bestätigung des optimistischen Ausblicks für 2020 – und dennoch geben die Shortseller (noch) nicht auf.

Der Wirbel um Wirecard

Die Anschuldigungen der britischen Finanzzeitung Financial Times zu Bilanzfälschungen beim Finanzdienstleister Wirecard für eine Berg- und Talfahrt in diesem Jahr bereits ausgelöst. Einen Kurseinbruch im Frühjahr von 190 auf 90 Euro, einen raschen Wiederanstieg bis auf 160 Euro – und dann ging es in der letzten Woche wieder von 140 auf unter 110 Euro bergab.

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Schuld war ein erneuter Bericht der FT um unsaubere Geschäfte, nach Singapur im Frühjahr, ging es Mitte Oktober um angeblich falsche Umsätze von Handelspartnern in Dubai und Irland. Trotz heftigster Dementis von CEO Braun und der Beauftragung des renommierten Wirtschaftsprüfers KPMG zu einer Sonderprüfung, kam die Aktie bisher nicht aus dem Keller – auch nicht nach den Quartalszahlen vom Mittwoch, die exzellent ausfielen.

Hervorragende Bilanz, Ausblick bestätigt

Die Quartalszahlen von Wirecard zeigen einen Umsatzanstieg um 36,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 731 Millionen Euro an. Das EBITDA stieg um 42,7 Prozent auf 211 Millionen Euro und der Gewinn um 57,2 Prozent auf 149,2 Millionen Euro – Zahlen, die die Erwartungen der Analysten übertroffen haben.

Auch für den wichtigen Ausblick auf 2020 stellte man eine weitere Steigerung auf 1 bis 1,12 Milliarden Euro für das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen in Aussicht. Damit ginge es wieder deutlich über 30 Prozent nach oben und das bei einem KGV von 26 (2019) und 20 für das Jahr 2020.

Warum also fiel die Aktie selbst beim aktuell gedrückten Kursniveau um drei Prozent bis zum Abend? Anscheinend geben die Shortseller nicht auf.

Wirecard: Die Kursziele und die Aktion von Goldman Sachs

Die amerikanische Großbank hat zusammen mit der deutschen Baader Bank das Kursziel für den Finanzdienstleister bei 230 Euro bestätigt. Zugleich gab Goldman Sachs eine Stimmrechtsmitteilung heraus, mit dem Inhalt, die Anteile von 3,28 % auf 8,04 % erhöht zu haben. Trotz Reduktion des Bestandes an Aktien und mittels des Einsatzes von Finanzderivaten.

Damit entsteht eine äußerst interessante Konstellation, wenn man bedenkt dass die Shortquote für das Dax-Unternehmen kürzlich auf 16,3 Prozent aller Aktien angestiegen war. Die Leerverkäufer rechnen also selbst bei 120 Euro und trotz der genannten Zahlen mit Abwärtspotenzial.

Goldman Sachs hingegen setzt auf die Firma und blockiert einen nicht unerheblichen Teil des Streubesitzes. Was für ein Risiko für die Leerverkäufer, die sich für ihre Spekulationen Aktien des Unternehmens geliehen haben und hoffen nach einem Kurseinbruch diese billiger zurück kaufen zu können – sollte das KPMG-Ergebnis positiv ausfallen. Gab es da nicht schon einmal eine gewaltige Short Squeeze bei dem Dax-Wert Volkswagen im Jahr 2008, beim gescheiterten Versuch der Übernahme durch Porsche und einem drastisch reduzierten Free Float?

Fazit

Der Dax-Konzern Wirecard aus Manching bei München bleibt anscheinend ein Spielball für Trader und Zocker. Spätestens bei Veröffentlichung der Ergebnisse durch KPMG wird Klarheit herrschen und eine Partei wird bluten müssen. Die Aktion von Goldman Sachs gibt zu denken. Weiß die amerikanische Großbank mehr – das Kursziel von 230 Euro dkönnte darauf hindeuten!

Für die Shortseller sollte eigentlich die Reaktion auf den Kursanstieg bei Tesla um 20 Prozent bei der Bekanntgabe guter Verkaufszahlen vor Kurzem eine Warnung gewesen sein. Es entstand ein Milliardenverlust bei den Shorties, die daraufhin fast alle Gewinne des Jahres mit ihrer Wette auf fallende Kurse auf einen Schlag verloren haben. Wiederholt sich dieses Spektakel auch in Deutschland?

Firmenzentrale in München. Foto: Kaethe17 CC BY-SA 4.0 – Ausschnitt aus Originalfoto



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